Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz der Kriegerin

Das Herz der Kriegerin

Titel: Das Herz der Kriegerin
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
versprach ich ihm, dann schob ich meinen Helm über den Kopf.
    Kaum waren wir aufs Feld geritten, traute ich meinen Augen nicht. Die Dschinn nahmen vor uns Gestalt an – und neben Aisha, die sich herabgelassen hatte, uns persönlich gegenüberzutreten, stand Malkuth. Noch immer einäugig, aber wesentlich kräftiger. Und da war ein schwarzhaariges Mädchen neben ihm.
    »Bei Odin«, entfuhr es mir. »Er hat eine Lamie.«
    Sayd knirschte mit den Zähnen. »Denk dran, auch Lamien können getötet werden«, stieß er grimmig hervor. »Am besten, du kümmerst dich um sie. Töten kannst du sie, indem du ihr auf der rechten Seite dorthin stichst, wo das Herz sitzen würde, wärst du seitenverkehrt angeordnet. Die Quelle sitzt direkt neben dem Herzen.«
    Mein Unwohlsein steigerte sich. Diesen Rat hatte Malkuth dem Mädchen sicher auch gegeben.
    »Wie schön, euch wiederzusehen!«, höhne Malkuth. »Es ist lange her, wisst ihr.«
    »Nicht lange genug!«, entgegnete Sayd gewohnt giftig, wie immer, wenn er seinem ehemaligen Herrn begegnete. »Und jetzt verschwende keine Worte und versuch zu tun, wozu du hergekommen bist!«
    Malkuth wirkte fast ein bisschen enttäuscht. Hatte er gehofft, dass wir ihm angesichts der Erschaffung einer Lamie Respekt oder gar Bewunderung zollten?
    Ich fragte mich lediglich, wo er dieses struppige Mädchen aufgelesen hatte! Und es wunderte mich, dass ihn nicht mehr unsterbliche Krieger begleiteten, sondern nach wie vor die Dschinn.
    Aber im Grunde genommen interessierten mich die Antworten, die er hätte geben können, nicht. Denn wenig später prallten wir gegen die Dschinn. Schwarzer Rauch umfing uns, und ich sah gerade so, dass sich Sayd noch zusätzlich gegen Malkuth wehren musste. Die junge Lamie hingegen stellte sich mir entgegen.
    Beinahe tat sie mir ein wenig leid, so ungelenk, wie sie sich bewegte. Lange konnte sie noch nicht sein, was sie war. Und selbst als ich frisch erwacht war, hatte ich über mehr Wendigkeit, mehr Energie und Kampfesmut verfügt.
    Dazu, sie zu töten, kam ich aber nicht so schnell, denn die Dschinn setzten mir zu, und auch das Mädchen versuchte, mich zu treffen. Dabei merkte man allerdings, dass Malkuth nicht mehr über die Lehrmeister verfügte, die ich einst hatte. Mühelos wehrte ich ihre Schläge mit dem Schwert in der linken Hand ab und tötete nebenbei Dschinn mit der Unterarmklinge an meiner rechten.
    So ging es eine ganze Weile, bis schließlich Gabriel neben mir auftauchte. Hatte er von Jared erfahren, wie man Dschinn tötete? Oder erinnerte er sich daran? Seite an Seite kämpften wir, wobei einmal ich, einmal er die junge Lamie abwehrte, deren Augen im Zorn rot leuchteten. Warum hatte Malkuth nur sie ausgesucht und keine, die kampferprobt war?
    Gabriel schaffte es schließlich, die Lamie von mir wegzutreiben, doch an ihre Stelle trat nun Aisha persönlich.
    »Du bist also die Lamie, die Malkuth und auch meinen Dienern so viele Schwierigkeiten macht.«
    »Und du bist die vermeintliche Göttin, der ich nur zu gern ihre Hülle wegnehmen würde.«
    Aisha stieß ein spöttisches Lachen aus, dann ging sie mit einem Schwert, das sie irgendwo aufgeklaubt haben musste, auf mich los. Ihre Fähigkeiten im Kampf waren wesentlich besser als die der kleinen Lamie. Ein paarmal stach sie gefährlich nach meiner Brust, offenbar wusste auch sie, wie man eine Lamie töten konnte. Aber nachdem ich mich nebenbei noch zweier ihrer Diener entledigt hatte, waren wir beide allein.
    »Du kannst sehr gut kämpfen«, gab sie zu, doch beeindruckt zeigte sie sich nicht. »Schlag dich wieder auf Malkuths Seite, dann können wir die Herrschaft über die Welt an uns reißen!«
    »Malkuth braucht mich nicht mehr, er hat ja dieses Mädchen. Falls sie denn nachher noch auf den Füßen steht.«
    »Sie wird Malkuth viele Krieger schenken, wenn sie erst alt genug ist. Aber du bist wesentlich wertvoller!«
    »Allerdings verspüre ich nicht die geringste Neigung, ihm erneut zu dienen. Und dir diene ich erst recht nicht, Staubhaufen«, entgegnete ich und sah im nächsten Augenblick Aishas Schwäche. Sie mochte gut kämpfen können, aber eine Assassine war sie nicht. Dafür war sie einfach zu reizbar. Mit einem zornigen Aufschrei hieb sie ihr Schwert nach mir.
    Blitzschnell fuhr ich herum. Aisha wich Fenrir aus, doch in dem Augenblick schoss meine Unterarmklinge vor und durchbohrte ihr linkes schwarzes Auge.
    Der Schrei, den sie ausstieß, war unvorstellbar und brachte selbst mein Trommelfell beinahe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher