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Das Geschenk: Roman

Das Geschenk: Roman

Titel: Das Geschenk: Roman
Autoren: David Baldacci
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fanden, und das waren nicht viele. Außerdem hat er Geld zurückgelassen – mehr Geld, als die Sachen wert waren, wie die Bestohlenen mir sagten. Conroy wollte keinem wehtun. Er hat nur von seiner Frau geredet. Und er hat tatkräftig geholfen, als der Zug liegen blieb.«
    Tom atmete aus. »Ich weiß, was Sie meinen.«
    »Was würden Sie an meiner Stelle tun?«
    Er dachte nach. »Nun, ich habe auf dieser Reise eine zweite Chance bekommen. Vielleicht verdient John Conroy ebenfalls eine. Haben Sie schon die Polizei benachrichtigt?«
    »Ja, aber ich habe noch keine Einzelheiten genannt.«
    »Hält der Zug vor Los Angeles noch mal?«
    »Es könnte sein, dass er in Fullerton Halt macht, zwei Stunden vor unserer Ankunft in LA.«
    »Nun, vielleicht sollte der Zug wirklich in Fullerton halten.«
    »Vielleicht. Ich glaube nicht, dass Conroy jetzt ein Leben als Verbrecher führen wird. Außerdem kenne ich in der Nähe von Fullerton einige Leute, die ihm helfen können.« Sie erhob sich. »Danke, Tom. Ich glaube, wir haben die richtige Entscheidung getroffen.«
    Er lächelte sie an. »Wie heißen Sie eigentlich richtig?«
    Agnes Joe sank plötzlich wieder zusammen; ihr Gesicht schien sich aufzublähen, und ihr Haar schien vor Toms Augen weiß zu werden. »Wenn ich Ihnen das verraten würde, wäre es kein Geheimnis mehr – stimmt’s, Schätzchen?«

KAPITEL 33
    Der Zug hielt in Fullerton, und ein älterer, müde dreinblickender Gentleman, der nun keine Priesterkleidung mehr trug, stieg aus. Einige Freunde von Agnes Joe erwarteten ihn bereits. Sie fuhren mit dem älteren Herrn davon, um ihm zu einem hoffentlich besseren Leben als dem eines Eisenbahndiebs zu verhelfen.
    Tom benutzte die Gemeinschaftsdusche, ehe sie in LA eintrafen. Als er den Umkleideraum betrat, traf er dort Steve an, den Flitterwöchner. Der junge Mann sah immer noch sehr müde aus. Tom musste sich ein Schmunzeln verkneifen, kannte er doch den Grund für Steves Erschöpfung.
    »Ich dachte, Sie hätten eine Dusche in Ihrem Abteil«, sagte er.
    »Die ist von meiner Frau besetzt.«
    »Sie sollten sich daran gewöhnen, mein Junge«, scherzte Tom, »und das hier genießen, so lange Sie können.«
    Steve machte sich auf den Rückweg zu seiner frisch Angetrauten, und Tom zog sich aus. In diesem Moment entdeckte er die Brieftasche unter einer Sitzbank. Er bückte sich, um sie aufzuheben, in dem Glauben, sie gehöre Steve. Als er sie an sich nahm, fiel ein Teil des Inhalts heraus, und Tom kniete sich hin, um alles aufzusammeln. Dabei warf er einen Blick auf eine der Karten, die zu Boden gefallen waren – und schnappte fassungslos nach Luft.
    Er hielt die Karte gegen das Licht und betrachtete sie. Es war eine Karte der SAG, ein Mitgliedsausweis der Vereinigung der Filmschauspieler, ausgestellt auf den Namen Steve Samuels. Tom blätterte rasch die Brieftasche durch. Er fand einen Führerschein für Kalifornien. Das Passbild bestätigte, dass er Steve gehörte, dem frisch gebackenen Ehemann Julies, der gar kein Student der George Washington University war, sondern ein achtundzwanzig Jahre altes Mitglied der Schauspielervereinigung.
    Ironischerweise rollte der Southwest Chief ein paar Minuten vor seinem planmäßigen Eintreffen in den wunderschönen, im Art-déco-Stil erbauten Bahnhof von Los Angeles.
    Herrick Higgins wurde von mehreren hochrangigen Amtrak-Managern empfangen, die ihn beglückwünschten und ihm für seinen heldenhaften Einsatz dankten. Dann bot man ihm an, auf seinen alten Posten als freier Zugbegleiter und Qualitätskontrolleur zurückzukehren – ein Angebot, das Higgins auf der Stelle akzeptierte.
    Max Powers stieg aus und beantwortete die Fragen der ihn bestürmenden Reporter, wobei er zu Roxanne und dem Knabenchor hinüberschaute, die ebenfalls von Reportern belagert wurden.
    »He«, rief er Roxanne zu. »Ich melde mich bei Ihnen, verlassen Sie sich darauf.«
    Sie lächelte. »Ich verlasse mich wirklich darauf, Baby.«
    Dann verließen Max und eine Gruppe anderer Reisender den Bahnhof, darunter Kristobal, Lelia und Misty, und stiegen in eine Stretchlimousine, die draußen wartete.
    Während der Fahrer ihr Gepäck holte, verteilte Max in der Limousine drei große Briefumschläge an Steve, Julie und den Geistlichen. Dann öffnete er eine Flasche Champagner und schenkte allen ein.
    »Gute Arbeit, Leute«, sagte Max. »Ihr alle seid in meinem nächsten Film dabei. Wer weiß, vielleicht handelt er von diesem Zug.«
    »Als du mir erzähltest, was du getan
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