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Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)

Titel: Das große Anime Lösungsbuch: Endlich Japanisch verstehen! (German Edition)
Autoren: Martin Clauß
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Bruder zusammen?“
    Eine etwas barsche Variante von anata ist anta , was unter anderem meckernde, zeternde Ehefrauen allzu oft benutzen …
    Kimi entspricht eher dem deutschen „du“ und setzt eine besondere Vertrautheit voraus, wie etwa bei Freunden. Doch auch Höhergestellte verwenden es Niedrigergestellten gegenüber. Erwachsene sprechen Kinder gerne mit kimi an, und auch die Lehrer an der Schule oder die Professoren an der Uni reden so ihre Schüler und Studenten an. Mit anderen Worten: kimi wird immer dann gebraucht, wenn Höflichkeit nicht vonnöten ist. Unter Verliebten kann kimi sehr zärtlich und intim klingen.
    O-mae wirkt dagegen ziemlich unfreundlich und heftig. Man könnte es mit „du da“ übersetzen. Dieses Wort verwendet man eher, wenn man Streit sucht oder jemanden herabsetzen möchte. Unter Männern, die einen rauen Umgangston schätzen, kann o-mae natürlich auch freundlichverschmitzt gemeint sein, und oft wird es auch neckisch gebraucht und ist nicht wirklich böse gemeint. „ O-mae wakatte nai ne“ – „du Döskopf hast echt keinen blassen Schimmer“.
    Bei kisama und temee kann man allerdings davon ausgehen, dass es meistens so gemeint ist, wie es für japanische Ohren klingt, nämlich beleidigend und zornig. Vorwiegend Männer werfen sich diese Worte an den Kopf, bevor sie aufeinander losgehen und sich verkloppen. Wer solche Begriffe benutzen will, sollte sich vorher genau überlegen, was er tut. Die japanische Sprache kennt viel weniger Schimpfwörter als die deutsche, und kisama und temee enthalten daher die geballte Schlagkraft der zärtlichen deutschen Ausdrücke „du Vollidiot“ oder „du Trottel“.
    Onore ist ein altes, seltener gewordenes Wort für kisama , aber deswegen nicht weniger heftig.
    Natürlich gibt es auch von all diesen eigene Mehrzahlformen. Am gebräuchlichsten sind anata-tachi , anta-tachi , kimi-tachi und o-mae-tachi , und auch o-mae-ra kann man häufig hören. Wer sich gleich mit einer ganzen Clique anlegen will, sollte sich schon mal das Wort temee-ra zurecht legen …
Sate, mondai desu:
4. Welches dieser Wörter für „ich“ verwenden nur Frauen?
a. ore
b. boku
c. atashi
5. Welches dieser Wörter bedeutet „wir zu Hause“ oder „unsere Familie“?
a. uchi
b. ware-ra
c. boku-tachi
6. Welches dieser Wörter für „du/Sie“ ist am wenigsten höflich?
a. o-mae
b. kimi
c. anata
Entschuldigen Sie, mein Herr, sind Sie eine Dame?
    Den japanischen Begriffen für „Herr“ X und „Frau“ Y sieht man meist nicht an, ob sich hinter den Angesprochenen Männlein oder Weiblein verbergen. Für beide Geschlechter verwendet man oft dieselben Anredeformen – sehr praktisch bei Personen, denen man das Geschlecht nicht auf den ersten Blick ansieht …

    Immer richtig und deshalb auch sehr häufig zu hören, ist das Anhängsel -san am Namen des Betreffenden. Ob Herr oder Frau Tanaka gemeint ist, wenn jemand von Tanaka-san spricht, entzieht sich, wie gesagt, unserer Kenntnis. Außerdem dürfen wir nicht voreilig schließen, dass der Sprecher auch auf Deutsch von „Herr“ oder „Frau“ Tanaka reden würde. Es wäre gut möglich, dass der Sprecher mit Tanaka befreundet ist.
    Nehmen wir an, Tanaka ist ein Mann und heißt mit Vornamen Keisuke. In Deutschland würde man unter Freunden eher von „Keisuke“ sprechen („lange nicht gesehen, Keisuke, altes Haus!“). In Japan dagegen wird der Vorname unter erwachsenen Menschen kaum verwendet, und Tanaka-san ist die übliche Bezeichnung („immer noch der alte Fettwanst, Herr Tanaka!“). Auch Schüler werden in Japan mit ihren Nachnamen aufgerufen, sogar in den niedrigeren Klassen. Nur im Kindergarten herrschen die Vornamen vor.
    Will man ganz besonders höflich und ehrerbietig sein, verwendet man das Wörtchen -sama anstatt -san . Im Brief macht sich das sehr gut, und da Kunden in Japan wirklich Könige sind, wird Herr Tanaka in Geschäften auch hübsch mit Tanaka-sama angesprochen. Auch der Gott der Bibel wird von japanischen Christen konsequent mit kami-sama angeredet (Herr Gott), und Japaner finden die Vorstellung recht befremdlich, dass dieses hohe Wesen in Deutschland nicht mit „Sie“, sondern mit „du“ angesprochen wird. Man sollte sich für das Gericht am Jüngsten Tag sicherheitshalber vielleicht ein paar Brocken Japanisch zurechtlegen …
    Die richtige Anrede gegenüber niedrigergestellten Leuten ist -kun , vor allem dann, wenn es sich um Männer handelt. Wenn Tanaka Keisuke, eben noch König, also aus
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