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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)
Autoren: Sophie Kinsella
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Stolpern gerät.
    »Aber ich hab gar nichts für dich .«
    »Du hast mir schon was geschenkt. Klarheit.« Er macht eine kurze Pause. »Da dachte ich mir, ich schenke dir so was wie ›Frieden‹.« Er fummelt an den Olivenblättern herum. »Was vorbei ist, ist vorbei.«
    Was vorbei ist, ist vorbei. Die Worte klingen in mir nach. Und plötzlich stehe ich auf. Es gibt da etwas, was ich tun muss, und zwar sofort. Ich löse den Memorystick von der Kette um meinen Hals und betrachte ihn. Es ist, als wären mein ganzer Schmerz und meine ganze Wut auf Daniel in diesem winzigen Stück Metall gefangen. Das Ding tut mir nicht gut. Es vergiftet mich. Es muss weg.
    Ich laufe ins flache Wasser und lege Noah eine Hand auf die Schulter. Als er aufblickt, lächle ich.
    »Hi, Schätzchen. Hier hab ich was, das du hüpfen lassen kannst.« Ich reiche ihm meinen Memorystick.
    »Mami!« Mit großen Augen blickt er zu mir auf. »Das ist ein Computerdings!«
    »Ich weiß.« Ich nicke. »Aber es ist ein Computerdings, das ich nicht mehr brauche. Schmeiß es einfach ins Wasser, Noah. So weit du kannst.«
    Ich sehe mir an, wie er zielt und es hüpfen lässt. Drei Hüpfer, und es ist weg, versunken im Ägäischen Meer. Weg, für immer und ewig.
    Langsam kehre ich über den Strand zu Lorcan zurück und genieße das Gefühl meiner nackten Füße im Sand.
    »Okay.« Er nimmt meine Hand, und unsere Finger greifen ineinander.
    »Okay.« Gerade will ich einen Spaziergang am Strand vorschlagen, als ich von hinten Bens Stimme höre.
    »Lorcan. Da bist du! Verdammt, endlich !«
    Ich muss gar nicht hinsehen, um zu wissen, dass er betrunken ist, und er tut mir leid. Es ist bestimmt nicht leicht für ihn.
    »Hi, Ben«, sagt Lorcan und steht auf. »Alles okay?«.
    »Ich hab mich heute mit Zhernakoff getroffen. Auf seiner Jacht.« Ben mustert uns beide, als würde er auf eine Reaktion warten. »Ich hab mich mit ihm auf seiner Jacht getroffen«, wiederholt er. »Hab Krug getrunken, bisschen geplaudert, du weißt schon …«
    »Schön.« Lorcan nickt höflich. »Dann verkaufst du also doch.«
    »Vielleicht. Ja.« Ben klingt aggressiv. »Warum nicht?«
    »Schade, dass du mir nicht Bescheid sagen konntest, bevor ich mich monatelang mit diesen Refinanzierungs- und Restrukturierungsverträgen auseinandergesetzt habe. Die sind jetzt wohl nicht mehr relevant, was?«
    »Nein. Ich meine … ja.« Ben wirkt verwirrt. »Die Sache ist …« Seine lässige Pose kommt leicht ins Wanken. »Juri und ich haben eine Vereinbarung getroffen. Ein Gentlemen’s Agreement. Aber jetzt …« Er wischt sich übers Gesicht. »Er hat mir jetzt schon eine E -Mail geschickt, die ich nicht verstehe …« Er hält Lorcan sein Handy hin, der darauf nicht eingeht und Ben nur ansieht, mit undurchschaubarer Miene.
    »Du willst wirklich verkaufen«, sagt er leise. »Die Firma, die dein Vater über viele Jahre aufgebaut hat. Du gibst das alles auf.«
    »So ist das nicht!« Wütend funkelt Ben ihn an. »Juri sagt, für die Firma wird sich nichts ändern.«
    »Es wird sich nichts ändern?« Lorcan lacht laut auf. »Und das hast du ihm abgekauft?«
    »Er hat Interesse an der Entwicklung neuer Projekte!«, sagt Ben entrüstet. »Er findet, dass es eine tolle kleine Firma ist!«
    »Du meinst, Juri Zhernakoff hat Interesse daran, eine neue Produktpalette für den Papierkonsumenten der Mittelschicht zu entwickeln?« Lorcan schüttelt den Kopf. »Wenn du das glaubst, bist du noch naiver, als ich dachte. Er will das Haus, Ben. Nichts anderes. Ich hoffe, er zahlt dir einen guten Preis.«
    »Na ja, ich weiß gar nicht genau … ich weiß nicht, was wir jetzt eigentlich …« Ben wischt sich über die Stirn, offensichtlich ratlos. »Du musst es dir ansehen.« Wieder hält er ihm sein BlackBerry hin, doch Lorcan hebt abwehrend die Hände.
    »Im Moment muss ich rein gar nichts«, sagt er ruhig. »Ich hab Feierabend.«
    »Aber ich weiß nicht mehr, was ich mit ihm abgemacht habe.« Bens Gehabe hat alle Großspurigkeit eingebüßt. »Sieh es dir mal an, okay, Lorcan? Klär das für mich.«
    Lange sagt Lorcan kein Wort, und einen Moment lang frage ich mich, ob Lorcan wohl nachgibt. Schließlich schüttelt er den Kopf.
    »Ben, ich hab genug für dich geklärt.« Er klingt müde und ein bisschen traurig. »Das muss aufhören.«
    »Was?«
    »Ich steige aus.«
    »Was?« Ben fällt aus allen Wolken. »Aber … das kannst du nicht machen!«
    »Betrachte das als meine Kündigung. Ich bin schon viel zu lange bei
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