Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
festnageln ließ.
    Zumindest war der Staatsanwalt bereit, sich darum zu bemühen.
    Falls ihre Hoffnung sich also erfüllte und auch Pamela verurteilt wurde, stünde ein fünfjähriges Mädchen plötzlich ohne Eltern da.
    Sie stand auf, trat an das kleine Fenster und blickte hinaus. Aber waren manche Kinder ohne ihre Eltern nicht sogar besser dran?
    Woher zum Teufel sollte sie das wissen? Sie fuhr
sich mit den Händen durch die Haare und durch das Gesicht. Sie konnte nur ihre Arbeit machen und hoffen, dass das Ergebnis richtig war.
    Auf alle Fälle fühlte es sich richtig an.
    Sie hörte, wie jemand die Türklinke herunterdrückte und dann leise klopfte. Sie hatte absichtlich abgesperrt und warf jetzt einen Blick auf ihre Uhr. Dann ließ sie ihre Schultern kreisen, griff nach ihrer Mütze und setzte sie sich auf.
    Als sie die Tür aufmachte, bemerkte sie in Roarkes Gesicht erst etwas wie Schock, dann etwas wie Neugier und am Schluss ein Blitzen, bei dem ihr eine heiße Röte in den Nacken stieg.
    »Was starrst du mich so an?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher.« Ehe sie den Raum verlassen konnte, trat er eilig ein und schob die Tür hinter sich zu.
    »Wir müssen los. In einer Viertelstunde beginnt die Zeremonie.«
    »Wir sind in fünf Minuten dort. Dreh dich mal um.«
    »Ganz sicher nicht.« Noch ein paar Sekunden und die Röte hätte ihr Gesicht erreicht. Dann würde sie vor Scham im Erdboden versinken, war ihr klar. »Du hast doch wohl schon mal eine Polizistin in Uniform gesehen.«
    »Meine Polizistin nicht. Ich hatte keine Ahnung, dass du überhaupt eine besitzt.«
    »Natürlich besitze ich eine Uniform. Jeder von uns hat so ein Ding. Ich ziehe sie nur selten an, aber das hier ist … das hier ist eben wichtig, das ist alles.«
    »Du siehst …« Er strich mit einem Finger über einen
blank polierten Messingknopf. »… erstaunlich aus. Ungeheuer sexy.«
    »Oh, hau ab.«
    »Ich meine es ernst.« Er lehnte sich gegen die Wand und sah sie sich in aller Ruhe an. An ihrem langen, geschmeidigen Körper sah der frisch gestärkte, strenge blaue Anzug wirklich anziehend aus.
    Die verschiedenen Medaillen, die sie für besondere Verdienste verliehen bekommen hatte, hoben sich glänzend von der steifen Jacke ab. Die schwarzen Polizistenschuhe - die sie sicher für gewöhnlich in ihrem Spind versteckte - hatte sie spiegelblank geputzt, sie trug ihre Waffe in Höhe ihrer Hüfte und die Kappe kerzengerade auf dem kurz geschnittenen Haar.
    »Lieutenant«, schnurrte er. »Du musst diese Uniform unbedingt einmal zu Hause tragen.«
    »Warum?«
    Er verzog den Mund zu einem Grinsen. »Dreimal darfst du raten.«
    »Du bist einfach krank.«
    »Dann spielen wir Räuber und Gendarm.«
    »Aus dem Weg, Perversling.«
    »Eins noch.« Er hatte flinke Hände und hielt sie bereits an ihrem frisch gestärkten Jackenkragen fest, bevor sie sich bewegen konnte. Er zog zu seiner großen Freude die Kette mit dem Diamanten darunter hervor, der ein Geschenk von ihm war. »Perfekt«, erklärte er zufrieden und schob die Kette unter den festen Stoff zurück.
    »Wir werden auf dem Weg zu dieser Feier ganz bestimmt nicht Händchen halten. Das ist dir hoffentlich klar.«

    »Eigentlich hatte ich die Absicht, ein paar Schritte hinter dir zu gehen, um zu sehen, wie sich dein Hintern in diesem Ding bewegt.«
    Lachend zog sie ihn mit sich aus dem Raum. »Ich kann dir die neuesten Nachrichten von Renquist erzählen, falls du Interesse hast.«
    »Und ob.«
    »Er versucht es mit Unzurechnungsfähigkeit. Das ist nicht weiter überraschend, nur macht er seine Sache überraschend gut. Er zielt auf die multiple Persönlichkeitsstörung ab. In der einen Minute ist er Jack the Ripper, in der nächsten Son of Sam oder John Wayne Gacy. Dann wird er zu DeSalvo oder abermals zu Jack.«
    »Glaubst du, es ist echt?«
    »Keine Sekunde, und auch Mira kauft ihm diese Show nicht ab. Trotzdem kommt er vielleicht damit durch. Die Verteidigung wird sicher jede Menge Seelenklempner engagieren, die das Spiel mitspielen, und wie gesagt, er ist tatsächlich gut. Vielleicht bewahrt ihn das vor dem normalen Knast und er landet stattdessen in einer Gummizelle oder in der geschlossenen Psychiatrie.«
    »Und wie würde es dir damit gehen?«
    »Ich würde ihn lieber im Gefängnis sehen, aber man kann eben nicht immer alles haben, was man will. Ich fahre nach der Schicht noch kurz beim Krankenhaus vorbei, um Marlene Cox und ihrer Familie zu erklären, wie es vielleicht weitergehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher