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Das Geheimnis der Saurierinsel

Das Geheimnis der Saurierinsel

Titel: Das Geheimnis der Saurierinsel
Autoren: Grit Poppe
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wieder.
    »Hier«, krächzte er und zog den Zahn aus der Hosentasche, den er in ein Papiertaschentuch gewickelt hatte. Vorsichtig packte er ihn aus. »Den soll ich Ihnen geben. Der Rest von dem Saurier liegt noch auf der Insel.«
    Der Museumsdirektor hielt den Zahn prüfend in den Schein einer Lampe und pfiff leise. Dann breitete sich ein freudestrahlendes Lächeln auf seinem Gesicht aus.
    »Wo?«, fragte er nur.
    Max erzählte ihm alles, was er wusste. Sein Vaterstand staunend daneben und schüttelte ein paarmal den Kopf.

    »Sind wir nicht zu alt und vernünftig für solche Gespenstergeschichten?«, fragte er.
    Aber weder Max noch der Direktor schenkten seiner Frage Beachtung.
    »Morgen in aller Frühe werden wir uns auf den Weg hinüber auf die Insel machen«, bestimmte der Herr des Hauses schließlich mit vor Aufregung leuchtenden Augen. »Und du, Max, wirst uns führen!«

Das Geheimnis des Bernsteins
    Noch vor Sonnenaufgang stachen sie in See. Max stand neben seinem Vater auf den Planken des Fischerbootes und spürte das Auf und Ab der Wellen unter seinen Füßen. Er konnte es kaum erwarten, dass sie durch den Nebel kamen. Doch noch nervöser wirkte der Museumsdirektor, der an Deck unruhig hin und her lief und dabei mit seinem Handy einen Geologen anrief, um ihm von der Neuigkeit zu berichten.
    »Ja, wir brauchen ein Grabungsteam. Wann? Na, sofort! Wir haben keine Zeit zu verlieren! Und vergessen Sie nicht die Sondergenehmigung! Was? Ja, sagte ich doch   … es ist ein
Naturschutzgebiet

    Der Fischer, der sich nur widerstrebend bereit erklärt hatte, sie zu der Insel zu bringen, schüttelte den Kopf.
    »Bei meiner Seele«, brummte er. »Ärger mit einem Geist kann ich nicht gebrauchen.«
    »Es gibt keinen Ärger«, versprach Max ihm. »Mary ist meine Freundin. Und sie   …« Sie ist kein Geist, dachte er. Und wenn doch? »Sie ist wirklich nett.«
    Aber der Mann schien ihn nicht zu hören. Er starrte ängstlich geradeaus. Langsam lichtete sich der Nebel und die Insel tauchte wie ein Reptil aus dem Wasser auf.
    »Mein Beiboot wurde gestern gestohlen. Und heute früh war es wieder da«, erzählte der Fischer. »Das war bestimmt kein gewöhnlicher Dieb   …«
    Max sah schuldbewusst auf den Boden.
    »Vielleicht hat der Langfinger ja ein schlechtes Gewissen bekommen und das Boot zurückgebracht?«, schlug Max’ Vater mit einem prüfenden Seitenblick auf seinen Sohn vor.
    Doch der Fischer schnaubte nur verächtlich.
    »Liebe Diebe gibt es nicht.«
    Max sagte nichts dazu. Bevor sie von der
Jurassic Coast
abreisten, würde er sich bei dem Fischer entschuldigen und ihm ein kleines Geschenk vorbeibringen. Aber hier an Bord mochte er lieber keinen Ärger riskieren. Er wollte so schnell wie möglichhinüber und sehen, wie es Mary ging. Sicher wartete sie schon auf ihn.
    Max hielt Ausschau nach dem Licht. Marys Bernstein hatte ihm bei seiner ersten Ankunft den Weg gewiesen. Aber diesmal leuchtete am Ufer der Insel kein noch so kleiner Funke. Vielleicht fürchtete sich Mary vor den fremden Menschen und versteckte sich? Aber womöglich beobachtete sie die Ankömmlinge auch von einem sicheren Platz aus. Und wenn sie Max entdeckte, würde sie wissen, dass sie keine Angst haben musste.
    Doch auch ohne das Licht erkannte Max die Bucht schon von Weitem.
    »Da   … da drüben!«, rief er aufgeregt.
    Der Museumsdirektor lief an die Reling und suchte die Fundstelle mit dem Fernglas ab. Eine kräftige Welle brachte das Boot zum Schaukeln und beinahe wäre er über Bord gegangen, wenn Max’ Vater nicht schnell nach seinem Arm gegriffen hätte. Aber der Mann schien das gar nicht richtig zu bemerken. »Unglaublich«, murmelte er fasziniert. »Wirklich unglaublich!«
    Eigentlich konnte man noch gar nicht viel erkennen.Mary hatte den Fund gut versteckt. Nur eine Augenhöhle des Saurierschädels hatte der Wind freigelegt. Es sah aus, als würde sie ein Zyklop begrüßen.
    »Bei meiner Seele«, jammerte der Fischer. »Die Insel starrt uns an!« Er wäre wohl am liebsten sofort wieder umgekehrt.
     
    Kaum waren sie an Land, hielt Max nach Mary Ausschau. Sie musste doch hier irgendwo stecken! Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie die Fundstelle einfach so verlassen hatte. Doch weit und breit gab es keine Spur von ihr. Er lief von einer Seite der Bucht zur anderen und rief leise ihren Namen. Hörte er da nicht ein Kichern? Max lauschte.
    Doch nur der Wind pfiff ihm um die Ohren.
    Unschlüssig blickte Max zu der Klippe hinauf. Der
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