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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild
Autoren: Jason Dark
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kicherte sie mehr. »Das Bild wird dich fressen, Bulle. Ja, es wird dich fressen, darauf kannst du dich verlassen. Ich weiß das.«
    »Normalerweise bin ich unverdaulich, aber wenn du meinst, dann werden wir es mal versuchen.« Er bückte sich und faßte Arlene an, die sofort einen Fluch ausstieß.
    »Laß deine dreckigen Finger von mir, das schaffe ich allein.«
    Suko trat zurück. »Wie du willst.«
    Arlene war geschickt und gelenkig genug, um tatsächlich auf die Beine zu kommen. Dazu brauchte sie ihre Hände nicht, die auf dem Rücken blieben.
    Keuchend stand sie vor Suko. Für den Toten hatte sie keinen Blick. Um den würden sich die Kollegen später kümmern und ihn abholen. Sie starrte nur Suko an, und ihre Augen schienen dabei zu brennen. »Du hast noch nicht gewonnen, Bulle, noch lange nicht, das weiß ich. Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, mit denen auch du nicht zurechtkommst. Die dich einfach fertigmachen.«
    Der Inspektor hob lässig die Schultern. »Es berührt mich schon sehr, aus deinem Mund das Wort Himmel zu hören. Das gerät schon nahe an die Grenze zur Blasphemie.«
    »Ach, leck mich doch…«
    »Ungern«, erwiderte Suko, legte eine Hand auf Arlenes Schulter und hielt sie fest, obwohl sie den Griff abschütteln wollte. Er schob sie auf die Tür zu. »Abmarsch!«
    Arlene Shannon lachte nur. Sie ging vor Suko her in einer gebeugten Haltung. Dabei schüttelte sie immer wieder den Kopf und sprach mit sich selbst. Suko verstand nicht, was die Mörderin sagte, aber er wußte auch, daß Arlene nicht aufgegeben hatte. Dazu war sie einfach nicht der Typ.
    Die machte so lange weiter, bis auch der letzte Funke an Leben in ihr verloschen war…
    ***
    Wider Erwarten hatte sich die Frau ruhig verhalten. Die gesamte Fahrt über hatte sie nicht gesprochen, zumindest nicht mit Suko. Hin und wieder hatte sie Selbstgespräche geführt, sogar manchmal kurz aufgelacht, dann war sie wieder ruhig geworden und hatte durch die Frontscheibe nach draußen gestarrt.
    Erst als Suko nahe des Museums und zwischen den beiden Bauten stoppte, drehte Arlene den Kopf nach rechts. »Jetzt bist du happy, wie?«
    Suko zog den Zündschlüssel ab und steckte ihn in die Jacke. Dann schnallte er sich und wenig später die Terroristin los. »Warum sollte ich happy sein?«
    »Daß ich dir keinen Ärger gemacht habe.«
    »Das hättest du nicht geschafft, Arlene. Ich hätte dich zur Raison gebracht.«
    Sie lachte ihm ins Gesicht. »Auch während der Fahrt, wenn ich mich gegen dich geworfen hätte?«
    »Du wirst es kaum glauben, Arlene, damit habe ich gerechnet und mich innerlich darauf vorbereitet. Um so besser für uns beide, daß es nicht geschehen ist, denn du hättest eben in Schwierigkeiten geraten können.«
    »Das wäre mir doch egal gewesen.«
    »Tatsächlich? Gibst du so leicht deine Trümpfe aus den Händen?«
    »Abwarten, Bulle.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte Suko und öffnete die Fahrertür. Er verließ den Wagen und zerrte auch die andere Tür auf. »Soll ich dir helfen, Arlene?«
    »Ein Bulle? Nie!«
    »Dann komm raus.«
    Sie schaffte es aus eigener Kraft, stand schließlich auf ihren Füßen und warf schwungvoll die Haare zurück. Sie hatte es mit einer wilden Bewegung getan, die wohl andeuten sollte, daß sie noch nicht aus dem Rennen war.
    Suko schloß den Wagen ab. Er beging nicht den Fehler, der Frau den Rücken zuzudrehen. Arlene Shannon war eine ausgebildete Terroristin, die auch ihre Beine als Waffe einsetzen konnte, und davor hütete sich Suko.
    Arlene Shannon hatte sich mit dem Rücken gegen das Fahrzeug gelehnt. Sie schaute an dem Bau in die Höhe. »Ein sehr großes Haus«, bestätigte sie, »viel zu groß.«
    »Für wen?«
    »Für dein Grab.« Sie grinste böse. »Du gehörst in eine kleine Kiste, nachdem man dir bei lebendigem Leib die Knochen gebrochen hat, verdammter Bulle.«
    Suko blieb gelassen. Es lag an seiner Mentalität. Er lächelte seine Gefangene sogar an. »Das sind Wunschträume, Arlene. Ich kann sie sogar verstehen, aber ich versichere dir, daß sie sich nicht erfüllen werden.« Er faßte sie am linken Ellbogen an und zerrte sie vom Rover weg. »Jetzt komm endlich, damit wir es hinter uns bringen.«
    »Du wartest auf deinen Freund, wie?«
    »Kann man sagen.«
    »Und wenn ihn der Riese schon verschlungen hat?«
    Suko, der die letzten Schritte bis auf den Eingang zugehen wollte, blieb plötzlich stehen. »Du sprachst von einem Riesen? Habe ich richtig gehört?«
    Arlene hob die Schultern
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