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Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)
Autoren: Simon R. Green
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freundlich. »Solche Fahrzeuge ziehen in der Regel die Aufmerksamkeit auf sich.«
    »Die überprüfen nur mal wieder ihr Budget, das ist es«, behauptete Melody. »Wir dürfen nicht einmal mehr erste Klasse im Zug reisen. Ich werde mich bei der Gewerkschaft beschweren.«
    »Wir sind in keiner Gewerkschaft«, sagte JC und betrachtete gedankenverloren die Fabrikhalle.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich mich freiwillig für diesen Job gemeldet habe«, murmelte Melody.
    JC zog mit einer großen Geste eine Touristenbroschüre aus der Jackentasche und schlug sie auf genau der richtigen Seite auf. »Still, liebe Kinder. Passt auf. Hier haben wir wertvolles Wissen für die, die weise genug sind, es zu konsultieren. Diese bemerkenswert hässliche Halle da vor uns war einst Freude und Stolz von Winter Industries. Sehr erfolgreich, von den Fünfzigern bis in die Achtziger, als der ganzen Wirtschaft die Luft ausging und eine ganze Reihe von einst soliden Firmen eine Bauchlandung hinlegte. Dieses Unternehmen schloss 1983 zum allerletzten Mal die Tore, und alle Arbeitskräfte waren auf einmal überflüssig. Tausende von Männern und Frauen, alle an einem Nachmittag entlassen. Die lokale Wirtschaft hat sich davon nie erholt.«
    »Was wurde hier hergestellt?«, fragte Melody, praktisch wie immer.
    »Offenbar Maschinenteile für andere Unternehmen«, erwiderte JC. »Und als die Aufträge ausblieben, verschwanden die Jobs. Das gab es doch oft in den Achtzigern.«
    »Diese verdammte Maggie Thatcher«, grummelte Happy. »Wenn die tot ist, werde ich ihr aufs Grab pinkeln. Und es ist mir egal, wie lange ich dafür anstehen muss.«
    »Fragen wir doch mal nach den örtlichen Legenden«, wandte sich Melody an JC. »Ich weiß, du kannst es gar nicht abwarten, uns etwas über die örtlichen Legenden vorzulesen.«
    »Ja«, sagte Happy. »All dieser verrückte Scheißkram, den keiner glaubt, über den aber jeder spricht.«
    »Kenne deinen Feind!«, murmelte JC. Er blätterte rasch durch die Seiten. »Ah ja, hier haben wir’s. Geister, Sichtungen von Kryptiden und Men in Black. Das Übliche eben … Ah! Das klingt schon eher danach. Es gibt lokale Legenden von Großen Schwarzen Hunden, schon über einige Jahrhunderte hinweg, die Menschen lange, verlassene Straßen hinabhetzen oder mitten in der Nacht jagen. Und es handelt sich dabei um Dämonenhunde, falls sich jemand wundert.«
    »Groß?«, fragte Happy. »Wie groß?«
    »Hier steht, doppelt so groß wie ein Mensch«, sagte JC fröhlich. »Immer schwarz. Erscheinen und verschwinden wieder und ein paar haben keinen Kopf. Definitiv nicht der Rottweiler von nebenan.«
    Happy kicherte plötzlich. »Kein Kopf? Wie können die dann wittern?«
    »Gar nicht drüber nachdenken«, wies Melody ihn zurecht. »Wie gefährlich sind diese Dämonenhunde genau, JC?«
    »Wenn man zwischen den Zeilen liest, sehr gefährlich«, erwiderte der. »Viele der im Lauf der Jahre an diesem Ort Vermissten werden auf die Dämonenhunde zurückgeführt. Es bedeutet scheinbar schon Unglück, einen zu sehen. Es werden übrigens auch große Katzen erwähnt, die des Nachts Schafe reißen.«
    »Katzen und Hunde? Na toll«, meinte Happy. »Vielleicht können wir sie ja aufeinander hetzen.«
    »Genug geredet, Zeit für Action!«, sagte JC. Er warf den Touristenführer achtlos über die Schulter fort und ging entschlossen auf die Tore der Werkshalle zu. »Zeit, das Böse in Grund und Boden zu starren und es an der Nase zu packen! Herr, schenke mir Gefahr und Aufregung, auf dass ich die Gottlosen zerschmettere und sie heulend zu ihrer Mama nach Hause schicke!«
    »Da ist wirklich etwas ganz und gar nicht in Ordnung mit dir, JC«, erklärte Happy und trottete trübe hinter ihm her.
    »Und dass nur ja keiner auf die Idee kommt, mir zu helfen, das ganze Equipment zu ziehen!«, rief Melody, die mit ihrem schwerbeladenen Einkaufswagen die Nachhut bildete.
    »Das ist gut für die Gesundheit«, sagte Happy ungerührt. »Und erinnere dich bitte, dass du es nicht leiden kannst, wenn einer von uns dein Zeug anfasst.«
    »Ihr macht es ja auch immer kaputt!«, giftete Melody. »Du könntest einen Amboss zerbrechen, nur indem du ihn ansiehst!«
    »Kinder, Kinder«, murmelte JC. »Wenn wir uns jetzt bitte alle auf diese sehr gefährliche und wahrscheinlich furchtbar von Gespenstern verseuchte verlassene Fabrikhalle vor uns konzentrieren könnten …?«
    Melody schnaubte laut und zog demonstrativ an JC und Happy vorbei. Ihren Einkaufswagen zerrte
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