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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)
Autoren: Sanna Seven Deers
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zeigte auf seinen Partner. »Wir freuen uns, mit dir arbeiten zu dürfen.«
    Newman schüttelte den beiden die Hände.
    »Miller, Sorrento, freut mich. Ist alles vorbereitet?«
    »Alles wie angeordnet, Boss«, erklärte Miller. »Unser Wagen steht dort drüben.«
    Newmans Blick folgte seiner Kopfbewegung. In einiger Entfernung erspähte er einen nagelneuen, glänzend schwarzen Hummer.
    »Ich hatte etwas von unauffällig gesagt«, meinte Newman düster.
    »Der Wagen ist unauffällig, Boss«, antwortete Miller.
    Newman warf ihm einen irritierten Blick zu.
    »Eckehard hat gerade einen Jeep gemietet«, erklärte Miller. »Wir sollten uns ranhalten, damit wir sie nicht aus den Augen verlieren. Komm, Boss, schau dir unsere Ausstattung an.«
    Newman folgte den beiden über die Straße zu dem schwarzen Hummer.
    »Du bist aus Deutschland eingeflogen, stimmt´s, Boss?«, fragte Miller.
    »Das stimmt«, sagte Newman kurz angebunden.
    »Wo ist denn das?«, wollte Miller wissen.
    Newman seufzte. Sein erster Eindruck von Miller hatte ihn nicht getäuscht. Kein Gehirn.
    »Was ist mit Sorrento los, Miller?«, fragte Newman, anstatt die Frage zu beantworten. »Ist er stumm?«
    »Nein, Boss«, erklärte Miller. »Er redet bloß nicht viel. Aber mach nicht den Fehler, ihn zu verärgern. Er hat ein mehr als aufbrausendes Temperament. Italiener. Ihm entgeht nichts.«
    Sie hatten den Hummer erreicht. Sorrento öffnete schweigend die Türen zum Laderaum und grinste Newman stolz an.
    Newman spähte über den Rand seiner Sonnenbrille, um im Licht der abgedunkelten Fenster besser sehen zu können. Die Ladefläche war voller Waffen: Schrotflinten, automatische Gewehre, Scharfschützengewehre, Zielfernrohre und Handfeuerwaffen.
    Newman hob die Augenbrauen und pfiff durch die Zähne.
    »Habe ich etwas durcheinandergebracht? Hinter wie vielen Leuten sind wir her? Ich dachte, es wären ein entlaufener Mönch und seine kleine Schwester?«
    »Du hast etwas von einem Indianer gesagt«, erwiderte Miller gekränkt. »Die sind gefährlich, Boss.«
    Newman stieg auf den Beifahrersitz, zog die Tür ins Schloss und warf die Zeitung, die er unterwegs gekauft hatte, auf das Armaturenbrett.
    Miller setzte sich ans Steuer.
    »Kojoten auf Long Island, hm«, kommentierte er die Titelseite. »Das wird den feinen reichen Leuten dort nicht gefallen.«
    »Vielleicht sollten wir Sorrento hinschicken«, versuchte Newman zu scherzen. »Seine Miene ist so finster, dass sie jedes wilde Tier verscheuchen wird.«
    »Ich verscheuche nichts, Boss«, brach Sorrento sein Schweigen. »Ich töte. Peng, peng, peng, peng. Kein Problem mehr mit Kojoten.«
    »Okay«, meinte Newman. »Fahr los, Miller.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. Eine so schmerzhafte Kombination von Mitarbeitern wie Miller und Sorrento hatte er noch nie erlebt. Im Vergleich zu ihnen waren Berger und Schumann wahre Genies.

    Der Highway zog sich wie ein graues Band entlang der großen Seen durch die raue Wildnis. Zu beiden Seiten der Straße reihten sich Kiefern dicht an dicht. Felsbrocken ragten zwischen ihnen hervor. Oft war das Gebirge so unüberwindbar gewesen, dass die verantwortlichen Ingenieure ganze Schluchten durch die Berge hatten sprengen lassen, um Platz für den Highway zu machen. An diesen Stellen begrenzten zum Teil sehr hohe Felswände die Fahrbahn. Alles in allem war es jedoch ein recht monotoner Anblick. Seit Hunderten von Kilometern war immer das Gleiche zu sehen. Das Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde und die wenigen anderen Autos, die ihm begegneten, verschafften keine Erleichterung. Der Weg um die Großen Seen schien sich endlos hinzuziehen.
    Fabian unterdrückte ein Gähnen. Er war seit gut zwei Tagen unterwegs, hatte zu viel am Steuer gesessen und zu wenig geschlafen. Er befand sich irgendwo zwischen Sault Ste. Marie und Thunderbay, in der einsamen Wildnis des nördlichen Ontario. Ein Hinweisschild tauchte neben dem spärlich befahrenen Highway auf.
    Raststätte 2 Kilometer, las Fabian.
    Endlich. Er musste sich unbedingt ein paar Stunden ausruhen.
    Die Raststätte befand sich nahe des Highways in einiger Entfernung zum Seeufer. Fabian parkte seinen Wagen und stieg aus. Außer ihm war niemand dort. Er streckte sich und ging auf einem schmalen Trampelpfad zum Wasser hinunter, um sich ein wenig die Beine zu vertreten. Der Lake Superior lag in seiner ganzen Weite vor ihm. Fabian hätte genauso gut irgendwo am Meer sein können. Der See war so riesig, dass das andere Ufer hinter dem
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