Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Imperium

Das Imperium

Titel: Das Imperium
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Überhang hatte DD Lampen befestigt, und in ihrem Schein sah sich Margaret um; ein Teil von ihr erhoffte sich eine weitere Flutwelle, die die schwarzen Roboter fortspülte.
    Vermutlich hatten die drei Maschinen bereits die Verfolgung aufgenommen.
    Margaret zweifelte nicht daran, dass sie und Louis die nächsten Opfer sein sollten. Im Gesicht ihres Mannes zeigte sich noch immer Verwirrung; offenbar fiel es ihm schwer, mit der plötzlichen Veränderung der Situation fertig zu werden.
    Sie erreichten das Gerüst an der Schluchtwand, das den Aufstieg nach oben erleichterte, und Margaret überließ Louis den Vortritt. Er kletterte mühsam nach oben und seine Bewegungen wiesen deutlich darauf hin, wie erschöpft er war. Es lag nicht nur an den körperlichen Anstrengungen, sondern auch an der Furcht.
    DD hörte die beiden Archäologen auf der metallenen Treppe und kam zum Überhang. Sein silbriger Körper glänzte im Schein der Lampen und er wirkte recht fröhlich. »Ah, Margaret und Louis, Sie sind zurückgekehrt. Kommen Sie, ich habe etwas gefunden…«
    »Hast du die Klikiss-Roboter gesehen, DD?«
    »Nein, Margaret, seit heute Nachmittag nicht mehr. Brauchen wir ihre Hilfe?«
    Louis erreichte die Höhlenöffnung und sank dort schnaufend auf die Knie. Margaret eilte an seine Seite. »Nein. Hilf mir, DD. Wir müssen das Gerüst beseitigen.«
    Louis sah sie an und nickte grimmig. »Machen wir eine Belagerung daraus.«
    »Aber warum?«, fragte DD. »Ohne das Gerüst fällt es uns viel schwerer, nach unten zu gelangen, obgleich wir dabei die Seile unserer Ausrüstung benutzen können.«
    »Komm schon, DD!«, drängte Margaret.
    Zusammen mit Louis und dem kleinen Kompi löste sie Verankerungsbolzen aus dem Felsgestein. Anschließend gaben sie dem Gerüst einen ordentlichen Stoß, woraufhin es in die schmale Schlucht stürzte. Lautes Krachen hallte durch die Nacht.
    Louis blickte in die Tiefe wie ein alter Ritter, der auf der Mauer eines Schlosses stand, die eigenen Befestigungsanlagen betrachtete und sich auf eine Belagerung vorbereitete. »Sind wir jetzt sicher, Schatz?«
    Margaret schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle es, alter Knabe.« Erst jetzt bekam sie Gelegenheit zum Nachdenken und Angst prickelte in ihr empor. Tausend Fragen kamen ihr in den Sinn. Sie drückte Louis an sich.
    »Bitte erklären Sie, was geschehen ist, Margaret«, sagte DD.
    »Arcas ist tot.« Die Worte klangen irreal. »Die Weltbäume wurden entwurzelt und zerfetzt. Unsere Aufzeichnungen und der Kommunikator sind zerstört. Das Lager gleicht einem Trümmerfeld.«
    »Die Klikiss-Roboter sind dafür verantwortlich«, sagte Louis und gestand es sich damit ein.
    Der erstaunte Kompi schwieg einige Sekunden lang, während sein Computergehirn die verblüffenden neuen Informationen verarbeitete. »Dann sitzen wir hier auf Rheindic Co fest.«
    »Ja«, stieß Margaret zornig hervor, um über ihre Hilflosigkeit hinwegzutäuschen.
    »Ich habe etwas entdeckt, das diese rätselhafte Angelegenheit in einem neuen Licht erscheinen lassen könnte«, sagte DD. »Ein Hieroglyphensegment, versteckt an einer Wand nicht weit vom Raum mit dem Steinfenster entfernt.«
    Sofort erwachte Margarets Interesse und sie fragte sich, ob DDs Entdeckung irgendeine Bedeutung für ihr Überleben haben konnte. Gleichzeitig war sie dankbar für eine Ablenkung. »Ich sehe es mir an.« Sie wandte sich an ihren Mann, der noch immer sehr erschöpft und besorgt wirkte. »Bleib du hier und halt Wache, Louis. Ruf, wenn du etwas siehst.«
    Louis schluckte, lehnte sich an die Felswand und blickte in die Nacht. Sirix, Dekyk und Ilkot hatten es zweifellos auf sie abgesehen. Und da die Archäologen Rheindic Co nicht verlassen konnten, stand ihnen genug Zeit zur Verfügung.
    In einem Tunnel tiefer im Innern der alten Stadt, in der Nähe des Raums mit dem Steinfenster, hatte DD eine harzige Schicht von der Wand gekratzt. »Es ließ sich mit Gips oder Mörtel vergleichen – eine Schicht auf den Hieroglyphen, um sie zu verbergen. Ich habe die Zeichen bei einem Scan der Wand bemerkt und dachte, dass Sie sich vielleicht damit beschäftigen möchten. Deshalb habe ich die Deckschicht vorsichtig entfernt. Mir ist aufgefallen, dass das Symbol für die Klikiss-Roboter mehrmals in der Hieroglyphengruppe erscheint.«
    Margaret nahm alles in sich auf. »Gute Arbeit, DD. Aus dir wird noch ein guter Xeno-Archäologe.«
    Mit den Fingerkuppen strich sie über die Symbole und erfasste ihre Bedeutung. Inzwischen hatte sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher