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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen
Autoren: Mary Higgins Clark
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gerade begeistert über die Verlobung. Sie hat John
lange Zeit für sich allein gehabt. Amy fängt im September mit
dem College an, also schätzen wir, daß ein Termin um Thanksgiving herum ungefähr richtig wäre.«
»Du siehst richtig glücklich aus, ’Laine. Und außerdem
schaust du blendend aus. Sehr attraktiv und sehr erfolgreich. Du
bist schlanker, als ich dich je gesehen hab. Und dein Haar ist
auch blonder, was mir gefällt.«
»Komplimente von dir? Verdirb nicht unsre Freundschaft.«
Elaine lachte. »Aber danke. Ich bin wirklich sehr glücklich. John
ist der Mann, auf den ich schon immer gewartet habe. Und ich bin
schrecklich froh, daß du wieder der alte bist. Glaub mir, Adam,
als du letztes Jahr hier warst, nach deiner Trennung von Menley,
da hab ich mir Sorgen um dich gemacht.«
»Es war eine ziemlich harte Zeit.«
Elaine schaute sich die Speisekarte an. »Das hier geht auf Atkins-Immobilien. Keine Diskussion, bitte. Remember House
steht zum Verkauf, und falls du, nachdem du es gemietet hast,
zu dem Entschluß kommst, daß es eine tolle Anschaffung wäre,
dann bekomme ich die Provision.«
Nachdem sie bestellt hatten, sagte Adam: »Das Telefon war
besetzt, als ich es vorhin bei Menley versucht hab. Ich ruf eben
schnell an.«
Eine Minute später kam er mit besorgter Miene zurück. »Immer noch besetzt.«
»Kannst du dich nicht dazwischenschalten?«
»Menley kann dieses System nicht ausstehen. Sie findet, daß
es so taktlos ist, ständig den Leuten zu verklickern ›Warte mal
’nen Moment‹ und das laufende Gespräch zu unterbrechen.«
»Da hat sie schon recht, aber es ist doch ungeheuer praktisch.« Elaine zögerte. »Du kommst mir plötzlich ganz beunruhigt vor. Geht’s ihr denn jetzt wirklich gut?«
»Sie scheint okay zu sein«, erwiderte Adam langsam. »Wenn
aber diese Angstattacken kommen, dann ist es wirklich
schlimm. Sie ist völlig im Eimer, wenn ihr der Unfall wieder
durch den Kopf geht. – Ich versuch’s gleich noch mal, aber inzwischen – hab ich dir eigentlich schon ein Bild vom Baby gezeigt?«
»Hast du denn eins dabei?«
»Ist der Papst katholisch?« Er griff in seine Brusttasche. »Hier
ist das allerneueste. Sie heißt Hannah. Letzte Woche ist sie drei
Monate geworden. Ist sie nicht umwerfend?«
Elaine betrachtete das Foto ausführlich. »Sie ist absolut wunderschön«, sagte sie aufrichtig.
»Sie sieht wie Menley aus, also wird sie auch hinreißend bleiben«, erklärte Adam voller Überzeugung. Er steckte den
Schnappschuß wieder in seine Brieftasche und schob seinen
Stuhl zurück. »Falls es noch immer besetzt ist, werde ich die
Vermittlung bitten, dazwischenzugehen.«
Elaines Blick folgte ihm, während er sich seinen Weg durch
den Raum bahnte. Es macht ihn nervös, daß sie mit dem Baby
allein ist, dachte sie.
»Elaine.«
Sie schaute auf. Es war Carolyn March, eine New Yorker
Werbemanagerin in den Fünfzigern, der sie ein Haus verkauft
hatte. March wartete nicht erst eine Begrüßung ab. »Haben Sie
schon gehört, wie groß Vivian Carpenters Treuhandvermögen
war? Fünf Millionen Dollar! Die Carpenters reden nie über
Geld, aber eine der Frauen aus der Verwandtschaft hat das rausrutschen lassen. Und Viv hat rumerzählt, daß sie alles ihrem
Mann vermacht hat. Glauben Sie nicht, daß solch ein Haufen
Geld Scott Coveys Tränen trocknen sollte?«
3

D
    as muß Adam sein. Er hat doch gesagt, daß er um die Zeit
anruft. Menley jonglierte die Kleine auf der Schulter, während sie nach dem Hörer griff. »Komm schon, Hannah«, murmelte sie. »Du hast schon die zweite Flasche halb ausgetrunken.
Wenn du so weitermachst, wirst du noch das einzige drei Monate alte Mitglied bei den Weight Watchers.«
Sie hielt den Hörer zwischen Ohr und Schulter und klopfte
    gleichzeitig dem Baby auf den Rücken. Statt Adam war Jane
Pierce am Apparat, Chefredakteurin bei der Reisezeitschrift Travel Times. Wie stets kam Jane gleich zur Sache. »Menley, du
fährst doch im August zum Cape, oder?«
    »Halt mir mal den Daumen, daß es klappt«, sagte Menley.
»Gestern abend haben wir erfahren, daß bei dem Haus, das wir
mieten wollten, mit den Rohrleitungen was nicht stimmt. Ich
habe Nachttöpfe noch nie besonders niedlich gefunden, deshalb
ist Adam heute früh hingefahren, um sich nach was anderem für
uns umzuschauen.«
    »Ist aber ziemlich spät, was anderes aufzutreiben, oder?«
fragte Jane.
»Wir haben noch eine Trumpfkarte in Reserve. Eine alte Bekannte von Adam besitzt eine
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