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Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Titel: Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm
Autoren: Birgit Weber
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wesentlich höher als die der freien Hormone fT4 und fT3.
    Auf die Menge der Transportproteine kommt es an
    Wenn aus bestimmten Gründen, etwa durch eine radikale Diät, die Einnahme der Antibabypille oder eine Schwangerschaft (siehe > ), nicht genügend Transportproteine vorhanden sind, befinden sich auch weniger Hormone im Blutkreislauf. Daraufhin bekommt die Schilddrüse den Auftrag zur Hormonproduktion (siehe > ). Zusätzlich wird der Körper dazu angeregt, vermehrt Transportproteine zur Verfügung zu stellen. Die Menge der gebundenen Hormone T4/T3 steigt also an. Da im Verhältnis dazu nun sehr wenig freies T4 und freies T3 im Blut vorhanden ist, bekommt die Schilddrüse den Auftrag, mehr gebundenes in freies Hormon umzuwandeln. Die Menge des Hormons T4 (gebunden) sinkt damit wieder.
    Der Einfluss von Jod
    Für die Produktion der Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) benötigt die Schilddrüse Jod. Thyroxin (T4) entsteht durch Aufnahme von Jod und wird durch Abspaltung eines Jodatoms zu Trijodthyronin (T3) umgewandelt. T4 und T3 sind deshalb jodhaltig. Das Jod wird von Rezeptoren, die an die Schilddrüsenzellen angedockt sind, in die Zellen geschleust. Rezeptoren sind Moleküle des Körpers, die Stoffe empfangen oder aufnehmen können. Ist der Jodspiegel im Blut niedrig, werden zusätzliche Rezeptoren angedockt, so dass eine höhere Jodaufnahme möglich ist. Die Schilddrüse ist übrigens das Organ mit dem höchsten Jodgehalt.
    Auf eine Jodzufuhr in Form von jodhaltigen Nahrungsmitteln (siehe > ) oder Tabletten sollten Sie aber verzichten, da bei Hashimoto kein Jodmangel vorliegt, sondern zu wenig Hormone zur Verfügung stehen. Zu viel aufgenommenes Jod kann zu einer Jodüberdosierung führen. Dies merken Sie an einem salzigen Geschmack im Mund, Herzrasen, hohem Blutdruck oder diversen Hauterscheinungen (Ausschläge, Rötungen). Innerhalb von 24 bis 48 Stunden scheidet der Körper zu viel aufgenommenes Jod wieder aus.
    Die Aufgaben der Schilddrüsenhormone
    Die Vorgänge, die von den Schilddrüsenhormonen gesteuert werden, sind komplex. T4 und T3 wirken in ihrer freien Form aktiv auf den gesamten Stoffwechsel des Körpers ein (siehe ab > ). Der Stoffwechsel ist die Umwandlung von Nahrung und Sauerstoff in Energie und Körpersubstanz. Über die Schilddrüsenhormone betrifft dies den Magen-Darm-Trakt (Übelkeit, Verdauungsprobleme), den Fettstoffwechsel (erhöhter/erniedrigter Cholesterinspiegel, Gewichtsschwankungen), den Zuckerhaushalt (erhöhter/erniedrigter Blutzuckerspiegel), den Wärmehaushalt (Frieren, Schwitzen), das Nervensystem (Antriebslosigkeit, innere Unruhe, Kribbeln der Hände), die Muskulatur (Verspannungen, Schmerzen) und das Herz-Kreislauf-System (Herzrasen, -stolpern, Blutdruckschwankungen).
    Sind zu wenig Schilddrüsenhormone T4/T3 im Blut, fordert der Hypothalamus durch das Hormon TRHdie Hypophyse zum Eingreifen auf. Diese setzt daraufhin das Hormon TSH frei, das die Schilddrüse zurProduktion von T4/T3 anregt.
    Wie Schilddrüsenhormone reguliert werden
    Die Schilddrüsenhormone T4/T3 werden über den Hypothalamus und die Hypophyse im Gehirn reguliert (siehe Grafik rechts). Der Hypothalamus ist ein wichtiges Steuerzentrum und wie die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) auch eine Hormondrüse.
    Zwischen Hypothalamus und Hypophyse sowie den jeweils zu steuernden Organen des Hormonsystems – die Schilddrüse ist eines davon – gibt es einen Regelkreislauf. Der Hypothalamus steuert die Hypophyse, indem er das Hormon TRH (Thyreotropines Releasinghormon) in die Blutbahn ausschüttet. Die Aufgabe der Hypophyse liegt unter anderem darin, die einzelnen Organe des Hormonsystems zur Hormonproduktion anzuregen. Erhält die Hypophyse also TRH, weiß sie, dass die Schilddrüse mehr von ihren Hormonen (T4/T3) herstellen soll. Daraufhin gibt sie das für die Schilddrüse zuständige Hormon TSH (Thyroidea stimulierendes Hormon) in den Blutkreislauf ab. Dieser Botenstoff regt die Schilddrüse dazu an, T4/T3 zu bilden. Über die Blutbahn erfährt der Hypothalamus wiederum, ob mittlerweile ausreichend Schilddrüsenhormone im Umlauf sind. Ist genügend T4/T3 vorhanden, stoppt er seinen TRH-Ausstoß. Für die Hypophyse ist dies das Signal, die Abgabe von TSH zu reduzieren. Zu guter Letzt wird daraufhin die Schilddrüse ihre Produktion von T4/T3 verringern. Bei Hashimoto ist der Regelkreis zur Schilddrüsensteuerung so stark gefordert, dass der gesamte weitere Hormonhaushalt (etwa
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