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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
Autoren: Martin Clauß
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gibt eine Handvoll Animes, die auch den zähsten Japanischinteressierten zur Verzweiflung bringen können. Zum Beispiel würde ich niemandem raten, mit „Mononoke Hime“ Japanisch zu lernen – so genial dieser Film sein mag, Sprache und Wortwahl sind so sehr an das frühgeschichtliche Japan angelehnt, dass auch fortgeschrittene Lerner Schwierigkeiten haben, etwas zu verstehen. Gerade bei ernsthaften historischen Geschichten in altertümlicher Sprache sollte man sich nicht wundern, wenn auch dieses „Lösungsbuch“ kaum weiterhilft.
    Auch die Stimmen der Synchronsprecher können ein Problem darstellen. Vor allem in Kinder-Animes und Animes mit wilder, chaotischer Handlung sprechen die Charaktere meist atemberaubend schnell und mit verzerrten Phantasiestimmen, was es sehr schwierig macht, sie zu verstehen. Am besten geeignet sind ruhige Geschichten, in denen mit realistischer Stimme gesprochen wird. In Spielfilmen sind Frauen oft besser zu verstehen als Männer. Während Frauen eher korrekt und deutlich sprechen, reden Männer mehr Slang und praktizieren eine unklare, bellende Aussprache (weil das angeblich maskuliner klingt).
    Deutsche Untertitel zum japanischen Text einzublenden, kann Vorteile und Nachteile haben. Einerseits wird man davon unterstützt und kann vielleicht mehr vom Japanischen verstehen, andererseits nimmt die Konzentration aufs Japanische ab, und die vielen sehr freien Übersetzungen können einen ganz schön auf den Holzweg bringen.

    Wen es nicht zu sehr nervt, der sollte versuchen, wortreiche Gespräche immer wieder zurückzuspulen und kurze Passagen von wenigen Minuten drei, vier, fünf Mal hintereinander anzuhören. Wichtig ist nicht, alles zu verstehen, sondern typische, immer wiederkehrende Floskeln herauszuhören. Bei den anderen Sachen, die man nicht versteht, wird man im Laufe der Zeit wenigstens die Endungen erkennen. Damit ordnet man ein, ob es sich um Feststellungen, Fragen, Vorschläge, Bitten, Befehle oder Verbote handelt. Von da aus kann man sehr schnell auf den ungefähren Sinn des ganzen Satzes schließen.
    Im Prinzip lernt man damit wie ein Kleinkind, das auch zuerst feststehende Redewendungen und gewisse Signalwörter versteht und nicht den ganzen Satz. Wenn sich das Baby dem Kaktus nähert, und die Mutter ruft: „Nicht anfassen!“, dann ist es für den kleinen Schatzi wichtiger, das „nicht“ herauszuhören und zu begreifen, dass es sich um ein Verbot bzw. eine Warnung handelt, als genau zu verstehen, was „anfassen“ bedeutet. Das gilt auch für Erwachsene. Wenn man die grobe Richtung eines Satzes erfasst hat, kann man sich die konkreten Einzelheiten schnell zusammenreimen.
    Wer es lieber weniger intuitiv angehen möchte und systematischeres Lernen bevorzugt, kann dieses Buch natürlich auch parallel zu einem Kurs verwenden oder als Ergänzung zu einem anderen Lehrbuch einsetzen. Wenn man richtig gut Japanisch sprechen lernen will, dann muss man das sogar tun, denn dieses Buch alleine reicht dafür nicht aus.
    Damit man sich zwischendurch mal kurz prüfen kann, habe ich doch ein paar Übungen untergebracht. Sie stehen am Ende des jeweiligen Kapitels, beginnen mit dem Satz Sate, mondai desu! („Also, hier ist die Aufgabe!“) und sind einfache Verständnisfragen. Viel Spaß und viel Erfolg!
    An dieser Stelle kurz ein Wort zur Schrift: Das Japanische setzt sich aus drei verschiedenen Schriftsystemen zusammen, den Kanji (chinesische Symbolzeichen) und den beiden Silbenschriften Hiragana und Katakana . Mit den Kanji werden bedeutungstragende Wörter geschrieben, mit Hiragana hauptsächlich Endungen, Strukturwörter und Wörter, deren Kanji aus der Mode gekommen sind oder einem gerade nicht einfallen … Katakana verwendet man, um Fremdwörter und Namen aus westlichen Sprachen zu schreiben.
    Da es uns in diesem Buch um das Hörverständnis von Animes geht, können wir uns leider nicht intensiver mit der Schrift beschäftigen. Das Japanische wird überall im Buch in lateinischer Umschrift wiedergegeben. Ich setze nach Lust und Laune Bindestriche ein, um zu zeigen, wie die Wörter zusammengesetzt sind. Zum Beispiel schreibe ich o-cha (Tee) mit Bindestrich, weil o eine Vorsilbe ist. Sollte in einem anderen Buch ocha stehen, so ist das auch richtig, denn in der wirklichen japanischen Schrift gibt es keine Bindestriche.

3. Hör mal, wie die sprechen!
    Die Aussprache des Japanischen ist nicht schwierig – im Vergleich zu anderen asiatischen Sprachen geradezu ein Kinderspiel.
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