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Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel
Autoren: Jason Dark
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ein kalter Schauer über den Rücken rana Ich drehte mich um und schritt auf das Cockpit zu, denn ich wollte sehen, was mit der Besatzung geschehen war.
    Als ich Janes Platz passierte, vernahm ich ihr Lachen. »Schau ruhig nach, John Sinclair, und du wirst überrascht sein.«
    »Hier überrascht mich nichts.«
    Wenig später stand ich gebückt im Cockpit. Mein Magen krampfte sich zusammen, als ich die Crew sah. Die drei Männer hingen schräg auf ihren Stühlen. Dem Co-Piloten war die Mütze vom Kopf gerutscht. Sie lag neben seinem Sitz auf dem Boden.
    Ich schaute durch die Scheibe.
    Der Düsenclipper jagte in die Schwärze. Ein unheimliches Bild, in das absolute Dunkel zu fliegen, denn da gab es wirklich keinen einzigen Lichtschimmer, der es erhellte.
    Schlimm…
    Ich holte ein paarmal tief Luft, um den Kloß in der Kehle hinunterschlucken zu können und dachte daran, daß ich schon einmal eine Flugzeugentführung miterlebt hatte. Da war eine Düsenmaschine in Solo Morassos Todesnebel geflogen. [2]
    Das jedoch lag lange zurück Zudem waren die Passagiere damals zu Skeletten geworden, nur mich hatte das geweihte Silberkreuz vor dem Nebel geschützt.
    Ich schaute wieder nach vorn.
    Noch immer rasten wir durch die Finsternis, aber weit vor mir und in Entfernung eigentlich gar nicht abzuschätzen, tauchte ein weißes Licht auf. Bald nahm es einen rötlichen Schimmer an, und ich erkannte eine Gestalt, die vor mir schwebte.
    Wikka!
    Aus meinen Händen wurden Fäuste. Ich stand wie unter Strom, denn Wikka wurde immer größer. Sie schälte sich als eine monströse Gestalt aus der Dunkelheit hervor, und ich sah vor allen Dingen ihr Gesicht. Riesenhaft erschien es vor der Maschine. Und auch schrecklich, seltsam verzerrt. Da es von den Seiten leicht beleuchtet wurde, konnte ich auch das schwarze Gesicht sehen, in dem die Augen übergroß wirkten und rötlich weiß leuchteten.
    So war sie, so kannte ich sie.
    Ich spürte wieder den Druck im Magen Meine Lippen hatte ich zusammengepreßt, die Muskeln der Wangen zuckten, ich sah das wissende, widerliche, häßliche Grinsen und spürte den Haß, der in mir hochstieg. Ja, ich haßte die Oberhexe mit jeder Faser meines Körpers, obwohl ich als Polizist meine Gegner eigentlich nicht hassen durfte. Aber meine Rolle war eine andere, denn ich hatte es nicht mit normalen Menschen zu tun, sondern mit gefährlichen Dämonen.
    Und da kamen Gefühle hoch.
    Vor mir wuchs riesig das Gesicht der Hexe. Es hatte kaum beschreibliche Dimensionen angenommen, aber Wikka griff nicht ein, sondern zog sich zurück Wahrscheinlich hatte sie mir nur beweisen wollen, daß ich mich in ihrer Gewalt befand und wie auch die anderen Passagiere nichts tun konnte, um dies zu ändern Ich wandte mich wieder ab und verließ das Cockpit Jane Collins hatte ihren Platz ebenfalls verlassen Sie erwartete mich im Mittelgang stehend. Auf ihren Lippen lag das gleiche böse Lächeln, wie ich es von Wikkas Gesicht her kannte. Sie hatte ihre Hände rechts und links auf die Sitzlehnen gestützt und die Stirn in Falten gelegt. So sah eine Siegerin aus.
    Die Hände, die aus den pechschwarzen Ärmeln der Kostümjacke schauten, kamen mir seltsam bleich vor. Und weiß schimmerte auch die Haut ihres V-förmigen Ausschnitts.
    Ja, sie war sich ihrer Sache sicher! »Hast du sie gesehen?« fragte sie mich.
    »Natürlich.«
    Janes Lächeln wurde breiter. »Dann ist dir ja klargeworden, daß du keine Chance hast!«
    »Das steht noch nicht fest.«
    »Doch, es ist klar, Geisterjäger. Diese Dimension hier wird allein von ihr beherrscht.«
    »Was geschieht jetzt?«
    Jane hob die Schultern »Genau das, was man von einem Flugzeug erwartet, wenn es sein Ziel erreicht hat. Wir landen Geführt werden wir von einem magischen Peilstrahl. Auch für ihn zeigt sich Wikka verantwortlich.«
    »Dann schnalle ich mich an.«
    »Es wird nicht nötig sein.«
    Ich wollte mich trotzdem setzen, ging auf Jane Collins zu, die erst Platz machte, als ich kurz vor ihr stand, sich zur Seite drehte und lächelte.
    »Keine Chance, Sinclair!«
    Leise sagte ich zur ihr: »Irgendwann, Jane Collins, stehen wir uns unter anderen Bedingungen gegenüber, und dann gibt es für dich keine Chance mehr.«
    »Das kannst du sehr bald haben, denn Wikka will mich ja an dich abgeben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Unter meinen Bedingungen«, erklärte ich ihr und drückte mich endlich an ihr vorbei, um an meinen Sitz zu gelangen. Dort nahm ich allerdings nicht Platz, sondern holte den
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