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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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aussehen.«
    »Und die sind Ihnen dann begegnet – oder?«
    »Nein, so ist das nicht.«
    »Wie denn?«
    »Es geht um eine Frau, die ich kenne. Sie hat eine Model-Agentur. Ich hatte mich da auch mal beworben und bin auch angenommen worden. Ich kenne die Chefin, ich weiß, wie sie aussieht, und da habe ich mir so meine Gedanken machen können, die meiner Ansicht nach nicht falsch sind.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Diese Frau wird wieder jung.«
    Jetzt war es heraus. Bill und ich schauten uns an. Aber auch Johnny blickte verdutzt aus der Wäsche.
    »Können Sie das wiederholen?«, fragte ich.
    Das tat sie.
    »Und jetzt glauben Sie, es mit einer Vampirin zu tun zu haben, wenn ich Sie richtig verstanden habe.«
    »Das haben Sie.«
    Ich sagte zunächst nichts. Diese Behauptung war schon ein hartes Stück. Nachvollziehen konnte ich das alles nicht. Auch Bill sah so aus, als hätte er damit Probleme.
    Nur Johnny sah die Dinge wohl anders. Er schaute Liane an und hielt sogar ihre Hand fest. So deutete er seine Unterstützung an.
    »Glauben Sie mir nicht?«, fragte sie patzig. »Ich komme doch nicht hierher, um Ihnen Märchen zu erzählen. Das ist schon ein Hammer, und wenn ich an Kain denke, dann wissen Sie, dass auch er kein normaler Typ gewesen ist, Mister Sinclair.«
    »Das ist wohl wahr.«
    »Und warum sperren Sie sich jetzt?«
    Eine gute Frage, auf die ich keine direkte Antwort wusste. »Nun ja, ich sperre mich nicht, es sind einfach zu wenige Fakten, die mich überzeugen können.«
    »Dann hör dir doch mal alles an«, sagte Johnny.
    »Bitte, ich habe nichts dagegen.«
    Auch Bill war einverstanden, und so warteten wir gespannt darauf, was Liane Bradford uns zu sagen hatte.
    Sie überlegte nicht einen Moment und sprach mit leiser Stimme. »Ich habe nicht gesehen, dass sie anderen Menschen das Blut ausgesaugt hat. Dafür habe ich einen anderen Hinweis bekommen, und ich gehe davon aus, dass es nur mit dem Trinken von Blut zu tun hat.«
    Wir waren natürlich gespannt, und Bill stellte eine Frage. »Was meinen Sie denn genau damit?«
    »Sie sah plötzlich anders aus«, flüsterte Liane.
    »Wie anders?«, hakte ich sofort nach.
    Die Antwort erfolgte nicht so schnell. Sie dachte kurz nach und kam dann zu einem Ergebnis. »Jünger, sie sah jünger aus. Viel jünger, kann ich sagen.«
    Wir schauten uns an, bis ich eine fragte: »Wie jünger?«
    Liane Bradford bekam große Augen. Sie staunte mich regelrecht an. »Jünger eben. Keine Alte mehr. Sie sah wirklich anders aus. Als hätte man sie glatt gebügelt. Das ist unwahrscheinlich gewesen. So schnell kann niemand jünger werden und seine Falten verlieren. Da braucht es schon mehr als Diäten. Melissa Hunter sah jedenfalls wieder aus wie das blühende Leben, und genau das machte mich nachdenklich. Das kann ich nicht begreifen, ehrlich nicht.« Sie reckte uns ihr Kinn entgegen. »Wie ist so etwas möglich? Wissen Sie das?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Und einen Jungbrunnen wird sie auch nicht gehabt haben«, meinte Bill. »Den wünschen sich zwar viele, aber nur die Wenigsten sind auserwählt.«
    »Aber sie sah viel jünger aus«, behauptete Johnny.
    »Woher weißt du das?«
    Johnny starrte seinen Vater fast böse an. »Ich glaube ihr. Ja, ich glaube daran, was Liane gesagt hat. So schnell kann man nicht jünger werden. Dazu braucht es normalerweise Zeit. Wenn Liane aber sagt, dass es anders gewesen ist und alles blitzschnell ging, dann glaube ich ihr auch.«
    »Sicher.« Ich nickte. »Gesetzt den Fall, du hast recht, wie ist alles abgelaufen? Wie war so etwas möglich? Hast du dazu auch eine Meinung?«
    »Nein oder ja.«
    »Was denn nun?«
    Johnny antwortete zunächst mit einer wütenden Handbewegung. Dann sagte er: »Ich weiß es doch auch nicht, wie es genau ablief. Ich weiß nur, dass ich es nicht nachvollziehen kann und diese Frau einfach für gefährlich halte.«
    »Willst du denn etwas von ihr?«
    Johnny lächelte karg. »Ich werde sie mir zumindest mal ansehen, das habe ich Liane versprochen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«, fragte Bill.
    »Haha, das ist ganz leicht, Dad. Darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht. Sie hat doch eine Model-Agentur. Ich gehe einfach hin und bewerbe mich als …«
    »Model?«, hauchte Bill.
    »Nein, als Dressman.«
    Der Reporter war sprachlos. Das kam selten vor, aber hin und wieder war es doch der Fall. Schließlich lachte er und schüttelte den Kopf, was Johnny wütend machte.
    »Glaubst du mir nicht?«
    Bill winkte ab. »Doch, ich
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