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Das Geheimnis der Rosenkreuzerin

Das Geheimnis der Rosenkreuzerin

Titel: Das Geheimnis der Rosenkreuzerin
Autoren: Marie Klausen
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in die Liste, dann runzelte sie die Stirn. In diesem Fall könne sich Marta natürlich auch ans Gericht wenden, und man könnte eine Pfändung erwägen. Rubin lief rot an vor Zorn, wollte seiner Erregung Luft machen, doch sein Anwalt hielt ihn zurück. »Wir können dagegen leider nichts machen, Herr Dr. Rubin.«
    »Und das Kindeswohl?«, stieß er hervor.
    »Uns Kindern geht es bei Mama sehr gut«, sagte Katharina kalt. Man sah ihr an, dass sie von ihrem Vater enttäuscht war. Alexander Rubin wurde unter dem Blick seiner Tochter still. »Das schönste Geschenk, das du uns machen kannst«, setzte sie hinzu, »ist, dass du Mama besser unterstützt.«
    Marta war sehr stolz auf ihre Kinder. Auch Alexander Rubin versuchte, sich zu ändern, im Rahmen seiner Möglichkeiten versteht sich, indem er die Realität anerkannte und nicht mehr versuchte, Marta das Leben schwerzumachen und ihr die Kinder abzujagen.
    Eines aber ließ Marta keine Ruhe. Ein halbes Jahr später suchte sie einen bekannten Mediävisten auf. Sie befragte ihn über August von Virneburg. Der Mediävist schob erstaunt seine dicke Hornbrille auf dem Nasenrü cken hin und her. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand immer Augusts berühmter Onkel, Heinrich von Virneburg, der Erzbischof von Köln, jener Kirchenfürst, der den Inquisitionsprozess gegen den deutschen Mystiker Meister Eckhart ins Rollen brachte und der Kölns Beginen im Rhein ertränken ließ.
    »Dabei«, setzte er genießerisch fort, »verknüpft sich mit Augusts Tod einer der unheimlichsten Kriminalfälle des Mittelalters. An einem Februartag fand man ihn tot vor dem Straßburger Münster. Gerüchte machten die Runde, dass ihn der Teufel geholt hätte. Die Hände wa ren abgeschlagen, und der Mörder musste ihm das Schwert durch den Mund in das Gehirn getrieben haben. Der Schädel war vollkommen deformiert.«
    »Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Nein. Seine Hände lagen vor dem Haus eines reichen Kaufmanns, in dem zuvor der Rabbiner mit seiner Familie gewohnt hatte, die einem Pogrom zum Opfer gefallen waren.«
    Marta lächelte. So hatte Maria also doch noch für Gerechtigkeit gesorgt. Dann erklärte sie dem verblüfften Mediävisten: »Man schlug ihm die Hände ab, weil er sie blutbesudelt zum heuchlerischen Gebet erhoben hatte. Die Zunge, die so viel Unheil befohlen hatte, wurde ihm abgeschnitten und das Gehirn, in dem der Teufel wohnte, zerstört.«
    »Es gibt zwar keine Belege für das, was Sie sagen, aber es würde dem Denken des Mittelalters nicht widersprechen«, resümierte der Professor nach einigem Nachdenken. Marta dankte dem Historiker für die Zeit, die er ihr geopfert hatte, und verabschiedete sich von ihm.
    Wie immer auch Maria, die Tochter des Rabbiners, ihr Leben verbracht haben sollte, gewiss hatte sie gemeinsam mit ihrem Bruder Christian den Geheimbund der Rosenkreuzer geschaffen, für Gerechtigkeit gesorgt und ihre Familie begründet, die der Großmeister des Geheimbundes der Rosenkreuzer, in der das Geheimnis der isra ’ vererbt wurde.
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