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Das große Yogabuch

Das große Yogabuch

Titel: Das große Yogabuch
Autoren: Anna Trökes
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nach unten (als wollte sie nehmen), beim Ausatmen nach oben (als wollte sie geben). | Fahren Sie damit einige Minuten fort, bis Sie merken, dass Ihre Konzentrationsfähigkeit nachlässt.
    Spüren Sie anschließend in Armen, Schultern und Stirnraum nach, und werden Sie sich bewusst, wie Sie Ihre Körperseiten wahrnehmen und inwieweit sie miteinander kommunizieren.

Mudras – Herz der Hatha-Yogapraxis
    Mudra bedeutet »Das, was Freude bringt«. Nicht nur Handgesten, sondern auch Körperhaltungen können Mudras sein, wenn sie mit einer speziellen inneren Ausrichtung geübt werden.
Körper-Mudras
    Das Sanskritwort Mudra bedeutet ursprünglich Siegel, also etwas, womit man sich kenntlich macht. Die Mudra-Übungen des Hatha-Yoga sind so gedacht, dass sie uns einen Raum erschaffen wollen, in dem wir unsere innere Befindlichkeit verwandeln und diesen Zustand der Transformation dann sichtbar werden lassen können. Das geschieht zum Beispiel im Kopfstand, der wie alle Umkehrhaltungen im Sanskrit Viparita Karani Mudra heißt, was so viel bedeutet wie »Das Kenntlichmachen der inneren Haltung der Umkehr«.
    Mudras wirken sehr stark auf der energetischen und mentalen Ebene, wenn man sich dabei auf das innere, das eigentliche Thema der Übung ausrichtet – in der Umkehrhaltung beispielsweise die innere Umkehr. In der Entschiedenheit und Intensität der inneren Ausrichtung unterscheiden sich die Mudras von den Asanas, auch wenn sie ihnen manchmal äußerlich ganz ähnlich sehen.
    Mudras verbinden uns zum Beispiel ganz tief mit der »Energie der Umkehr« (Schulterstand, Kopfstand, Handstand), »Energie der Verinnerlichung« (Kindhaltung/Yoga Mudra) oder »friedvollen Energie« (Shambavi Mudra, siehe rechts). Sie prägen damit bei wiederholtem Üben die Struktur unseres Nervensystems beziehungsweise der neuronalen Netzwerke des Gehirns. Nach einiger Zeit reicht es dann schon aus, sich in die Haltung zu begeben, um sofort wieder mit einem dieser Yogazustände in Verbindung zu kommen.
    Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Shambavi Mudra. Es hilft uns, »in der Welt, aber nicht von dieser Welt« zu sein, wodurch sich unser Geist und unser Nervensystem wundervoll schnell entspannen und regenerieren können. Der Name Shambavi bezieht sich auf eine friedvolle und wohlwollende Erscheinungsform des großen Hindugottes Shiva.
    Mudras sind das Herzstück der Hatha-Yogapraxis, denn diese Techniken werden in den Quellentexten am ausführlichsten beschrieben , und sie werden als besonders hilfreich angesehen, um uns auf unserem Weg der Wandlung zu unterstützen.
    Shambhavi Mudra – Das Siegel des friedvollen Zustands

    Kommen Sie in eine Sitzhaltung Ihrer Wahl. Richten Sie sich so ein, dass Sie eine Weile möglichst regungslos sitzen bleiben können. | Entspannen Sie Ihr Gesicht, Ihre Augen und Ihren Mundraum.Schließen Sie die Augen, und ziehen Sie alle Ihre Sinne und alle Gedanken zurück in die Mitte Ihres Schädels, in den Ruheraum des Geistes. Kommen Sie dort ganz zu sich, und ruhen Sie in sich. | Öffnen Sie dann die Augen. Schauen Sie von der Mitte des Schädels aus hinaus in die Welt – jedoch ohne etwas wahrzunehmen oder gar zu betrachten. | Verweilen Sie so in absoluter Regungslosigkeit – bis auf die Atembewegung –, und entspannen Sie Ihr Schauen und Ihren Geist tiefer und tiefer.
    Um die Übung zu verlassen, vertiefen Sie die Atmung. Schließen Sie für einen Moment die Augen, und dehnen Sie sich nach Möglichkeit etwas durch. | Dann öffnen Sie die Augen wieder. Werden Sie sich bewusst, in welcher Frische und Klarheit Sie jetzt alles um sich herum wahrnehmen.
Finger-Mudras
    Hasta Mudras
    Finger-Mudras werden bereits in den uralten Ritualtexten des Hinduismus erwähnt. Darin heißt es, dass ihre Ausübung starke Wirkungen auf unseren Gemütszustand hat. Die Erfahrung zeigt, dass jede Mudra als symbolische Geste ihre eigene Schwingung erzeugt, die uns sehr darin zu unterstützen vermag, den Zustand der gelösten Sammlung, der Konzentration oder der Meditation zu halten.
    Tipps fürs Üben
    • Kommen Sie in eine aufrechte Sitzhaltung Ihrer Wahl ( > ). Wenn nicht anders angegeben, lassen Sie Ihre Hände mit den Hasta Mudras auf den Oberschenkeln ruhen.
    • Verweilen Sie in jeder Mudra mindestens drei Minuten lang.
Atem-Mudras
    Prana Mudras
    Manche Hasta Mudras regen spürbar die Atmung an und führen uns über die Erfahrung einer freien und tiefen Atmung in die Sammlung. Diese speziellen Prana Mudras helfen, unsere inneren
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