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Das göttliche Dutzend

Das göttliche Dutzend

Titel: Das göttliche Dutzend
Autoren: Andrew Harman
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Angela aufgeregt.
    »Der allerallerschlimmste«, murmelte Schnyffler, runzelte die Stirn und zog seine Schultern bis an die Ohren hoch. »Er muß sofort in den Untergrund gehen, in eine Schlupfwinkelwolke, weg von ihnen!« Er fuhr auf dem Absatz herum, seine Trenchtoga bauschte sich um seine Fußgelenke, und er stürmte aus der Wolke heraus.
    »Von ihnen? Wer ist das?« drängte Angela. »Was geht da vor?«
    In den zahllosen Jahrhunderten, in denen die Bedrohung durch die teuflische Invasion zu Langeweile verdunstet war, hatte sie nämlich viel vergessen. Denn der größte Teil der komplizierten und hochheiligen Überwachungssysteme, über die Schnyffler herrschte, war äußerst geheim. Es hatte keinen Sinn, Hinz und Kunz darüber zu informieren, daß er eine unübertroffen geheime Methode ausgetüftelt hatte, um zur Frage des Trends im dämonischen Denken auf dem Laufenden zu bleiben. Dann wäre es doch nicht unübertroffen geheim gewesen, klar?
    Auf dem Höhepunkt der teuflischen Invasionsbedrohung hatte Schnyffler viele Wochen in der Wolke zugebracht, die Dreizacke angestiert und darauf gewartet, daß sie böse Gedanken entdeckten, die auf bestimmte Ziele gerichtet waren. Jeder Dreizack war sorgfältig auf die Resonanz spezifischer dämonischer Absichten abgestimmt. Wenn ein bestimmter Dreizack aufleuchtete, zeigte er an, was eine Bande gewisser Satansbraten plante. Und das konnte für Schnyfflers hochverschwörungsempfindlichen Geist nur eins bedeuten!
    Sie hatten sich verschworen, jemanden zu packen!
    Er mußte Syffel aus dem Verkehr ziehen. Verschwinden lassen. Sofort.
     
    In der nun verödeten Arena des Synderplatzes knarrte ein Fuhrwerkswrack, wackelte mehrmals und wurde mit einem Aufwallen gegrunzter Atemzüge umgekippt. Klabautha und Nockauth warfen den anderen um, schoben Massen zerbrochener Schieferplatten beiseite und standen auf.
    Ramahni war außer sich. »Mein Jäckchen ist hin! Alles ist ruiniert! Das kriege ich nie wieder!« Er versuchte, den Schmutz von seinem Jäckchen zu entfernen.
    Muh Linneks kramte in seinem Beutel herum und reichte ihm ein kleines Päckchen. »Praktische Reisetaschentücher«, sagte er lächelnd. »Ideal für die Revitalisierung reisemüder Kleider und zur Erfrischung ermüdeter Füße.«
    »Hast du auch dafür was?« winselte Elli Vithal und zupfte an ihren Löckchen. »Die krieg ich nie wieder, das weiß ich ganz genau.«
    Während Muh Linneks erneut in seinen geräumigen Beutel griff, zuckte Klabautha die Achseln, klopfte den Staub von seinem Dreispitz und fragte: »Und was machen wir jetzt, Matrosen?«
    »Abhauen«, stieß Flychtha hervor. »Kommt mit, in diese Richtung!«
    »Was?« grunzte Nockauth. »Um eine anständige Rauferei zu verpassen, falls sie zurückkommen?«
    »Ja«, erwiderte Flychtha beharrlich und brach zu einer dunklen Gasse auf.
    »Wohin gehst du?« rief Platzl.
    »Ich verschwinde von hier. Da entlang, schau mal.« Flychtha hob einen vertraut wirkenden Stadtplan von Mortropolis hoch und deutete auf einen schmalen Durchgang, der als ›Ausgang‹ bezeichnet wurde.
    »Zahlt sich immer aus, wenn man den Fluchtweg kennt«, fügte er hinzu und vernahm ein sehr enthusiastisches Oktett müder Gottheiten.
    »He, es hat geklappt«, sagte Platzl nachdenklich, als sie durch finstere Gassen und wenig frequentierte Straßen schlenderten.
    »Was hat geklappt?«
    »Die Sache hier unten. Habt ihr gesehen, wie schnell wir plötzlich eine Entscheidung gefällt haben?« Die anderen acht wußten, daß er recht hatte. Sie hatten es auch gespürt.
    »Da entlang«, grunzte Flychtha. Er prüfte den Plan und deutete auf eine lange nicht benutzte Tür, die in einer dunklen Ecke lag.
    »Da durch?« sagte Ramahni entsetzt, als er die Spinnweben sah. Er musterte seine Kleider und zuckte die Achseln. Viel schlimmer konnte es ihnen nicht mehr ergehen.
    »Jo.« Flychtha rumste eifrig gegen die Tür und spuckte aus, da sie sich nicht bewegte.
    Nockauth grinste, nahm einen Anlauf und trat sie auf. Er blieb nicht mal stehen, um die verblaßte, undeutliche Schrift zu lesen, die auf einem kleinen Wandschild stand.
     
    GEFA R!
    DRAU SEN BLEIB N!
    AN I-PERSON N-GEB TSMI NEN
     
    Ohne sich der Kisten voller eigenartiger kreuzförmiger Gerätschaften bewußt zu werden, die unter der Treppe lagerten, nahmen sie den langen Aufstieg über die Wendeltreppe in Angriff.
     
    Obwohl es nicht die geringste Festnahrung zum Verspeisen gab, flitzten die engelhaften Kellnerinnen in Manna Ambrosia
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