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Das Grab in der Hölle

Das Grab in der Hölle

Titel: Das Grab in der Hölle
Autoren: Jason Dark
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konnten. Die Hot-Dog-Stände waren ebenso umlagert wie die kleinen Bier- und Schnapsbars.
    Zum Glück wusste der Bobby Bescheid. Er führte uns auf eine große Doppeltür zu, vor der zwei weitere Polizisten Wache hielten und keinen Reporter durchließen. Die Presseleute hatten sich wie die Langstreckenläufer vor dem Start aufgestellt und warteten darauf, dass jemand durch die Tür kam.
    Bill Conolly und ich wurden erkannt und auch prompt angesprochen. Wir winkten ab, gaben weder eine Erklärung, noch einen Kommentar.
    Dafür öffneten die Bobbys. Hinter der Tür lag wieder ein Gang. Hier standen auch Menschen. Aber nur die unmittelbar Beteiligten, wie Betreuer und Helfer der beiden Boxer.
    Ich sah auch den glatzköpfigen Mann, den alle Welt nur unter dem Namen Herb kannte. Den sprach ich an.
    »Sie schon wieder«, sagte er und wischt sich den Schweiß von seinen runden Wangen. »Tut mir leid, aber ich muss unbedingt mit Nick Spiro reden.«
    Herb schüttelte den Kopf, sah Bill, den er kannte, begrüßte ihn durch Hochleben der Hand und erwiderte: »Tut mit leid, aber da können Sie jetzt nicht rein.«
    »Hat sich der Zustand verschlechtert?«
    »Glaube ich nicht. Der Arzt ist noch da.«
    Ich wollte schon warten, als eine Tür aufgestoßen wurde und der Arzt die Kabine verließ. Erleichterung spiegelte sich auf seinem Gesicht wider.
    »Mit Nick ist alles okay. Er hat den Schlag gut verdaut, aber er fragt immer nach einem Oberinspektor Sinclair.«
    »Das bin ich«, meldete ich mich.
    »Ja, Sie möchten zu ihm kommen.«
    Ich drückte mich an dem Ringarzt vorbei. Suko und Bill gingen mit.
    Keiner hielt uns auf.
    Suko schloss als letzter die Tür, da stand ich bereits neben der Liege, auf der der Boxer saß. Nick Spiro sah nicht gut aus. Im hellen Schein der Leuchtstoffröhre wirkte seine Haut noch grauer. Als er mich sah, da lächelte er, aber die Angst in seinen dunklen Augen blieb.
    Ich nahm mir einen Stuhl und ließ mich nieder. Dann stellte ich Bill und Suko vor.
    »Ich… ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind«, sagte der Boxer.
    »War doch selbstverständlich.«
    »Na ja, ich weiß nicht. Sie hätten auch etwas anderes vorhaben können. Ich hatte nämlich schon öfter versucht, Sie zu erreichen.« Er wechselte das Thema, hob den rechten Arm und fühlte mit der Hand über sein Kinn, das geschwollen war. »War'n mieser Kampf.«
    »Es ging.«
    »Ach, hören Sie auf, Sir. Ich weiß selbst, wie schlecht ich gewesen bin.«
    »Sagen Sie John.«
    »Danke. Aber ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Zuviel spukte mir im Kopf herum, verstehen Sie. Und das ist auch der Grund, weshalb ich Sie gebeten habe, zu mir zu kommen. Es geht um meine Träume. Manchmal habe ich schreckliche Träume, die immer wiederkehren. Vor allen Dingen sehe ich jedes Mal eine Gestalt.« Er erzählte nun, was er geträumt hatte.
    Bill, Suko und auch ich bekamen spitze Ohren, als der Boxer die Gestalt beschrieb.
    »Verdammt, das ist doch Destero«, sagte Bill. Er hatte auch mit dem Henker ein Hühnchen zu rupfen. Destero hatte ihn am Hügel der Gehenkten aufknüpfen wollen.
    »Wie sagten Sie?« fragte Nick.
    Bill wiederholte den Namen.
    »Dann gibt es diese Gestalt also wirklich?«
    Diese Frage bejahte ich. »Leider existiert er.«
    »Und wo?«
    »In einer anderen Welt. Im Jenseits, in einer Zwischenwelt, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Nein.«
    »Dann will ich es Ihnen erklären.« Ich setzte Spiro in möglichst einfachen Worten auseinander, was es mit den anderen Welten nun auf sich hatte.
    Dass es unzählige gab, in einer anderen Zeitebene liegend und dass es zu Rissen in den Weltgefügen kommen konnte, so dass Menschen von der Erde nach drüben transportiert wurden und umgekehrt. »Deshalb kann der Henker auch in unsere Welt gelangen«, sagte ich zum Schluss.
    »Dann ist es also wahr.«
    Ich schaute Nick an. Seine Finger bewegten sich unruhig. Er trug noch immer die Bandagen über die Gelenke.
    »Was ist wahr?« wollte ich wissen.
    »Ich… ich muss Ihnen das erklären. Sie haben ja den Kampf gesehen und gemerkt, dass nichts los war mit mir. Der Waliser hat mich buchstäblich durch den Ring getrieben. Ich war mit meinen Gedanken immer woanders, und mich hat praktisch nur die Routine auf den Beinen gehalten. Dann aber hatte ich einen lichten Moment. Als der Waliser glaubte, sich voll auf der Siegerstraße zu befinden, fing er sich von mir den Konter ein, der ihn durchschüttelte. Sie werden sich jetzt sicher fragen, warum ich nicht
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