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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott
Autoren: Robert Ludlum
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Um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, muß dieser Unterausschuß eine Menge Leute anprangern. Im Wesen muß er die Furcht zu seiner Waffe machen. Wenn man anfängt, von Monopolen zu sprechen, dann spricht man nicht nur von einflußreichen Männern,
die mit Aktienpaketen jonglieren. Man bedroht Tausende und Abertausende von Arbeitsplätzen. Am Ende ist es immer das, worauf Monopole beruhen, von ganz oben bis ganz unten. Man tauscht die eine Verantwortung gegen die andere. Mag sein, daß es notwendig ist, aber man fügt damit vielen Schmerz zu. Viel Schmerz.«
    »Mein Gott«, sagte Phyllis und setzte sich auf. »Du hast viel nachgedacht.«
    »Gedacht ja, aber nicht getan.«
    Andrew federte aus dem Stuhl, ging an den Tisch und drückte seine Zigarette aus. »Offen gesagt, mich hat es überrascht, daß die ganze Idee überhaupt soweit kam. Diese Dinge – Studien, Ermittlungen, du kannst sie nennen, wie du willst – werden gewöhnlich lautstark vorgeschlagen und in aller Stille abgewürgt. In der Garderobe des Senats oder im Speisesaal des Repräsentantenhauses. Diesmal ist es anders. Ich würde gerne wissen, weshalb.«
    »Dann frag doch Frank Baldwin.«
    »Das werde ich lieber nicht tun.«
    »Das solltest du aber, das bist du ihm schuldig, Andy. Weshalb glaubst du, daß er dich ausgewählt hat?«
    Trevayne ging wieder an die Mauer und blickte über den Long Island Sund hinaus. »Ich bin qualifiziert; das weiß Frank. Ich habe mit diesen Vertragsleuten gesprochen; ich habe mich in Zeitungsartikeln kritisch über die Kostenüberschreitungen geäußert, die Verträge, die das zulassen. Auch das weiß er. Ich bin sogar zornig gewesen, aber das reicht weit zurück ... Hauptsächlich, glaube ich, weil er weiß, wie sehr ich diese Art von Manipulation verachte. Und die Leute, die dahinterstehen. Die haben viele gute Männer ruiniert, ganz besonders einen. Erinnerst du dich?« Trevayne drehte sich um und sah seine Frau an. »Jetzt können die nicht an mich heran. Ich habe nichts zu verlieren, nur Zeit.«
    »Ich glaube, damit hast du dich selbst so gut wie überzeugt. «
    Trevayne zündete eine weitere Zigarette an und lehnte sich an die Mauer, die Arme vor der Brust verschränkt. Er starrte noch immer Phyllis an. »Ich weiß. Und das ist der Grund, weshalb ich Frank Baldwin aus dem Wege gehe.«
Trevayne schob sein Omelette auf dem Teller herum, er hatte keinen Appetit. Franklyn Baldwin saß ihm im Kasino der Bank gegenüber. Der alte Herr redete eindringlich auf ihn ein.
    »Diese Arbeit wird getan werden, Andrew, und das wissen Sie. Nichts wird das verhindern. Ich möchte nur, daß der beste Mann sie tut. Und ich glaube, dieser beste Mann sind Sie. Vielleicht sollte ich hinzufügen, daß die Kommission sich einstimmig entschieden hat.«
    »Was macht Sie denn so sicher, daß die Arbeit getan werden wird? Ich bin da gar nicht so überzeugt. Der Senat ereifert sich immer über Einsparungen. Das ist populär und wird so bleiben. Das heißt, so lange, bis ein Straßenbauprojekt oder ein Flugzeugwerk in irgendeinem Distrikt gestrichen werden. Dann hört das Geschrei plötzlich auf.«
    »Diesmal nicht. Mit zynischen Bemerkungen ist es in dem Fall nicht getan. Sonst hätte ich mich nie darauf eingelassen. «
    »Sie äußern da Ihre Meinung. Da muß noch etwas sein, Frank.«
    Baldwin nahm seine stahlgeränderte Brille ab und legte sie neben seinen Teller. Er blinzelte ein paarmal und massierte sich den Ansatz seiner Patriziernase. Dann lächelte er schwach, es wirkte beinahe traurig. »Ja. Sie sind sehr aufmerksam. . . Nennen Sie es das Vermächtnis von zwei alten Männern, deren Leben – und das gilt auch für ihre Familien, über einige Generationen – in diesem unserem Lande auf höchst angenehme Weise produktiv war. Ich möchte sagen, daß wir unseren Beitrag geleistet haben, aber dafür auch mehr als reichlich belohnt worden sind. Besser kann ich es nicht formulieren.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht.«
    »Natürlich nicht. Ich will das auch klarer ausdrücken. William Hill und ich kennen einander seit unserer Kindheit. «
    »Botschafter Hill?«
    »Ja ... Ich will Sie nicht mit den Exzentritäten unserer Beziehung langweilen – nicht heute. Ich will jetzt nur sagen, daß wir wahrscheinlich nicht mehr zu viele Jahre bleiben
können. Ich bin auch gar nicht sicher, daß ich das möchte... Diese Verteidigungskommission, der Unterausschuß – das ist unsere Idee. Wir wollen erreichen, daß daraus funktionierende Realität
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