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Das Glück reicht immer für zwei

Das Glück reicht immer für zwei

Titel: Das Glück reicht immer für zwei
Autoren: Sheila O'Flanagan
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Aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Die Kreuzfahrt an sich reizt mich natürlich schon. Aber an der Seite von Britt? Ich kann die Britt, die ich kenne, einfach nicht mit der romantischen Person in Einklang bringen, als die sie in Erscheinung
treten soll. Einerseits würde sie mich bezahlen, andererseits … O James, ich kann doch Allegra nicht zurücklassen. Ich werde sie schrecklich vermissen, und sie wird mich für immer hassen.«
    »Unsinn, das wird sie nicht. Nun sei nicht albern, Mia. Ich weiß, dass du sie vermissen wirst, aber es sind ja nur zwei Wochen. Im Übrigen würde sich Sarah riesig freuen, die Kleine hier zu haben. Ich vermute, dass ihr unsere testosterongeschwängerte Atmosphäre manchmal zu viel wird.«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden«, sagte Mia. »Warum musste Britts dämliche Agentin ausgerechnet jetzt vom Pferd fallen! Wenn diese Frau sich, verdammt noch mal, im Sattel gehalten hätte, wäre Britt wunderbar ohne mich zurechtgekommen.«
    »Vielleicht tut es euch beiden ja gut, wenn ihr mal Zeit zusammen verbringt«, sagte James ernst. »Du weißt schon, zwei Girlies auf Reisen.«
    »Du machst wohl Witze. Ich mag meine Schwester wirklich, aber sie ist so anstrengend, und die Vorstellung, dass wir zwei zusammen einen auf Girlies machen, ist völlig abwegig. Jedenfalls …«
    »Was …?«
    »Sie gibt mir immer das Gefühl, vollkommen daneben zu sein. Während ich mich mehr schlecht als recht durchs Leben schlage, legte sie bereits ihre zweite glänzende Karriere hin: Immerhin war sie davor schon extrem erfolgreich und hat für Schlagzeilen gesorgt, und jetzt ist sie eine glamouröse Starautorin, nach der sich sämtliche Fernsehshows die Finger lecken. Nicht dass ich je etwas Ähnliches angestrebt hätte, aber trotzdem weiß ich, dass sie mir indirekt zu verstehen geben wird: ›Du könntest ebenso erfolgreich sein, wenn du dir nur ein bisschen Mühe geben würdest.‹ Das tut sie immer.«
    James lachte. »Ist ganz schön anstrengend, sie zur Schwester zu haben. Aber im Grunde ihres Herzens ist sie in Ordnung.«
    Mia stöhnte. »Sie meint es nur gut, ich weiß. Aber sie kann manchmal so gönnerhaft sein. Und dann würde ich sie am liebsten
daran erinnern, dass ihr Mann sie nach wenigen Monaten verlassen hat und sie keineswegs in jeder Beziehung so erfolgreich ist, wie sie tut. Aber ihre Ehe ist ihr wunder Punkt. Und wehe, man redet darüber! Sie darf einen nach Strich und Faden kritisieren, aber ihre Scheidung ist tabu.«
    »Wenn du so negativ gestimmt bist, solltest du es dir wirklich überlegen, ob du mitkommst. Ihr würdet euch gegenseitig die Köpfe einschlagen.«
    »Ich weiß … Warte einen Moment!« Mia lief zum anderen Ende der Terrasse und verhinderte im allerletzten Moment, dass Allegra einen Terrakottatopf von seinem Sockel schob und sie die Scherben zusammenkehren musste. »Nein, lass das«, sagte sie zu ihrer Tochter. »Ich habe dir gesagt, du sollst die Finger davon lassen.«
    Allegra starrte sie stumm aus ihren dunkelbraunen Augen an und setzte sich dann demonstrativ mit dem Rücken zu ihr auf die Stufen.
    »Wie auch immer, du könntest jedenfalls einen Urlaub gebrauchen«, hörte sie James am anderen Ende der Leitung sagen. »Du kümmerst dich jetzt seit mehr als drei Jahren allein um die Kleine. Ohne auch nur einen Tag auszuspannen. Du hast einen Urlaub verdient.«
    Zu ihrem Entsetzen merkte Mia, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.
    »Ich brauche keinen Urlaub.« Sie schluckte schwer, ehe sie weitersprach. »Mir geht es ausgezeichnet.«
    »Du musst dir nicht immer beweisen, dass du alles allein schaffst«, sagte James sanft. »Es sind doch nur zwei Wochen. Das hört sich länger an, als es ist. Die Zeit wird wie im Flug vergehen, du wirst schon sehen. Und inzwischen kümmern wir uns um Allegra. Wir werden dafür sorgen, dass sie dich nicht vermisst.«
    »Sie wird mich trotzdem vermissen!«
    »Die Kleine wird sich wohlfühlen bei uns, ganz bestimmt.«

    Mia lehnte sich gegen die weiß getünchte Mauer und blickte über das saftig grüne Tal hinweg zu dem schmalen blauen Horizont, den das Mittelmeer bildete. Sie lebte an einem der schönsten Orte der Welt, mit einem herrlichen Klima und wunderbaren Menschen. Doch manchmal fühlte sie sich dennoch wie gefangen. Und manchmal auch sehr einsam.
    »Komm doch ein paar Tage vor eurer Abreise zu uns«, schlug James vor. »Dann hat Allegra Zeit, sich bei uns einzuleben.«
    Und so hatte sie sich entschieden, Britts Angebot
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