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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
Autoren: Martin Clauß
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„Yacht“ oder „Jahr“.
    r hat mit dem deutschen r nichts zu tun und mit dem deutschen l nur wenig. Am ehesten gleicht der Laut dem d. Überrascht? Ein d entsteht ja, wenn man mit der Zungenspitze die Stelle gleich hinter den oberen Zähnen leicht anschlägt. Geht man mit der Zunge noch weiter zurück an den Gaumen (nicht verschlucken!) und schlägt etwas heftiger, bekommt man den japanischen r-Laut – eine Art schnappendes l. Anfangs ist es daher nicht leicht, beim Hören zum Beispiel ein da von einem ra zu unterscheiden.
    w entspricht dem schönen englischen w, wie etwa in „woman“. Bitte nicht wie ein deutsches „w“ mit den oberen Schneidezähnen auf der Unterlippe aussprechen!
    Die letzte wichtige Besonderheit der japanischen Aussprache sind die langen Konsonanten oder Doppelkonsonanten. So nennt man Konsonanten, bei denen man bei der Aussprache kurz stockt und erst dann weiterspricht. Die nördlichste der vier Hauptinseln Japans heißt Hokkaidô , und wird „Ho-(Pause)-kaidoo“ ausgesprochen. Zwei Konsonanten in der Umschrift zu haben, bedeutet also etwas anderes als im Deutschen. Es zeigt an, dass eine winzige Pause eingefügt wird, während der man den Laut in der Schwebe hält, ehe man ihn ausspricht. Etwas ähnliches gibt es auch in europäischen Sprachen. Wer in der Pizzeria die italienische Bedienung beim Aussprechen von „Spaghetti“ belauscht, hört dasselbe Phänomen wie im Japanischen. Die Italiener sagen nicht einfach „Spageti“, sondern sie bringen Rhythmus ins Spiel mit „Spage-(Pause)-ti“. Auch in der deutschen Sprache gibt es dieses Phänomen, sofern sie von Schweizern gesprochen wird.
    Man sieht: Obwohl r der einzige Laut ist, der uns echte Schwierigkeiten bereitet, kann man am Anfang bei der Aussprache des Japanischen einiges falsch machen. Ein gutes Beispiel ist der berühmte „Zen-Buddhismus“, der von deutschen Esoterik-Freaks gerne mit geheimnisvoll rollenden Augen „Tsehn“ ausgesprochen wird, in Wirklichkeit aber eher wie „Senn“ klingt, mit einem stimmhaften s am Anfang und einem kurzen e in der Mitte.

    Übrigens: Leider ist in Japan neben der Hepburn-Umschrift noch eine andere Transkriptionsform gebräuchlich. Man stolpert also manchmal über Abweichungen. Wenn an einem Film zum Beispiel eine Frau „Takashima Natsuko“ mitgewirkt hat, könnte ihr Name irgendwo als „Takasima Natuko“ wiedergegeben werden – von solchen Kleinigkeiten sollte man sich nicht irritieren lassen.
    Über Aussprache zu lesen, ist wie Trockenschwimmen. Wenn man eine Weile aufmerksam den japanischen Stimmen der Animes gelauscht und sich dabei meine unwürdigen Ausführungen ins Gedächtnis gerufen hat, gewöhnt man sich sehr schnell an die kleinen Besonderheiten.
Sate, mondai desu:
3. Wie spricht man das Wort senpai („Schüler einer höheren Klasse“) aus?
a. sengpai
b. sempai
c. senpai

4. Feststehende Wendungen
Ich und du, Müllers Kuh
    In den europäischen Sprachen gibt es normalerweise genau ein Wort für „ich“, ein Wort für „du“, eines für „Sie“ und so weiter. Die Japaner aber erlauben sich den Luxus, eine ganze Menge Begriffe dafür zu haben. Man kann beispielsweise von sich selbst sprechen und dabei bescheiden, höflich, neutral, vertraut oder ruppig wirken – und ob der Sprecher ein Mann oder eine Frau ist, schimmert bisweilen ebenfalls durch. Werfen wir einen Blick auf die gebräuchlichsten Bezeichnungen für „ich“:

    Watashi ist das neutralste Wort. Darin schweben keine besonderen Bedeutungen mit. Laut Lehrbuch sagen sowohl Männer als auch Frauen gerne watashi . Das ist richtig, aber in der Realität wird es viel häufiger von Frauen verwendet. Für Männer bieten sich zahlreiche Alternativen an. Dazu weiter unten mehr.
    Atashi ist eine Variante von watashi , ausschließlich für Frauen. Atashi wirkt ganz besonders naiv, niedlich oder auch erotisch, je nachdem, was der Anime-Autor unter Weiblichkeit versteht …
    Watakushi ist ein sehr bescheidenes Wort und passt gut zu formellen Anlässen. Immer dann, wenn die Japaner jemandem besonders höflich, reserviert oder unterwürfig gegenübertreten, verwenden sie watakushi .
    Boku wird normalerweise von Männern verwendet, auch schon von kleinen Jungen. Eigentlich gehört boku eher in den Familien- und Freundeskreis, aber viele Männer verwenden es in allen Lebenslagen. In seltenen Fällen hört man auch mal kleine Mädchen boku sagen, was dann darauf hindeutet, dass die Betreffende sich selbst eher als
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