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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall
Autoren: CAROLE MORTIMER
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einer Ersatzvertretung herumschlagen, die nicht nur vorlaut, sondern auch noch unglaublich sexy war. Eine Ablenkung, auf die Lucan gut und gern verzichten konnte.
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf und setzte sich wieder hinter den Schreibtisch. „Sie hieß Jessica.“ Offenbar! „Und das eben war sie nicht.“
    „Ach, nein?“, murmelte Gideon und schlenderte in den Raum. Er war zwei Jahre jünger als Lucan, groß und blond, mit ernsten, dunklen Augen in einem auffallend hübschen Gesicht. „Ich wusste gar nicht, dass du ihr kündigen wolltest.“
    „Wollte ich auch nicht“, brummte Lucan und dachte über die Gründe für Jessicas Verhalten nach, die Lexie ihm genannt hatte. Irgendwie bezweifelte er, dass die jeweiligen Arbeitgeber seiner reizenden Vertretung die entsprechende Aufmerksamkeit vorenthielten. Sie war es bestimmt nicht gewohnt, übersehen zu werden, selbst wenn sie nur für drei Tage einsprang.
    „Wer war das dann gerade?“, erkundigte Gideon sich neugierig.
    „Eine Ersatzkraft“, entgegnete er knapp und sparte sich den Zusatz, dass auch sie nur vorübergehend bleiben würde.
    „Aha.“ Gideon wirkte noch immer verwirrt. „Sie kommt mir irgendwie bekannt vor.“
    „Inwiefern?“
    „Keine Ahnung.“ Sein Bruder legte den Kopf schief. „Kein beneidenswerter Zustand, wenn die schönen Frauen um einen herum allmählich alle gleich aussehen.“
    Soweit Lucan es beurteilen konnte, ähnelte Lexie keiner Frau, der er jemals begegnet war. Und gerade diese Tatsache fand er ausgesprochen faszinierend.
    „Was kann ich für dich tun, Gideon?“ Er wechselte mit voller Absicht das Thema, da er nicht vorhatte, Lexies Aussehen mit seinem Bruder, einem hemmungslosen Schürzenjäger, zu besprechen. Auf keinen Fall durfte Gideon ahnen, wie heftig sein älterer Bruder auf diese exotische Schönheit reagierte.
    Für gewöhnlich ging Lucan mit Schauspielerinnen oder Models aus, obwohl auch das wahrscheinlich übertrieben klang. Er führte sie zum Essen oder zu einer Veranstaltung aus, und von Zeit zu Zeit nahm er auch eine von ihnen mit ins Bett. Und diese Damen erwarteten auch nicht mehr, als sich einmal mit dem einflussreichen, prominenten Lucan St. Claire zeigen zu dürfen.
    Aber Lucan hatte niemals auch nur mit dem Gedanken gespielt, sich mit einer seiner Angestellten einzulassen. Er konnte sich ja noch nicht einmal den Namen seiner letzten Sekretärin merken. Und es wäre sicherlich keine gute Idee, bei Lexie Hamilton eine Ausnahme zu machen!
    Jetzt zog Gideon eine Augenbraue hoch. „Sag nicht, du hast vergessen, dass wir um neun Uhr hier verabredet sind! Du selbst hast vorgeschlagen, die Verträge zusammen durchzusehen, bevor Andrew Proctor um zehn auftaucht.“
    Als Rechtsvertreter für alle Belange der familieneigenen Firma unterhielt Gideon nur wenige Türen weiter ein eigenes Büro sowie eine ganze Kanzlei in der Innenstadt. Und Lucan hatte den Termin mit Gideon tatsächlich völlig vergessen, so etwas war ihm doch noch nie passiert. Das Geschäft stand bei ihm immer an erster Stelle, und dann kam ganz lange nichts.
    Sein Bruder grinste ihn an. „Miss Wieauchimmer sollte unserem Meeting jedenfalls beiwohnen. Proctor wird durch sie so abgelenkt sein, dass er gar nicht merkt, was er da unterschreibt.“
    „Ihr Name ist Lexie Hamilton“, erklärte Lucan bereitwillig. „Und mir wäre es lieber, wenn Proctor genau weiß, was er unterzeichnet. Darüber hinaus halte ich es für unangemessen, dass du derart persönliche Bemerkungen über eine Angestellte machst, Gideon.“
    „Ich war zwar nicht rechtzeitig hier, um ihr Gesicht zu sehen, aber die süße Kehrseite würde wohl jeden gesunden Mann aus der Spur heben, wenn du verstehst, was ich meine!“
    Lucans Miene wurde finster. Ihm missfiel es zutiefst, ausgerechnet mit Gideon über die Vorzüge seiner neuen Sekretärin zu diskutieren. „Sie lenkt dann doch vielleicht zu sehr ab“, murmelte er.
    „Ach ja?“
    „Nicht mich persönlich, natürlich“, versicherte Lucan schnell.
    „Nein?“
    Lucan räusperte sich. „Nein.“
    „Dann gibt es ja kein Problem, wenn sie nachher dabei ist, oder?“, stellte Gideon in pragmatischem Tonfall fest.
    Überhaupt kein Problem, dachte Lucan. Aber er wusste, dank Lexie würde er selbst sich noch weniger als die anderen Anwesenden konzentrieren können.
    „John Barton hat mich heute Morgen angerufen. Auf Mulberry Hall sind wohl Schäden entstanden, die sich mal einer ansehen sollte“, wechselte Lucan
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