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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Elizabeth Amber
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Michaela ein wenig Spaß verdient hatte. Vor drei Monaten wäre sie in Venedig beinahe von einer eifersüchtigen Harpyie getötet worden – da waren sie das letzte Mal beisammen gewesen.
    Satyr senkte den Kopf, und seine Lippen glitten an Michaelas Hals entlang, die vor Lust wimmerte. Silvia hob die Fingerspitzen und zeichnete an ihrem eigenen Hals eine ähnliche Spur. Doch als ihr klarwurde, was sie da tat – was sie da fühlte –, zog sie schnell die Hand weg. Heiße Röte stieg ihr ins Gesicht. Fünfzig Höllen! Sie hatte noch nie einen Mann kennengelernt, der sich so viel Zeit für einen einzigen Orgasmus nahm. Normalerweise klagte Michaela darüber, dass die Männer zu schnell kamen.
    Mach schneller, ja?, drängte sie ihn flüsternd.
    Zu ihrer Überraschung erstarrte sein Körper so abrupt, dass ein Ruck sowohl durch seine Partnerin als auch durch das Bett ging. Sein Kopf wandte sich mit vor Verwirrung gerunzelter Stirn ruckartig in Silvias Richtung. Erschrocken richtete sie sich auf dem Schreibtisch auf.
    Silberne Augen durchdrangen das Halbdunkel wie Sterne in der Dämmerung und leuchteten unerbittlich in ihre Richtung. Der beinahe brutale, sinnliche Ausdruck in seinem männlichen Gesicht brachte ihr Herz zum Stolpern und ließ sie den Atem anhalten. Zum ersten Mal konnte sie seine Züge deutlich sehen – die markante Nase, seine geraden Brauen, das kantige, vorspringende Kinn. Und diese Lippen! Sinnlich und doch scharf geschnitten. Ein unbehagliches Gefühl der Anziehung regte sich in ihrer Brust, und sie erschauerte; doch diesmal lag es nicht an der durchdringenden Kälte, der sie sich ausgesetzt hatte, um hierherzukommen.
    Voll unerklärlicher Nervosität zog sie die Knie an und schlang beide Arme um ihre Unterschenkel. Er konnte sie nicht sehen. Natürlich nicht. Und doch schienen sich die Augen dieses Mannes direkt in ihre Seele zu bohren!
    »Nein! Hör nicht auf. Bitte, Bastian«, protestierte Michaela. Ihre Hand schmiegte sich an seine Wange und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. Die andere Hand klammerte sich an seinen Rücken, als fürchte sie, er könnte sie verlassen. Sie verlassen? Die versierteste Begleiterin in der Geschichte der Vestalinnen verlassen? Kein Mann hatte Michaela je verlassen, bevor sie bereit war, ihn gehen zu lassen. Was war hier los?
    Mit kaum wahrnehmbarem Widerstreben wandte Michaelas Liebhaber ihr wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu. In einer geschmeidigen Bewegung, die seine perfekt geformten Muskeln spielen ließ, drehte er sich auf den Rücken und zog sie auf sich. Dabei rutschte ihr weißes, mit Rüschen besetztes Gewand über die Schultern, und der Spitzensaum bauschte sich um seine Oberschenkel wie Schnee, der über Granit wehte. Irgendwo unter dem herabgesunkenen Gewand legten sich seine großen Hände um ihre Pobacken und unterstützten ihre Bewegungen. Sein heißer Blick war auf die üppigen Rundungen ihrer Brüste gerichtet, die aus ihrem Mieder lugten.
    Mit einer Schulterbewegung entblößte Michaela ihre Brüste für ihn, während ihr Gesicht unter ihrem seidigen Haar verborgen blieb. Und als ob sie nicht anders könnte, beugte sie sich hinab und schmiegte ihre Wange an sein stoppeliges Kinn. Irgendetwas an dieser Pose ließ eine tiefe Zuneigung erkennen, und ein Anflug von Furcht kroch über Silvias Rücken. War es etwa das, was sie aufgehalten hatte? Hatte sie sich verliebt? In diesen Mann – diesen Satyr?
    Ihr Blick ruhte nun schärfer auf ihm, und sie wog ab, welche Absichten er wohl haben mochte. Sein Kinn war erhoben, sein Nacken durchgebogen. Die silbernen Augen, von langen, dunklen Wimpern gesäumt, waren voller Leidenschaft zu schmalen Schlitzen verengt, während er im Leib ihrer liebsten Freundin die Erfüllung seiner Lust suchte. War ihm überhaupt klar, wie kostbar sie war? Wusste er das Geschenk, das sie ihm machte, mit Körper und Herz angemessen zu schätzen?
    Die leidenschaftlichen Laute ihrer Vereinigung steigerten sich. Schwere Atemzüge, leises Stöhnen. Ihre Körper, die in schnellem Rhythmus aneinanderklatschten. In ihrer körperlosen Form konnte Silvia den Duft des Liebesaktes zwar nicht riechen, doch inzwischen hing das erotische Verlangen der beiden im Raum wie ein dichter, wollüstiger Nebel.
    Sie hatte bereits bei anderen Gelegenheiten zugeschaut und Michaela schon unzählige Male unter einem Mann gesehen. Doch nie zuvor war sie derart berührt davon gewesen. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren und ließ ihre
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