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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne
Autoren: Enid Blyton
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unappetitlich braune Brühe, aber bald darauf klares, kühles Brunnenwasser.
    „Also, ich nehme zurück, was ich vorhin gesagt habe“, seufzte Tobbi zufrieden. „Luxus ist was Schönes. Und jetzt?“
    „Jetzt kochen wir Tee, essen etwas — und dann nichts wie ins Bett“, verkündete Tina. „Ich bin hundemüde!“

Tinis Entdeckung

    Sie hatten am Abend vergessen die Fensterläden zu schließen und so wurden Tina und Tini von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die direkt auf ihre Gesichter fielen. Tina brauchte eine Weile, um sich zu erinnern, wo sie sich befand. Sie blinzelte verständnislos, als sie die schwere dunkle Balkendecke über sich sah, aber dann drang ihr die würzige Bergluft in die Nase und sie war hellwach.
    „He, ist das toll! Tini! Tini, riech doch mal! Die Luft riecht nach Heu und nach Kräutern und Fichten und Schnee und...“
    „Und nach verbranntem Toast!“, murmelte Tini. „Wieso eigentlich nach verbranntem Toast? Tobbi wird doch nicht seinen menschenfreundlichen Tag haben und das Frühstück machen?“
    „Glaubst du?“
    Tina war wie der Blitz aus dem Bett und lief im Schlafanzug in die Wohnstube hinüber. Aus der Kochnische stiegen bläuliche Rauchwolken hoch.
    „Was machst du denn da? Willst du uns die Bude über dem Kopf abbrennen?“
    Tobbi fuhr herum.
    „Oh, du bist wach? Ich wollte mir nur schnell einen Toast machen, ich sterbe vor Hunger. Ich dachte, ihr schlaft mindestens noch zwei Stunden.“
    „Und warum stinkt das so grässlich?“
    „Ich habe das Brot auf die heiße Kochplatte gelegt, weil wir keinen Toaster haben. Es ist leider etwas angebrannt.“
    „Etwas ist gut“, stöhnte Tina und riss die Fenster auf. „Und wir haben schon gehofft, du hättest Frühstück gemacht!“
    „Ich? Ich habe gearbeitet!“
    „Gearbeitet?“
    „Ja, schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier. Wir sollen uns um die Hütte kümmern und alles in Ordnung bringen.“
    „Und da hast du als Erstes den Schuppen aufgeräumt.“
    „Wieso denn! Ich habe als Erstes eine Liste gemacht, was alles zu tun ist. Da liegt sie.“
    Tobbi zeigte auf den Tisch. Tina beugte sich über das weiße Blatt, das einmal senkrecht durch einen Strich geteilt war. Auf der linken Seite stand die Überschrift Zu erledigende Arbeiten und auf der rechten das Wörtchen Von.
    „Ich lese hier auffallend häufig die Namen Tina oder Tini“, sagte Tina. „Tobbi kommt kaum vor!“
    „Das täuscht“, antwortete Tobbi fröhlich. „Der optische Eindruck, weißt du, die vielen ,i’ machen das.“
    „So, so.“
    „Außerdem kommt es ja auf die Art der Arbeit an. Einer hat vielleicht nur ein bis zwei Aufgaben, die dafür besonders langwierig und schwierig sind, die anderen haben dafür mehr.“
    „Aha. Ich wusste gar nicht, dass lockere Schraube am Fensterladen festziehen eine langwierige und schwierige Arbeit ist.“
    „Es kommt immer darauf an, wer sie macht.“
    „Da hast du ausnahmsweise Recht. Wenn Tini das macht, dauert es eine halbe Minute. Ich bin gespannt, in welcher Zeit du das bewerkstelligen willst.“
    „Also gut, ich mache das Frühstück“, sagte Tobbi gönnerhaft um von diesem heiklen Thema abzulenken. „Jetzt habe ich schon Übung im Toasten, die zweite Scheibe ist nur noch am Rand schwarz.“ Zwanzig Minuten später saßen sie bei geöffneten Fenstern um den Tisch, ließen sich das Frühstück schmecken und blinzelten in die Sonne hinaus.
    „Ich weiß nicht, sollten wir nicht erst mal einen Ruhetag einlegen, nach der anstrengenden Reise?“, meinte Tina. „Zum Aufräumen und Putzen bleibt uns doch noch so viel Zeit!“
    „Daran habe ich auch schon gedacht.“
    „Genau!“
    „Wir müssen außerdem um elf Uhr zur Buckel-Alm hinunter um Anselm zu treffen. Da lohnt es sich gar nicht, vorher was anderes anzufangen.“
    „Wir spülen das Geschirr ab, räumen unsere Sachen ein und dann schauen wir uns in der Umgebung um, bis es Zeit ist hinunterzugehen“, stimmte Tina der Freundin zu. „He, Tobbi, die Marmelade sollte eigentlich noch drei Tage reichen. Wir können nicht jeden Tag zum Einkaufen ins Dorf gehen, nur weil du frisst wie ein Wolf!“
    „Das muss am Wetter liegen“, entschuldigte sich Tobbi. „Ich habe einen unbeschreiblichen Appetit. Vielleicht ist es auch der Klimawechsel.“
    „Dann ist bei dir jeden Tag Klimawechsel“, stellte Tini fest. „Aber iss nur. Wer am meisten verputzt, ist für den Nachschub verantwortlich. Wir werden dich zum Kurier ernennen und jeden Tag ins
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