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Das große Zeitabenteuer

Das große Zeitabenteuer

Titel: Das große Zeitabenteuer
Autoren: Keith Laumer
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Wir sind erst ein Jahr verheiratet. Vielleicht könnten Sie mir etwas für ihren Martini geben, damit sie ein bißchen lebendiger wird; wie in der guten alten Zeit, wenn Sie wissen, was ich meine…« Er kniff ein Auge zu und stieß einen Gaffer zurück.
    »Das ist verrückt…«, begann Lafayette. Aber warum eigentlich nicht? Er runzelte die Stirn, erinnerte sich an ein Filmsternchen, dessen Namen er längst vergessen hatte, stellte sie sich mit diesem Polizisten verheiratet vor und ließ sie die Straße entlanglaufen…
    »Roy!« rief eine jugendliche Stimme aus der Menge. »Oh, Roy!« Der Polizist neben O'Leary drehte sich erstaunt um. Eine hübsche junge Frau mit großen dunklen Augen und langen braunen Haaren drängte sich nach vorn.
    »Gertrude! Bist du das wirklich?« rief der Polizist überrascht und begeistert.
    »Oh, Roy! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!« Die junge Frau warf sich ihm an den Hals, so daß er stolperte und seinen Degen verlor. Lafayette hob ihn auf und gab ihn seinem Besitzer zurück.
    »Ich habe von einem gefährlichen Auftrag gehört, und du solltest dabei sein, und ich weiß, wie tapfer du bist, deshalb war ich ganz …«
    »Reg dich nicht auf, Kleine. Mit mir ist alles in Ordnung.«
    »War es nur ein falscher Alarm? Oh, ich bin so erleichtert!«
    »Falscher Alarm? Klar – ich meine…« Der Musketier warf O'Leary einen Blick zu und schluckte trocken. »Teufel, Teufel«, murmelte er, »der Kerl ist wirklich echt.« Er schob Gertrude beiseite. »Entschuldige, Baby.« Dann rief er: »He, Sarge!«
    Der große Musketier tauchte neben ihm auf. »Ja?«
    »Der Kerl hier…« Der Polizist wies mit dem Daumen auf O'Leary. »Er ist echt! Ich meine, er ist wirklich ein Hexer!«
    »Nicht mehr alle Tassen im Schrank, Dicker? Los, beeil dich, wir haben es eilig!«
    »Sieh dir Getrude an!«
    Der Truppführer sah zu ihr hinüber, fuhr zusammen und riß den Mund auf. Dann schwenkte er seinen Hut und machte eine tiefe Verbeugung. »Heiliger Strohsack, Gertrude«, sagte er, »hast du eine neue Frisur?«
    »Frisur?« schnaubte Dicker. »Sie ist fünfzig Pfund leichter, hat den Rest an den richtigen Stellen, kann wieder lächeln und hat Naturwellen im Haar! Und das verdanke ich ihm!« Er zeigte auf Lafayette.
    »Oh, bitte, nichts zu danken«, meinte O'Leary bescheiden. »Und wenn die Herren jetzt nichts dagegen haben…«
    Stahl blitzte auf. Vier blanke Klingen bedrohten Lafayette von allen Seiten. Der Sergeant fuhr sich mit der linken Hand über die Stirn.
    »Ich warne Sie, Mister, machen Sie keine Dummheiten. Ich spieße Sie auf, bevor Sie Abrakadabra sagen können!«
    Lafayette kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf sein schäbiges Zimmer in Mrs. MacGlints Haus. Jemand riß an seinem Arm. Verdammt lästig. Dabei konnte sich kein Mensch konzentrieren. Jetzt hatte er das Zimmer fast vor sich … Wieder eine schwere Hand auf seiner Schulter. Er stolperte und wäre fast gefallen. Dann öffnete er die Augen, hörte einen Schrei und sah die gleiche Szene wie zuvor.
    »Hast du das gesehen, Sarge?« keuchte Dicker. »Wie eine Rauchwolke!« Die Musketiere wichen zurück, aber der Sergeant blieb tapfer stehen.
    »Hören Sie, Freundchen«, begann er verzweifelt, »wollen Sie nicht freiwillig mitgehen? Ich meine, wenn Sie schon verschwinden müssen, können Sie es doch vor Zeugen tun, was? Stellen Sie sich vor, was passiert, wenn ich mit dieser Geschichte und ohne Gefangenen anrücke – nun, dann bin ich meine Pension los, obwohl ich schon einundzwanzig Jahre Beamter bin.«
    O'Leary sah ein, daß ihm im Augenblick keine andere Wahl blieb: er mußte den verdammten Traum weiterträumen, bis er einen Augenblick Ruhe fand.
    »Natürlich, Sergeant«, antwortete er großzügig. »Ich begleite Sie gern. Aber ich möchte anständig behandelt werden, wenn sich das machen läßt.«
    »Versteht sich, Kamerad. Bitte dorthin, wenn's gefällig ist.« Der Sergeant wies auf den Dampf wagen. O'Leary ging darauf zu, stieg durch die offene Hecktür ein und setzte sich auf die Holzbank.
    »Alles klar«, sagte er. »Luken dicht!« Nachdem einer der Polizisten die Tür zugeknallt hatte, fiel ihm der Unterschied zu vorhin auf: der große Sergeant war jetzt glattrasiert, und sein gewaltiger Schnurrbart zierte nun des Dicken Oberlippe. O'Leary grinste. Eigentlich hatte er es mit der Rückkehr in die Wirklichkeit nicht allzu eilig. Warum sollte er nicht noch etwas länger bleiben, um zu sehen, was seinem Unterbewußtsein
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