Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Geigenkasten« hervor.
    »Ja, verwahre es gut«, sagte Jane Collins. »Du wirst es sicherlich brauchen können.«
    Die Maschine verlor an Höhe. Ich merkte, wie sie sich zur Seite neigte. Jane Collins hatte von einem magischen Peilstrahl gesprochen. Das konnte stimmen. Dabei war ich fest davon überzeugt, daß es Wikka gelingen würde, die Maschine ohne Schwierigkeiten landen zu lassen So wartete ich ab und schaute aus dem Fenster.
    Die Dunkelheit wich.
    Es wurde heller, aber es war ein seltsames Licht. Entfernte Ähnlichkeit hatte es mit einem Grauton. Dazwischen leuchtete es fahlgelb und gerade so stark, daß es eine Landebahn erhellte. Landebahn war natürlich übertrieben, ich schaute nur auf die etwas hellere Fläche, die sich unter mir abzeichnete. Ob sie einen festen Grund besaß, konnte ich nicht feststellen.
    Von Wikka war nichts zu sehen. Sie würde jedoch früh genug erscheinen, dessen war ich mir sicher.
    »Willst du nicht wissen, wo wir hier sind?« fragte mich Jane Collins lauernd.
    »Nein, nicht unbedingt.«
    »Soll ich es dir sagen?«
    »Wenn du willst.«
    »Wir befinden uns in der Dimension der Hexen. Hast du gehört? Der Hexen.«
    »So etwas Ähnliches hatte ich mir bereits gedacht«, sagte ich und sprach sehr locker.
    »Es ist schwer, aus dieser Dimension zu entkommen. Vor allen Dingen, wenn man alleinsteht.«
    »Du wirst mir sicherlich dabei helfen.«
    Jane lachte.
    Dabei setzten wir auf. Ich merkte es kaum. Es gab so gut wie keine Erschütterung, als die Maschine Bodenkontakt bekam. Nur ein leichtes Vibrieren, das war alles. Die Maschine rollte langsam aus. In mir breitete sich das Gefühl der Spannung, aber auch des Unbehagens aus. Mein Kreuz stand mir nicht mehr zur Verfügung, es lag im »Geigenkasten«.
    »Steh auf!« sagte Jane.
    »Wenn du Platz machst.«
    »Sicher.« Sie erhob sich ebenfalls und ging zur Seite, so daß ich passieren konnte.
    In meinem Magen spürte ich ein leichtes Ziehen, während ich mich dem Ausgang näherte und dabei die völlig apathisch daliegenden Passagiere sah.
    Auch Suko und Bill.
    Beide waren von diesem verdammten Hexenbann voll getroffen worden. Wikka hatte es wirklich raffiniert verstanden, meine Helfer auszuschalten. Sie wollte mich allein. Wie schon einmal, als sie mich für diesen wahnsinnigen Job gewonnen hatte.
    Dann stand ich vor der Tür.
    In der Linken hielt ich meinen seltsamen Koffer, die Rechte streckte ich aus, um den Ausstieg zu öffnen, als eine andere Kraft in das Geschehen eingriff und die Tür von außen her aufschwang.
    Ich schaute ins Nichts.
    Für einen Moment blieb ich stehen, eingehüllt in eine absolute Stille, bis ich Schritte hinter mir hörte und einen Stoß in den Rücken bekam. Dafür hatte Jane Collins gesorgt.
    Nirgendwo fand ich Halt und stürzte ins Nichts…
    ***
    Für einen Moment bekam ich schreckliche Angst, denn ich kam mir vor wie ein Springer, der seinen Fallschirm vergessen hatte. Dieses Gefühl dauerte zum Glück nur Sekunden, dann bekam ich festen Boden unter den Füßen, obwohl ich ihn nicht sah.
    Ich stand in der Schwärze, merkte aber Widerstand. Ein unheimliches Gefühl ist so etwas. Man schwebte in der Luft, und trotzdem spürte man Halt.
    Unwahrscheinlich…
    Ich schaute zurück.
    Die Umrisse des Flugzeugs verschwammen in der Finsternis. Der Ausschnitt leuchtete als oben abgerundetes Bogenfenster. Dort stand Jane Collins noch immer. Sie hatte den Kopf gesenkt und schaute auf mich nieder. Ihr Gesicht war zu einem Grinsen verzogen, das konnte ich deutlich erkennen.
    Wikka war noch nicht da. Für ihren großen Auftritt ließ sie sich die entsprechende Zeit. Dann aber kam sie.
    Die Oberhexe entstand praktisch aus dem Nichts. Und sie schwebte herbei. Es war tatsächlich ein Fliegen. Es fehlte nur noch der Besen, auf dem sie hockte.
    Sie kam nicht allein.
    Umflattert wurde sie von seltsamen Wesen, die fast wie Fledermäuse aussahen Als sie näher kamen, sah ich Frauengesichter. Alle sehr bleich, als hätte man sie mit Kalk überschüttet. Dafür glänzten die Mäuler knallrot.
    Das waren Hexen!
    Unterhexen gewissermaßen, die auf das Kommando ihrer Herrin Wikka hörten.
    Mir wurde flau im Magen, als ich die Masse der Gegner sah. Als ich die Wesen zählte, kam ich auf sechs.
    Plus Wikka.
    Die Hexen kamen mir vor, als hätten sie lange Mäntel an, aus deren Ausschnitten nur die Köpfe hervorschauten Ich vernahm ein seltsames Knattern und Flattern. Es entstand, wenn sich die Mäntel bewegten Auf diese Weise sorgten die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher