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Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Das Geheimnis des Wuestenprinzen

Titel: Das Geheimnis des Wuestenprinzen
Autoren: Melissa James
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Sie konnte ihn unmöglich begehren.
    â€žAm Rand des Flussbetts gibt es die nächsten Kilometer viele Steine. Ziehen Sie die hier an“, sagte sie wenige Minuten später und warf ihm ein Paar Lederhandschuhe zu. „Sie werden darin schwitzen, aber es ist immer noch besser, als eine Blutspur zu hinterlassen.“
    â€žDanke“, erwiderte er leise, bevor er die Handschuhe anzog. Tatsächlich waren seine Hände schon abgeschürft und seine Sachen durchlöchert.
    â€žKommen Sie“, flüsterte Hana ungeduldig.
    Erst nach zwei Stunden, als die Sonne bereits hell strahlte, legten sie wieder eine Pause ein.
    â€žDieser Überhang ist ideal zum Schlafen“, verkündete Hana. Sie lehnte sich unter dem Felsvorsprung an die Wand und streckte sich, bevor sie in ihrem Rucksack zu wühlen anfing.
    Da ihr Anblick ihn zu sehr durcheinanderbrachte, sah Alim nach vorn, während er sich neben sie setzte und ebenfalls die schmerzenden Arme und Beine dehnte. Überrascht stellte er fest, dass er trotz seiner Schmerzen und der Erschöpfung Appetit hatte.
    Umso fassungsloser war er, als sie ihm nur einen Energieriegel reichte.
    â€žEssen Sie ihn ganz langsam. Ich habe nur das Nötigste für die Flucht beiseitegeschafft, es gibt also immer nur halbe Rationen.“ Forschend betrachtete sie ihn. „Sie haben Schmerzen. Trinken Sie etwas von dem Weidenrindenextrakt, bevor Sie sich hinlegen.“
    Aus Ärger darüber, dass sie ihn ständig herumkommandierte und ihn immer noch als Patienten betrachtete, machte er eine wegwerfende Geste. „Nachher wird es mir besser gehen.“
    â€žSeien Sie nicht so stur! Trinken Sie es, und nehmen Sie noch eine Schmerztablette.“
    Allmählich ging ihr belehrender Tonfall ihm auf die Nerven. Aber sie hatte recht. Also gehorchte er.
    â€žNa los, sagen Sie es schon“, meinte sie amüsiert.
    Als er sich zu ihr umwandte, sah er das Funkeln in ihren Augen. Bisher hatte er noch nie eine Frau zum Lachen gebracht, es sei denn, er hatte einen Witz gemacht. „Was?“
    â€žSie wissen schon. Sie sind der Mann und würden mich zu gern in meine Schranken weisen. Tun Sie sich keinen Zwang an, ich kann damit umgehen.“ Als sie lächelte, bildeten ihre weißen Zähne einen faszinierenden Kontrast zu ihrem staubbedeckten Gesicht.
    Sofort verflog sein Zorn. „Merkt man es mir so sehr an?“, erkundigte Alim sich zerknirscht. Als sie lachend nickte, fügte er steif hinzu: „Ich habe kein Recht, meine Autorität auszuüben.“ Er war es nicht gewohnt, sich zu entschuldigen, aber erstaunlicherweise ging es ihm jetzt besser.
    â€žWar das nun so schlimm?“
    Er seufzte. „Was Ihre Einstellung angeht, sind Sie eine echte Australierin, stimmt’s? Ihr Vater muss es schwer gehabt haben, wenn er in seinen Traditionen verwurzelt war …“
    Sofort verstummte er, als er den Ausdruck in ihren Augen sah, denn er verriet unendlichen Schmerz. Und Trotz.
    â€žHana …“
    Doch sie ging nicht darauf ein, sondern legte sich hin. „Ich schlafe jetzt und rate Ihnen, es auch zu tun. Heute Nacht müssen wir schneller vorankommen.“ Dann drehte sie sich um.
    Alim bereute seine unbedachten Worte. Hana wollte keine Entschuldigung hören, weil er sie verletzt hatte, eine Frau, die ihr Leben riskierte und ihr Zuhause für ihn aufgegeben hatte, einen Mann, den sie kaum einen Tag kannte.
    â€žEs sollte ein Scherz sein, Hana, aber ich habe Sie gekränkt. Es tut mir leid. Ich werde das Thema nicht mehr anschneiden.“
    Nach einem Moment nickte sie. „Ich schlafe jetzt“, brachte sie hervor.
    â€žGute Nacht“, erwiderte er leise. Und wieder verspürte er ein Gefühl, das ihm früher völlig fremd gewesen war – Scham.
    Trotz seiner Erschöpfung lag er noch lange wach – und Hana auch, wie er annahm.
    Als Hana irgendwann aus dem Schlaf schreckte, spürte sie Alims Arm um sich.
    Es war tröstlich. Und gleichzeitig erregte seine Nähe sie. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sie sich beim Aufwachen nicht so mutterseelenallein.
    Doch sie hatte sich geschworen, nie wieder dem Willen und den Bedürfnissen eines Mannes nachzugeben, weil es sie damals beinah umgebracht hätte.
    â€žLassen Sie mich los!“, befahl sie ruhig. Zwar war Alim nicht wie Mukhtar, der ihr mit seinen kriminellen Aktivitäten, seiner Besessenheit und seinem Egoismus das
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