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Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott

Titel: Das Genessee-Komplott - Ludlum, R: Genessee-Komplott
Autoren: Robert Ludlum
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wird. Soviel können wir garantieren; wir sind jeder auf seine Art mächtig genug, um das zu bewirken. Und um diesen schrecklichen Begriff zu benutzen, auch hinreichend >respektabel<.«
    »Und was glauben Sie, daß Sie damit erreichen werden?«
    »Die Wahrheit. Das Maß an Wahrheit, an das wir glauben. Dieses Land hat ein Recht darauf, das zu wissen, ganz gleich, wie weh es auch tun mag. Um eine Krankheit zu kurieren, bedarf es einer korrekten Diagnose. Vordergründige Behauptungen, Etiketten, wie sie von selbstgerechten Eiferern verteilt werden, bösartige Anklagen von Unzufriedenen. . . die helfen nicht weiter. Die Wahrheit, Andrew. Lediglich die Wahrheit. Das wird unser Geschenk sein, das von Billy und mir. Vielleicht unser letztes.«
    Trevayne hatte das Bedürfnis, sich zu bewegen, sich physisch abzureagieren. Der alte Herr, der ihm gegenübersaß, war im Begriff, genau das zu erreichen, was er sich vorgenommen hatte. Die Wände begannen ihn einzuschließen, und der Weg, den er zu gehen hatte, wurde immer schmaler.
    »Warum soll dieser Unterausschuß das schaffen, was Sie sagen? Das haben schon andere versucht; es ist ihnen nicht gelungen.«
    »Weil er durch Sie gleichzeitig unpolitisch und in keiner Weise ein Selbstzweck sein wird.« Baldwin setzte seine Brille wieder auf; seine plötzlich größer gewordenen alten Augen hypnotisierten Trevayne. »Und das sind die notwendigen Faktoren. Sie sind weder Republikaner noch Demokrat, weder ein Liberaler noch ein Konservativer. Beide Parteien haben versucht, Sie in ihren Einfluß zu bekommen, und Sie haben beide abgelehnt. In dieser Zeit der festen Definitionen sind Sie ein Widerspruch. Sie haben nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren. Man wird Ihnen glauben. Das ist das Wichtige ... Wir sind ein polarisiertes Land geworden, festgelegt auf intransigente, in Konflikt stehende Positionen. Es ist dringend nötig, daß wir wieder an objektive Wahrheit glauben.«

    »Wenn ich akzeptiere, wird sich das Pentagon und alle, die mit ihm in Verbindung stehen, an die Politiker wenden – oder an ihre Public Relations Leute. Das tun die doch immer. Wie werden Sie das verhindern?«
    »Der Präsident. Er hat uns Zusicherungen gegeben; er ist ein guter Mann, Andrew.«
    »Und ich bin niemandem verantwortlich?«
    »Nicht einmal mir. Nur sich selbst.«
    »Ich kann meine eigenen Leute anstellen; keine Personalentscheidungen von außen?«
    »Geben Sie mir eine Liste der Leute, die Sie wollen. Ich werde dafür sorgen, daß sie freigegeben wird.«
    »Ich tue, was ich für richtig halte. Ich bekomme die Unterstützung, die ich für notwendig erachte.« Das waren keine Fragen, die Trevayne aussprach; er traf Feststellungen, die nichtsdestoweniger Antworten vorwegnahmen.
    »Vollkommen. Das garantiere ich. Das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Ich will den Job nicht.«
    »Aber Sie werden ihn annehmen.« Wieder eine Feststellung, diesmal von Franklyn Baldwin.
    »Ich habe schon zu Phyllis gesagt, Sie sind sehr überzeugend, Frank. Deshalb bin ich Ihnen aus dem Weg gegangen.«
    »Kein Mann kann dem aus dem Wege gehen, was ihm bestimmt ist. In dem Augenblick, in dem es ihm bestimmt ist. Wissen Sie, woher ich das habe?«
    »Klingt hebräisch.«
    »Nein ... Aber weit weg sind Sie nicht. Mark Aurel. Kennen Sie Bankiers, die Mark Aurel gelesen haben?«
    »Hunderte. Die glauben, das sei ein Aktienfonds.«

3.
    Steven Trevayne starrte die ausdruckslosen Kleiderpuppen mit ihren Tweedjacken und den grauen Flanellhosen in unterschiedlichen Farbtönen an. Die gedämpfte Beleuchtung des College Shoppe entsprach dem gemessen wohlhabenden
Image, das die Bewohner von Greenwich, Connecticut, suchten. Steven warf einen Blick auf seine eigenen Jeans, die schmutzigen Slipper und stellte dabei fest, daß einer der Knöpfe an seiner alten Cordjacke im Begriff war abzureißen.
    Er sah auf die Uhr und ärgerte sich. Fast neun. Er hatte seiner Schwester versprochen, daß er sie und ihre Freundin nach Barnegat bringen würde, aber er hatte auch festgelegt, daß sie sich bis halb neun mit ihm treffen sollten. Er mußte das Mädchen, mit dem er verabredet war, um Viertel nach neun in Cos Cob abholen. Er würde sich verspäten.
    Wenn sich nur seine Schwester nicht ausgerechnet diesen Abend für eine Mädchenparty ausgesucht hätte, oder zumindest nicht allen versprochen hätte, daß sie sie nach Hause bringen würden. Seine Schwester durfte nachts nicht fahren – eine Festlegung, die Steven Trevayne für lächerlich
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