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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)
Autoren: Sophie Kinsella
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solltest etwas wissen. Du bist nicht schuld an dem Feuer.«
    »Was?« Ich glotze ihn an, begreife nicht.
    »Du bist nicht schuld an dem Feuer«, wiederholt er. »Es war ein anderes Mädchen.«
    »Aber was … wie …« Ich muss schlucken. »Woher wusstest du denn überhaupt …«
    »Fliss hat mir erzählt, dass du denkst, du hättest das Feuer verursacht. Ich konnte es nicht glauben und wusste, dass du am Boden zerstört sein würdest. Also habe ich versucht, herauszufinden, was wirklich passiert ist.«
    »Du warst in der Herberge?«, frage ich ungläubig.
    »Ich habe mich mit eurem Freund Arthur unterhalten.« Richard nickt. »Ich habe ihn dazu bewegt, die alten Polizeiakten auszugraben. Ich habe sie auf seinem Tisch ausgebreitet und alle durchgelesen. Und es war ganz deutlich. Der Brandherd war nicht in deinem Zimmer. Es ist über der Küche ausgebrochen.«
    Einen Moment bin ich so durcheinander, dass ich gar nicht antworten kann. Es ist totenstill. Nur eine Fahne knattert irgendwo im Wind.
    »Du warst in der Herberge?«, stammle ich schließlich noch mal. »Das hast du getan? Für mich ?«
    »Na klar«, sagt Richard, als wäre das doch keine Frage.
    »Obwohl ich mit einem anderen verheiratet bin?«
    »Na klar«, sagt Richard wieder.
    »Wieso?«
    Richard wirft mir einen entgeisterten Blick zu, als wollte er sagen: Fragst du mich das wirklich?
    »Weil ich dich liebe«, sagt er sachlich. »Entschuldigung«, fügt er an Ben gewandt hinzu.

33
    Fliss
    Von allen Augenblicken meines Lebens wird dieser Augenblick der eine sein, den ich nie vergessen werde. Ich halte die Luft an. Keiner sagt was. Lottie starrt Richard an, steht wie angewurzelt da, mit großen Augen. Ihre Schärpe mit der Aufschrift Glückliches Paar der Woche glitzert im Scheinwerferlicht, und die Krone ist verrutscht.
    »Aber … aber …« Sie scheint die Worte nicht herauszubekommen. »Aber … ich liebe dich doch auch!« Sie reißt sich die Krone vom Kopf. »Ich liebe dich!«
    Richard zuckt förmlich zusammen. »Aber …?« Er deutet auf Ben.
    »Das war ein Fehler!« Inzwischen schluchzt sie fast. »Das war ein Riesenfehler. Und ich habe die ganze Zeit an dich gedacht, aber du warst in San Francisco, aber jetzt bist du hier …« Plötzlich dreht sie sich zu mir um, tränenüberströmt. »Fliss? Hast du Richard mitgebracht?«
    »Äh … mehr oder weniger«, sage ich vorsichtig.
    »Dann liebe ich dich auch.« Sie nimmt mich in die Arme. »Fliss, ich liebe dich.«
    »Oh, Lotts.« Jetzt kommen mir selbst die Tränen. »Ich hab dich auch lieb. Ich will nur, dass du so glücklich wirst wie möglich.«
    »Ich weiß.« Sie drückt mich an sich, dann dreht sie sich um und springt von der Bühne, direkt in Richards Arme, in die innigste Umarmung, die ich je gesehen habe. »Ich dachte, du wärst für immer weg!«, sagt sie. »Ich dachte, du wärst für immer weg. Ich habe es nicht ausgehalten .«
    »Ich habe es auch nicht ausgehalten.« Argwöhnisch sieht er zu Ben hinüber. »Das Problem ist nur, dass du verheiratet bist.«
    »Ich weiß«, sagt sie betrübt. »Ich weiß. Aber ich will es nicht sein.«
    Meine Antennen richten sich voll auf. Das ist mein großer Augenblick! Ich hüpfe von der Bühne und tippe Lottie an die Schulter.
    »Lotts! Sag es mir. Das ist jetzt wichtig.« Als sie sich umdreht, packe ich sie bei den Schultern. »Habt ihr …« Ich werfe einen Blick auf Noah. »Habt ihr die Wurst ins Brötchen gesteckt? Habt ihr es getan? Sag die Wahrheit! Das ist jetzt wirklich wichtig!«

34
    Lottie
    Wozu sollte ich noch lügen?
    »Nein!«, sage ich fast trotzig. »Wir haben es nicht getan! Wir sind Heuchler. Wir sind kein glückliches Paar. Eigentlich sind wir überhaupt kein Paar! Hier.« Ich drehe mich zu Melissa um, die uns mit all den anderen aufmerksam beobachtet. »Nimm meine Krone. Nimm die Schärpe.« Ich reiße mir alles vom Leib und nehme Ben den Pokal aus der Hand. »Nimm alles! Wir haben die ganze Zeit gelogen.« Ich drücke ihr das Zeug in die Hand, und sie mustert mich mit schmalen Augen.
    »Und das erste Date im Leichenschauhaus?«
    »Gelogen.« Ich nicke.
    »Sex auf dem Schreibtisch vom Staatsanwalt?«
    »Total gelogen.«
    »Ich wusste es!« Triumphierend sieht sie ihren Mann an. »Habe ich es dir nicht gesagt?« Sie setzt sich die Silberkrone auf den Kopf und hält den Pokal hoch. »Ich glaube, der gehört uns . Wir sind das Glückliche Paar der Woche. Vielen Dank Ihnen allen …«
    »Verdammt noch mal, Melissa«, schnauzt Matt
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