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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch
Autoren: Werner Vehler
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zu erkennen, die anderen im Verborgenen sind.
    Du hast am Traum deines Freundes gezweifelt, aber glaube ihm, was er dir erzählte, denn ich war in ihn eingedrungen, als er in der Schule eingeschlafen war. Diese Gabe die ihr von mir bekommen habt, wird euer zukünftiges Leben beeinflussen. Erinnere dich noch einmal an das Büchlein im Waldhaus.“
    „Ja, das Jim gehört. Da stand etwas von einer Gabe drin“, sagte Vinc mit schleppendem Ton.
    „Ihr habt diese Worte lesen können. Den Inhalt des Büchleins hatten wir für kurze Zeit geändert, um euch die Begabung zu geben.“
    „Wer seid ihr? Du redest in der Mehrzahl.“
    „Das braucht dich jetzt noch nicht zu kümmern“, antwortete Santus und sagte noch: „Ich werde dir nun etwas erklären.“
    Vinc war gespannt auf den Inhalt der Aufklärung:
    „Seid vorsichtig, wenn ihr das ausplaudert, was ihr seht. Es könnte sein, dass es nur euren Blicken bestimmt ist. Es gibt noch andere Auserwählte, die diese Eigenschaften besitzen. Aber Vorsicht, es können auch böse Mächte sein. Ihr werdet uns zu Diensten stehen und einige Aufgaben erfüllen müssen, die wir nicht bewältigen können, sondern nur ihr Kinder von der Erde. Deshalb wundert euch nicht über die übernatürlichen Ereignisse, die bald stattfinden werden.“
    Santus schwieg. Vinc besaß das Gefühl, als erwarte dieser Unsichtbare Fragen von ihm.
    „Ich weiß immer noch nicht, wer ihr seid?“
    „Das werden wir dir eines Tages offenbaren. Du und ein Freund werdet viele Abenteuer erleben, im Laufe eures Auftrags. Sie mögen manchmal über eure Vorstellungskraft gehen, aber denkt stets daran, das vieles, was für euch unlogisch ist auf Erden, für uns, die wir in einer anderen Welt, in einer Fantasiewelt leben, alltäglich ist. Es gibt Dinge zwischen Himmel und der Erde, die ihr Menschen wohl niemals begreifen werdet.“
    Er schwieg wieder. Vinc hatte das Gefühl, als wolle ihn eine Macht in ein Abenteuer lotsen, dass aller Vernunft widersprach. Inzwischen hielt er das Ganze für einen Traum.
    „Ach ja, ich vergaß beinah: Eine Person weiblichen Geschlechts sollt ihr mit einbeziehen. Ihr müsst sie überzeugen, damit sie auch an Toms Traum glaubt. Auch sie wird dann diese Fähigkeit bekommen.“
    „Ein Mädchen? Wen denn?“
    „Was liegt näher, als deine Freundin zu nehmen? Ich werde sie noch heute Nacht aufsuchen. Sie muss das Geheimnis mit euch teilen und darf es, wie auch ihr, nie verraten. Nun lebe wohl. Wenn ich jetzt deine Gedanken verlasse, ab dann beginnt euer Abenteuer. Ab dann vermischt sich euer Leben mit dem Unsrigen. Ihr werdet dann zwischen der Zauberwelt Arganon und der Erde pendeln.“
    Vinc wachte durch einen Sonnenstrahl auf, der durch das dichte Laub der Eiche einen Weg gefunden hatte.
    Er musste die letzten Minuten in sich ordnen und kam dabei zu dem Ergebnis, es sei alles nur ein Traum gewesen, besonders die Stimme des sonderbaren Eindringlings in seine Gedanken. Je mehr er darüber nachdachte, desto überzeugter wurde er. Als einleuchtende Schlussfolgerung sah er, dass ihn vor dem Einschlafen zu sehr das Tuch und auch Toms Traum beschäftigte, sodass er die Nacht davon fantasierte hatte.

    ***

    Tom und er trafen sich täglich, um gemeinsam zur Schule zu gehen.
    „Morgen“, begrüßte Tom seinen Freund.
    „Hey, nicht gut gefrühstückt?“, fragte Vinc, dem der knappe Gruß auffiel.
    „Ging so!“, wieder eine knappe mürrische Antwort.
    „Los! Raus mit der Sprache! Was hat dir den schönen Morgen so verdorben?“ Er kannte seinen Gefährten genau. Wenn er so wortkarg die Begegnung anfing, dann war irgendetwas nicht in Ordnung.
    „Glaubst mir es ja doch nicht.“
    „Wenn du mir es nicht erzählst, dann kann ich nicht wissen, was ich glauben soll oder nicht soll“, sagte Vinc und gab ihm einen freundschaftlichen Klaps zur Aufmunterung auf die Schulter.
    „Ich hatte wieder einmal einen Traum Ach, ich weiß nicht, ob ich ihn wirklich erzählen soll.“ Vinc wurde ungeduldig. „Sag mir Bescheid, wenn du es weißt.“
    „Nicht so mürrisch“, entgegnete Tom.
    „Wer ist denn hier mürrisch? Begrüßt mich statt mit einem Guten Morgen nur mit Morgen und dann sagst du, ich wäre mürrisch. Dein Frühstücksei war wohl zu hart?“
    Tom sah verlegen zur Erde, während zögerlich das Wort „Entschuldigung“ über seine Lippen kam.
    „Brauchst dich nicht zu entschuldigen. Leg deine schlechte Laune ab und alles ist klar. Und nun berichte von deinem Traum, sonst wird unsere
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