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Das Hexenkloster

Das Hexenkloster

Titel: Das Hexenkloster
Autoren: Jason Dark
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Rankin keine Hoffnung auf Läuterung oder Besserung gehabt, wäre sie nicht in das Kloster gekommen.«
    »Kloster?«, fragte ich.
    »ja, so wird der Bau genannt.«
    Ich verzog die Lippen. Dabei drehte ich Bill das Gesicht zu. »Wie ich dich kenne, bist du reisefertig.«
    »Ha, das kommt ganz auf dich an.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach«, entgegnete er. »Du bist derjenige, der die Fälle am Hals hat. Ich kann mich in meiner Selbstständigkeit recht frei bewegen.«
    »Das stimmt. Aber jetzt habe ich einen Fall. Nämlich diesen hier.«
    »Brav, brav.« Bill schlug mir auf die Schultern.
    Ich wandte mich an seine Frau. »Gibt es noch irgendwelche Unterlagen, mit denen du dienen kannst?«
    »Du meinst, über das Kloster?«
    »Daran habe ich gedacht, ja.«
    »Nein, die gibt es nicht«, sagte Sheila. »Du kannst dir auch nichts aus dem Internet holen. Ich will nicht sagen, dass es geheim ist, aber dieses Projekt ist ein Versuch. Es wird durch private Spenden unterstützt, und ich weiß nicht, ob das so wirkungsvoll in der Öffentlichkeit ist. Da wird es immer Menschen geben, die anführen, dass diese Spendengelder woanders besser aufgehoben sind.« Sheila senkte ihre ausgestreckten Hände. »Deshalb halten wir es ziemlich unter der Decke.«
    »Wird wohl so in Ordnung sein.«
    »Und hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie ihr auftreten wollt?«, fragte Sheila.
    Ich nickte. »Als Besucher können wir dort wohl schlecht erscheinen und sagen, dass wir uns mal umsehen wollen. Aber als Polizeimensch muss man mir Eintritt gewähren, denn ich komme in einer offiziellen Eigenschaft, weil ich jemand zu einem Fall verhören muss, bei dem mir noch einige Auskünfte fehlen. Und die kann mir nur eine bestimmte Person geben, wenn ihr versteht.«
    »Ellen Rankin«, sagte Bill.
    »Genau die.«
    Sheila lächelte. »Die Idee ist super. Wollt ihr euch zuvor offiziell anmelden?«
    Bill schaute mich an. »Wollen wir das?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall! Für mich ist Überraschung noch immer der direkte Weg zum Ziel.«
    Bill Conolly hob sein Glas an. »Genau, und darauf wollen wir einen Schluck trinken.«
    Lang wurde der Abend nicht mehr. Bill brauchte seinen Schlaf, ich ebenfalls, denn uns stand am nächsten Tag eine ziemlich lange Fahrt bevor. Und auch sein Porsche war nur so schnell, wie es die Gesetze und die Witterungsbedingungen erlaubten...
    ***
    Der Duft von frisch gebackenem Kuchen umwehte Ike Turners Nase, als ihm seine Frau die Tür öffnete. Es war mittlerweile dämmrig geworden, und Turner stand im Außenlicht.
    Das kleine Haus am Rande des Örtchens war gemietet. Die Straße führte in der Nähe vorbei. Hinter dem Haus breitete sich eine Wiese mit bräunlichem Wintergras aus, über dem jetzt ein leichter Dunst lag.
    Kelly Turner brauchte nur einmal zu schauen, um zu erkennen, dass etwas passiert war. Ihr Mann versuchte es mit einem Grinsen, aber Kelly schüttelte den Kopf.
    »Hör mal, was ist denn mit deinem Gesicht los?«, wollte sie wissen.
    »Du meinst den Streifen?«
    »Genau den.«
    Er winkte ab. »Das ist eine längere Geschichte.«
    »Willst du sie mir erzählen?«
    »Im Haus.«
    »Gut.«
    Ike lächelte etwas verkrampft, als er an seiner Frau vorbeiging. Kelly trug ein weißes T-Shirt und eine dunkle Hose, die fast so eng wie ein Paar Strümpfe saß.
    Im Flur zog er seine Stiefel aus, hängte die Jacke auf und streifte auch den Pullover ab. So fühlte er sich besser, denn im Haus verbreitete der Kamin eine große Wärme.
    Kelly war nicht ins Wohnzimmer gegangen. Sie stand in der kleinen Gästetoilette nahe der Eingangstür und richtete ihre rotblonden Haare. Sie hatte ein schmales Gesicht mit einem vollen Mund und etwas zu blassen Augen. Die Figur der Frau war tadellos, darauf achtete sie als Yoga-Lehrerin.
    Als sie den Wohnraum betrat, saß Ike im Sessel. Er hielt ein Glas in der Hand, aus dem der Duft von Whisky drang. Nachdenklich war sein Blick auf die Flüssigkeit gerichtet.
    »Jetzt erzähl mal, was passiert ist«, forderte Kelly ihren Mann auf und setzte sich ihm gegenüber. »Das sieht ja nicht gerade hübsch auf deiner Stirn aus.«
    Der Kopf des Mannes ruckte hoch. Die Worte schienen ihn aus seinen Überlegungen gerissen zu haben. »Es ist auch seltsam«, gab er zu. »Ich kann es mir kaum erklären, und ich bin wohl für einige Zeit bewusstlos gewesen.«
    Kelly riss die Augen auf. »Was warst du?«
    »Ja, bewusstlos.«
    »Wieso das denn?«
    »Man hat mich niedergeschlagen – eine
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