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Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Das Herz des Satyrs: Roman (Knaur TB) (German Edition)
Autoren: Elizabeth Amber
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Finger in Silvias langes, rotgoldenes Haar. Ihre Fingerknöchel strichen hauchzart über Silvias Brust und drängten sie, das Verlangen, das bei der federleichten Berührung in ihr aufstieg, zu akzeptieren. Silvia war wie gelähmt von all dem, was sie heute Nacht hier erfahren hatte. Eines Tages würde sie ihre Freundin an den Tod verlieren. Schon jetzt hatte sie einen Teil von ihr an Herrn Satyr verloren. Die Sehnsucht, die Freundin ganz nah zu spüren, war überwältigend.
    Silvia warf einen Blick zur Tür.
    »Wir haben Zeit. Er wird erst baden, sich ankleiden und an seinem Schreibtisch arbeiten, bevor er sich von mir für den Tag verabschiedet. Bitte. Komm zu mir.« Michaela zog spielerisch an einer Haarlocke der Freundin, und Silvia gab nach. Weil sie es wollte. Sie glitt auf die Matratze, so dass sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberlagen.
    In diesen seltenen Augenblicken konnte Silvia so tun, als seien sie ganz normale Lebewesen ohne Sorgen oder Pflichten. Sie konnte vergessen, dass all die Pläne, die sie und Michaela geschmiedet hatten, nun plötzlich zu Staub zerfielen. Dass sie bald allein sein würde. Mit einem Seufzen gestattete sie es sich, zu entspannen, und bettete ihren Kopf auf die Laken, die nach Parfüm und Leidenschaft dufteten. Auf die Federmatratze, die noch warm war von dem starken Körper des Mannes.
    Michaela strich Silvias schwere Haarpracht über die Schulter zurück und lächelte liebevoll. »Hast du uns beobachtet?«, fragte sie sanft.
    Silvia zuckte mit den Schultern und ließ Michaela die Wahrheit in ihren Augen erkennen.
    »Ich bin froh darüber, Via.« Während beide den Blick nicht voneinander abwandten, ließ Michaela ihre Hand über Silvias Hals und ihre Brust wandern und fuhr die Konturen ihres Körpers nach, strich über die Wölbung von Hüfte und Oberschenkel bis zum Knie. Dort ergriff die Hand den Saum des Gewandes, bewegte sich wieder aufwärts und zog das Gewand dabei mit nach oben, über die Beine, die noch immer fest gegen jedes Eindringen geschlossen waren.
    Silvia keuchte auf, als die Hand der Freundin sich auf das seidige Dreieck legte, das die intimste Stelle ihres Körpers schützte. Das Feuer von Vesta, das Michaela in ihren Handflächen beherbergte, war dazu geschaffen, Verlangen zu wecken. Silvia fühlte, wie sie sich ergab, wie sie dahinschmolz. Etwas strich leicht über ihre Klitoris – einmal, dann noch einmal. Eine Fingerkuppe, die sich bewegte und sie sanft dehnte. So leicht die Berührung auch war, so intensiv war ihre Wirkung auf Silvia.
    Plötzlich war ihr ganzes Sein nur noch auf ein einziges Ziel gerichtet – das möglichst baldige Erreichen sexueller Erfüllung. Sie hob sich der Berührung entgegen, öffnete in schweigender Zustimmung die Schenkel und legte sie über Michaelas Beine. Der prompte Lohn waren Michaelas kundige Finger, die aufreizend an ihr rieben. Finger, die über die Jahrhunderte hinweg unzähligen Männern und Frauen in ähnlichen Situationen Vergnügen bereitet hatten. Sie spürte, wie ihre Scham feucht wurde von dem Verlangen, das in ihr aufstieg.
    Wie dunkle Fächer flatterten Silvias lange Wimpern über ihre elfenbeinfarbene Haut, als sie mit einem leisen Stöhnen die Augen schloss. Sex mit Michaela war – schon immer – zärtlich und ruhig. Es war alles, was sie wollte; alles, was sie zu akzeptieren bereit war. Ein gelegentlicher Liebesakt, geboren aus schwesterlicher Zuneigung, der ihr Bedürfnis nach körperlicher Zuwendung stillen würde. Der die Bande ihrer jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte bekräftigen würde. Eine willkommene Befreiung von der Anspannung, die sie erfüllte, seit sie den Liebesakt beobachtet hatte, der erst vor so kurzer Zeit in genau diesem Bett stattgefunden hatte. Nicht mehr als das.
    »Was denkst du?«, flüsterte Michaela.
    »Worüber?«, stieß Silvia hervor. Ein schlanker Finger drückte sich auf ihre Scham, teilte ihr weibliches Fleisch und streichelte sie in genau dem richtigen sanften Rhythmus, der sie so sehr erregte und ihr ein weiteres Stöhnen entlockte.
    »Bastian«, flüsterte Michaela, während ihre Lippen über Silvias Schläfe strichen. »Er ist etwas Besonderes, sì? « Die lustvolle Erinnerung an ihren Liebhaber war deutlich in ihrer Stimme zu hören.
    Die Worte ließen eine erotische Vision vor Silvias innerem Auge aufsteigen, von Herrn Satyr, wie er sich noch vor einer Stunde in diesem Bett über Michaela bewegt hatte. Sie ließ der sinnlichen Erinnerung an die
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