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Das Grosse Spiel

Das Grosse Spiel

Titel: Das Grosse Spiel
Autoren: Orson Scott Card
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in Wirklichkeit ist?«
    »Ja. Es ist nicht öffentlich bekannt, aber Leute höheren Orts kennen ihn. Es macht nichts mehr aus. Er hat zu viel Macht, als daß sie sich Sorgen wegen seines Alters machen könnten. Er hat unglaubliche Dinge geleistet, Ender.«
    »Ich bemerkte, daß der Vertrag vor einem Jahr nach Locke genannt wurde.«
    »Das war sein Durchbruch. Er schlug ihn durch seine Freunde aus den öffentlichen Politiknetzen vor, und dann stellte sich auch Demosthenes dahinter. Es war der Augenblick, auf den er gewartet hatte - Demosthenes Einfluss bei Mob und Lockes Einfluss bei der Intelligenz zu benutzen, um etwas Bemerkenswertes zu erreichen. Es verhinderte einen wirklich schlimmen Krieg, der Jahrzehnte gedauert hätte.«
    »Er beschloß, Staatsmann zu werden?«
    »Das denke ich. Aber in seinen zynischen Augenblicken, und davon gibt es eine Menge, wies er mich darauf hin, daß er die Welt Stück für Stück hätte erobern müssen, wenn er der Liga gestattet hätte, vollständig auseinanderzufallen. Solange die Hegemonie existiert, kann er es in einem Brocken schaffen.
    Ender nickte. »Das ist der Peter, den ich gekannt habe.«
    »Komisch, nicht wahr? Daß Peter Millionen von Leben retten würde.«
    »Während ich Milliarden umbrachte.«
    »Das wollte ich nicht sagen.«
    »Also will er mich benutzen?«
    »Er hatte Pläne für dich, Ender. Er wollte sich öffentlich zu erkennen geben, wenn du ankamst, wollte dich vor allen Kameras treffen. Ender Wiggins älterer Bruder, der zufällig auch der große Locke ist, der Baumeister des Friedens. Neben dir sähe er ziemlich reif aus. Und die körperliche Ähnlichkeit zwischen euch ist stärker denn je. Es wäre dann ganz einfach für ihn gewesen, die Macht zu übernehmen.«
    »Warum hast du ihn aufgehalten?«
    »Ender, du wärst nicht glücklich dabei, den Rest deines Lebens als Peters Marionette zu verbringen.«
    »Warum nicht? Ich habe mein ganzes Leben als die Marionette von irgendwem verbracht.«
    »Ich auch. Ich habe Peter alle Beweise gezeigt, die ich gesammelt hatte, genug, um in den Augen der Öffentlichkeit zu beweisen, daß er ein psychotischer Killer ist. Dazu gehörten Farbfotos von gequälten Eichhörnchen und einige der Monitor-Videos über die Art, wie er dich behandelt hat. Es kostete einige Arbeit, das alles zusammenzubringen, aber als er es sah, war er bereit, mir zu geben, was ich wollte. Was ich wollte, war deine Freiheit und meine.«
    »Es ist nicht meine Vorstellung von Freiheit, hinzugehen und in dem Haus der Leute zu leben, die ich umgebracht habe.«
    »Ender, was geschehen ist, ist geschehen. Ihre Welten sind jetzt leer, und unsere ist voll. Und wir können mit uns nehmen, was ihre Welten nie gekannt haben - Städte voller Menschen, die ihr persönliches, individuelles Leben führen, die einander aus ihren eigenen Gründen lieben und hassen. Auf allen Krabblerwelten gab es nie mehr als eine einzige Geschichte zu erzählen; wenn wir dort sind, wird die Welt voller Geschichten sein, und wir werden von Tag zu Tag einen neuen Schluß erfinden. Ender, die Erde gehört Peter. Und wenn du jetzt nicht mit mir gehst, wird er dich dorthin holen und dich benutzen, bis du wünschst, du wärest nie geboren worden. Jetzt ist die einzige Chance zu entwischen.«
    Ender sagte nichts.
    »Ich weiß, was du denkst, Ender. Du denkst, daß ich dich genauso zu kontrollieren versuche wie Peter oder Graff oder alle anderen.«
    »So etwas kam mir in den Sinn.«
    »Willkommen in der menschlichen Rasse. Niemand kontrolliert sein eigenes Leben, Ender. Das beste, was du tun kannst, ist, dich von guten Menschen kontrollieren zu lassen, von Menschen, die dich lieben. Ich bin nicht hierher gekommen, weil ich mein ganzes Leben in der Gesellschaft des Bruders zugebracht habe; den ich haßte. Jetzt suche ich eine Möglichkeit, den Bruder kennenzulernen, den ich liebe, bevor es zu spät ist, bevor wir keine Kinder mehr sind.«
    »Dafür ist es schon zu spät.«
    »Du irrst dich, Ender. Du glaubst, du wärst erwachsen und müde und übersättigt von allem, aber in deinem Herzen bist du genausosehr ein Kind wie ich. Wir können es vor allen anderen geheimhalten. Während du die Kolonie regierst, und ich politische Philosophie verfasse, werden sie nie erraten, daß wir uns im Dunkel der Nacht ins Zimmer des anderen schleichen und Dame spielen und Kissenschlachten austragen.«
    Ender lachte, aber er hatte einige Dinge bemerkt, die sie zu beiläufig eingeflochten hatten, als daß sie
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