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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
Autoren: Alina Richels
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an.
    „ Wenn
du nur einmal auf mich hören würdest, dann wäre ich
schon erfreut.“, schimpfte sie. „Nicht mal eine Waffe
hast du mitgenommen.“ Mai schüttelte den Kopf. „Du
weißt ganz genau, dass ich mit diesen nutzlosen Dingern nichts
anfangen kann.“, sagte sie.
    „ Aber
wenn du von hinten überrascht wirst oder nicht schnell genug
bist?“
    „ Dann
nützt mir eine Waffe auch nichts mehr. Außerdem gehört
schon einiges dazu, wenn man mich von hinten überraschen will.“,
stellte sie amüsiert fest.
    „ Das
ist nicht lustig. So etwas tust du nie wieder, verstanden.“,
schimpfte die Frau. „Und wer ist überhaupt das Mädchen?
Wieder irgendeines dieser Straßenkinder? Gib ihr einfach ein
Stück Brot und dann schick sie dahin zurück, wo du sie
aufgelesen hast. Du kannst sie nicht immer herbringen.“
    Mai
lachte leise und wandte sich Kate zu.
    „ Unsinn,
das ist Kate. Sie ist mein Gast und wird auch so behandelt. Du wirst
es vielleicht nicht glauben, aber sie ist durch das Portal
gekommen.“, sagte sie aufgeregt. Kate spürte die Blicke
der Anwesenden.
    „ Und
da leihst du ihr noch nicht mal deine Jacke?“, fragte der
Junge, der bis jetzt noch kein Wort gesprochen hatte und sah Mai
vorwurfsvoll an.
    „ Ich
hab sie doch gefragt, ob ihr kalt ist.“, rechtfertigte diese
sich.
    „ Sicher,
hast du das.“, sagte er spöttisch und sprang vom Bett.
Sein Haar war dunkel, wenn auch nicht schwarz. Er kam auf Kate zu.
Knapp einen Kopf größer, war er und seine Kleidung
unauffällig, bis auf eine Kette an der ein seltsamer Anhänger
hing.
    „ Alessio.“,
stellte er sich knapp vor und reichte ihr die Hand.
    „ Kate.“,
antwortete sie leise und schüttelte die Hand des Jungen. Etwas
Seltsames lag in seinem Blick und die hellen, blauen Augen erinnerten
sie an den strahlenden Himmel, zu hell um hineinzusehen und doch
hielten sie Kate für einen Moment gefangen. Mit einem Räuspern
ließ er sie los, trat einen Schritt zurück und wandte den
Kopf ab. Ihre Finger fühlten sich leicht taub an, ganz so als
wären sie eingeschlafen. Fahrig strich sie mit der anderen Hand
darüber. Sie war viel kälter. Doch wie konnten ihre Hände
so plötzlich verschiedene Temperaturen aufweisen?
    „ Du
bist wirklich durch das Tor in diese Welt gelangt? Wie hast du das
geschafft?“, fragte die Frau und lenkte Kate von ihren Gedanken
ab.
    „ Aber
Jill, wo bleiben deine Manieren? Sie hat seit Stunden nicht
geschlafen, sieh sie dir doch mal an. Befrag sie einfach morgen
weiter.“, sagte Mai und legte schützend ihre Hände
auf Kates Schultern.
    „ Sei
nicht so frech! Woher willst du wissen, dass sie keine Betrügerin
ist? Nur weil ein Mensch unschuldig aussieht, heißt das noch
lange nicht, dass er auch genau das ist. Du vertraust den Menschen
viel zu schnell. Hast du schon vergessen, was letztes Jahr passiert
ist?“ Mais Lächeln verschwand. Trotzig verschränkte
sie die Arme.
    „ Darum
geht es hier nicht.“
    „ Ich
will ihnen wirklich keine Probleme machen. Ich kann auch woanders
hingehen.“, warf Kate ein. Die Frau schüttelte ungeduldig
den Kopf.
    „ Nein,
das ist es nicht. Ich kann nur nicht jeden hier aufnehmen, den meine
Tochter mitbringt. Ich hoffe du verstehst das.“, sie machte
eine kurze Pause, bevor sie weiter sprach. „Kate. Sag, wie ist
dein Nachname?“, fragte Jill nachdenklich.
    „ Lynch.“
Kate antwortete zögernd.
    „ Weißt
du zufällig, ob jemand aus deiner Familie früher einmal
hier gelebt hat?“, wollte Jill nun mit mehr Interesse wissen.
Kate schüttelte leicht den Kopf.
    „ Meine
Eltern haben nie über ihre Vergangenheit gesprochen. Ich weiß
nicht, ob sie Geschwister haben und meine Großeltern kenne ich
nicht.“ Jill sah sie für eine Weile an, mit einem Blick,
den Kate nicht deuten konnte.
    „ Na
schön. Heute kannst du bleiben. Mai, zeig ihr wo sie schlafen
kann und gib ihr etwas Anderes zum anziehen. Ich denke, sie hat
ungefähr deine Größe.“ Dankbar sah Kate sie an,
auch wenn sie nicht wusste, warum Jill auf einmal wollte, dass sie
blieb. Sie hatte jedoch keine Zeit weiter darüber nachzudenken.
    „ Komm
mit.“, sagte Mai und führte sie zurück, über die
Korridore, bis zu einer weiteren Tür.
    „ All
diese Türen und Gänge, wie schaffst du es, dass du dich
nicht verläufst?“
    „ Ich
bin hier aufgewachsen und außerdem habe ich in meiner Freizeit
so gut wie jedes Zimmer und jeden Gang ausgekundschaftet. Ich bin
einfach viel zu neugierig.“, gab Mai grinsend zu
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