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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne
Autoren: Enid Blyton
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Schwätzchen stand. Er setzte sich nämlich auf die Schreibtischkante und verschränkte zufrieden seufzend die Arme.
    „Vielleicht sollten wir schon mal einkaufen gehen“, bemerkte Tini vorsichtig. „Wir können ja dann wieder hierher zurückkommen.“
    Anselm verstand den Wink und streckte Wachtmeister Dinkelmayer die Hand hin.
    „Tut mir Leid, wir müssen gleich weiter, Wachtmeister. Die drei müssen sich noch mit Proviant für die Hütte versorgen und wollen vor Einbruch der Dunkelheit oben sein. Da müssen wir uns beeilen. Ich komme bei Gelegenheit mal wieder in Ruhe vorbei.“
    „Hast ja Recht, Junge, ich habe eigentlich auch keine Zeit. Muss dieses verdammte Protokoll fertig machen. Ärgerliche Sache. Diese Großstadtbürokraten, was die so alles verlangen... Bilden sich doch tatsächlich ein, bei uns kämen Schmuggler über die Grenze! Hier, wo jeder jeden kennt, wo die Berge so schroff und unwegsam sind, dass sich die geübtesten Bergsteiger nicht rauftrauen! Und selbst wenn einer es schafft, sobald er hier durchs Tal kommt, weiß es eine Viertelstunde später jeder im Dorf. Vollkommen unmöglich ist das. Aber die in der Stadt können sich das natürlich nicht vorstellen.“
    „Schmuggler? Was kann man denn hier schon schmuggeln!“ Anselm lachte. „Bei uns ist doch sowieso alles billiger als bei unseren Nachbarn jenseits der Grenze!“
    Der Wachtmeister legte den Kopf schief und sah Anselm an.
    „Solltest du eigentlich wissen, mein Junge. Fällt in dein Gebiet. Artenschutz...“
    „Doch nicht lebende Tiere?“, fragte Anselm alarmiert.
    „Das nicht gerade. Felle. Felle, die mit einem strengen Einfuhrverbot belegt sind. Per Luftfracht kommen sie nicht rein, per Bahn nicht, per Auto nicht, seit man an den Grenzen spezielle Kontrollen durchführt — aber plötzlich sind sie da. Tauchen aus dem Untergrund auf und werden für riesige Summen angeboten. Die Fahnder in der Stadt drin haben zum Großangriff geblasen, bisher leider ohne Erfolg. Immer wieder schlüpfen ihnen die Kerle durch die Maschen. Jetzt suchen sie die Grenzen nach undichten Stellen ab.“
    „Da gibt’s vermutlich eine Menge Möglichkeiten. Aber ausgerechnet hier bei uns? Ausgeschlossen!“
    „Sag ich doch! Völlig ausgeschlossen. Die kennen unsere Gegend nicht. Na ja, da hilft alles nichts, das Protokoll muss geschrieben werden, so oder so.“
    „Und wir müssen uns auf den Weg machen. Wiedersehn, Herr Dinkelmayer !“
    „Wiedersehn! Und viel Spaß wünsch ich euch dreien da oben auf der Hütte!“
    „Danke! Auf Wiedersehen!“
    Tina, Tini und Tobbi hatten die Ohren gespitzt, als von Schmugglern die Rede war. Kaum waren sie draußen, bestürmten sie Anselm, was er von der Sache wüsste. Der wehrte sie ab.
    „Ihr könnt es mir glauben, hier in unser Tal von der Grenze her über die Berge zu kommen ist vollkommen unmöglich. Wir sind eingeschlossen wie in einem Kessel. Von jenseits der Grenze hier herüberzukommen, das müsste man schon mit einem Hubschrauber versuchen, meinetwegen auch in einem Heißluftballon, aber beides würde wohl kaum unbemerkt bleiben. Ich bin hier aufgewachsen und kenne jeden Winkel wie meine Westentasche. Schaut euch doch um: Dort im Südwesten der Bergkamm bildet die Grenze zum Nachbarland. Er steigt über dem Wald so steil an wie eine Mauer. Seine Form erinnert fast an einen Kraterrand. Es gibt auf einer Länge von fast hundert Kilometern eine ganze Menge von Stellen, die leichter zu überwinden sind, ja, die gegen unsere Berge hier ein Kinderspiel sind!“
    „Schade“, murmelte Tina.
    „Wie bitte?“
    „Ach, nichts...“
    „Da drüben ist ein Supermarkt!“, rief Tobbi. „Kommt, wir dürfen keine Zeit verlieren, schließlich haben wir noch einen Aufstieg mit Rucksäcken und Proviant vor uns.“
    „Grauenhafter Gedanke. Na kommt, wer hat die Liste? Du, Tina, sie steckt in der Seitentasche des Portmonees.“
    „Hier.“
    Tina und Tini wurden dienstlich. Mit fachmännischer Miene wählten sie aus, was sie als Mindestausrüstung für ihre Küche benötigten. Zucker, Milch, Eier, Butter und Brot, Wurst und Käse, Tee, ein Glas Marmelade und Fertigsuppen, außerdem Äpfel, Zitronen und für jeden eine Tafel Schokolade.

    „Was ist mit Putzmittel? Wie sollen wir die Bude sauber kriegen, wenn wir nichts dabei haben?“, überlegte Tini.
    „Das schaffen wir nie! Wir können das hier schon kaum alles schleppen!“
    „Ich mache euch einen Vorschlag“, kam ihnen Anselm zu Hilfe. „Ihr kauft ein, was
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