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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei
Autoren: Sheila O'Flanagan
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sie bedauernd. »Vierzehn Tage sind eine lange Zeit, um Allie allein zu lassen, und ich wüsste auch niemanden, dem ich sie anvertrauen könnte.«
    »Sei nicht albern«, erwiderte Britt. »Was ist zum Beispiel mit James und Sarah? Haben sie dich nicht letztes Jahr besucht? Allegra kennt sie. Außerdem wird sie mit Barney und Luke jede Menge Spaß haben. Sie sind ja ungefähr gleich alt.«
    Mia korrigierte sie nicht. Barney war acht und Luke sechs, und das war ein großer Altersunterschied. Aber Britt hatte natürlich keine Ahnung von Kindern; sie war die Einzige in ihrer Straße gewesen, die als Teenager ihr Taschengeld nicht durch Babysitten aufgebessert hatte. Sie fand Kinder zu nervig und verzichtete lieber auf das Geld.
    »Ich müsste sie nach Irland bringen«, sagte Mia unsicher. »Und es ist ein Jahr her, seit sie ihren Onkel und seine Familie zuletzt gesehen hat. Vielleicht erinnert sie sich gar nicht mehr an sie und fühlt sich verlassen ohne mich.«

    »Sie wird sich nicht verlassen fühlen«, erwiderte Britt. »Außerdem würde es ihr guttun, wenn sie mal zu anderen Kindern käme, meinst du nicht auch?«
    »Sie ist oft mit anderen Kindern zusammen.« Bei der unausgesprochenen Andeutung, ihre Tochter könnte irgendwelche Defizite haben, regte sich bei Mia innerlich Widerstand.
    »Frag doch James«, sagte Britt eindringlich. »Ich wette, er und Sarah würden Allegra mit offenen Armen empfangen.«
    Mia war sich da nicht so sicher, doch sie irrte sich, wie sich herausstellen sollte.
    »Sie hat mich schon angerufen«, sagte ihr Bruder, als Mia sich später am Abend bei ihm meldete. »Du bist mir ein Glückspilz! Mich hat sie noch nie gebeten, sie irgendwohin zu begleiten, auch wenn ich bestimmt ein hervorragender Bodyguard wäre.«
    »Ja, ja, bestimmt«, sagte Mia in neckendem Ton. In ihrer Familie hatten sie sich immer lustig darüber gemacht, dass James, ein riesiger, sanftmütiger Kerl, beim ersten Anzeichen von Gefahr die Beine unter den Arm nahm. »Da bin ich ja noch besser als Bodyguard geeignet als du.«
    »Ach, deswegen hat sie dich gefragt!«
    »Ich bin wirklich überrascht«, sagte Mia. »Wir haben seit langem nicht mehr miteinander gesprochen.«
    »Sie hat seit langem mit niemandem mehr gesprochen«, erwiderte James. »Du weiß doch, wie sie neuerdings ist.«
    »Wie sie seit Jahren ist.«
    »Sie kann nichts dafür.« James nahm Britt immer in Schutz. »Ihre Ehe – wehe, man spricht sie darauf an – hat sie zutiefst verletzt.«
    »Himmelherrgott, das ist schon Ewigkeiten her!«, rief Mia aus. »Man könnte doch meinen, dass sie allmählich darüber hinweg ist.«
    »Ich weiß nicht, worüber genau sie noch nicht hinweg ist – die Tatsache, dass sie geschieden ist oder dass die Heirat mit Ralph per se ein Fehler war.«

    Mia kicherte. »Wo sie es doch so hasst, Fehler zu machen.«
    »Und das war der größte ihres Lebens.«
    »Es wäre besser für sie gewesen, sie hätte sich während ihrer Schulzeit in ein paar hoffnungslosen Beziehungen die Hörner abgestoßen«, sagte Mia. »Aber wir kennen sie ja. Von Anfang an hat sie immer nach dem perfekten Kandidaten Ausschau gehalten.«
    »Genau der falsche Weg, um die Sache anzugehen«, stimmte James ihr zu. »Wie, in Gottes Namen, hat sie es eigentlich geschafft, dieses Buch zu schreiben, da sie doch keinen blassen Schimmer von Männern hat? Ist sie seit Ralph je mit einem anderen Mann zusammen gewesen?«
    »Keine Ahnung. Sie hält mich in Sachen Liebesleben nicht auf dem Laufenden. Und was das Buch betrifft: Würdest du eine Liebesgeschichte von einer Autorin lesen wollen, die seit Ewigkeiten nicht mehr von einem Kerl flachgelegt worden ist?«
    James lachte. »Ich lese Thriller. Aber nein, würde ich nicht. Dennoch frage ich mich, was ihre Leserinnen wohl denken werden, wenn sie auf der Kreuzfahrt ihr wahres Gesicht zeigt und ihnen den Kopf abreißt.«
    »Ich glaube, genau aus diesem Grund braucht sie eine Aufpasserin. Ihre Agentin weiß offensichtlich, wann der Zeitpunkt gekommen ist, da sie beschließt, lange genug freundlich und oberflächlich gewesen zu sein. Dann schiebt sie sie rasch von der Bühne, bevor sie ihre Maske fallen lässt und ihr wahres Wesen offenbart. Und diese Rolle fällt nun mir zu. Außerdem soll ich mich um alle organisatorischen Dinge kümmern.«
    »Könnte trotzdem spaßig werden«, sagte James. »Stell dir vor, eine Luxuskreuzfahrt in der Karibik!«
    »Ja, es wird bestimmt wunderschön. Zumindest für die anderen Passagiere!
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