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Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)
Autoren: Tina Zang
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spaziert sie in den Vorhang, der bauscht sich, wird angehoben, gleitet über ihren Kopf und fällt dann hinter ihr wieder runter – und die weitgereiste Dame erlebt nur in ihrer Phantasie die Abenteuer in Valanna.
    Eve zeigt uns den hochgereckten Daumen, ich erwidere die Geste, Marty wedelt wie üblich mit einer Vorderpfote. Wir sind bereit. Eve geht auf den Vorhang zu, der zu verschwimmen scheint, als sie ihn berührt. Es ist, als würde die Seide sich in pures Licht verwandeln. Ob das ein Zaubertrick ist? Zuletzt verschwindet Eves nackte Ferse – und nur einen Wimpernschlag später tauchen ihre rot lackierten Zehen aus dem Vorhang auf, das Bein folgt, die Nase, der rechte Arm, bis «our client» wieder vollständig vor mir steht. Das Licht erlischt, und der Vorhang sieht wieder normal aus.
    «Holy Tiffany!», staunt Marty. «And what have the Mystery Detectives got to do with it?», kommt er gleich wieder aufs Geschäftliche zu sprechen.
    «Why do you need us?», frage ich Eve. «Is anything wrong with the curtain?»
    «No, something’s wrong with Valanna.» Sie setzt sich neben mich aufs Bett und fängt ebenfalls an, ein Kissen zu kneten. Noch nie wäre in Valanna ein Verbrechen geschehen, erzählt sie mir. Die Tiavalanna – so heißen die Bewohner dieser Welt – sind absolut friedlich und gar nicht in der Lage, einander etwas anzutun. «But now something happened that could be a crime.» Da die Tiavalanna keine Gewalt kennen, gibt es bei ihnen auch keine Verbrechensbekämpfung. Also ist Eve schleunigst zur Erde zurückgekehrt, in der Hoffnung, hier jemanden zu finden, der ihr bei der Aufklärung des mutmaßlichen Verbrechens helfen kann. Die Polizei kam dafür nicht in Frage, denn Eve wollte nicht, dass das Geheimnis ihres Vorhangs bekannt würde. «And then I saw your poster and decided to call you. I’m glad that you’re a girl and that your assistant is a rat. You two are just the kind of help I need, especially since you can talk to your rat. It means you are someone special. What do you think, would you like to take on my case?»
    Ich bin mir nicht sicher, ob eine Verbrechensbekämpfung in einer anderen Welt nicht eine Nummer zu groß für uns ist.
    «Yes, sí , ja», kreischt Marty. «Of course, claro , na sicher doch!»
    Eve zwinkert ihm zu. «Is that a yes?»
    Ich nicke. «Yes, but, I’m not sure if we can help you. I’ve never done anything like this.»
    «But she’s our client», ruft Marty. «We have to help her.»
    Ich zögere noch eine Weile, doch er bedrängt und ermutigt mich, bis ich endlich zusage.
    «Great», freut sich Eve. «But this is top secret, okay? You must never tell anyone about Valanna. Can you promise that?»
    «My lips are zipped», versichere ich.
    «And my snout is zipped, too», sagt Marty ernst.
    «Okay, then I’ll tell you all you need to know about Valanna», sagt Eve.
    Marty wird wieder zappelig. «No, don’t tell us», sagt er. «Show us!»
    Eves Blick wandert fragend von ihm zu mir. «I wish I could understand what he’s squeaking.»
    «He …» Ich zögere. «He wants to see Valanna.»
    «What a splendid idea.» Eve wirft schwungvoll das Kissen hinter sich. «Your friend is a real adventurer.»
    Sie bittet mich, Schuhe und Socken auszuziehen. Marty fragt, ob er auch etwas ablegen soll.
    «Yes, your bad manners», sage ich augenzwinkernd und stehe auf. Ich straffe die Schultern und halte die Kapuze meines T-Shirts auf. «Marty, hop into the hood. I don’t want you to get lost in another world.»
    Hoffentlich ist es so, wie Eve sagt, und wir finden auch wieder hierher zurück.

[zur Inhaltsübersicht]
    6
    An Ocean of Silk

    I ch klammere mich fest an Eves Hand und schließe die Augen. Nach zwei Schritten spüre ich die Seide des Vorhangs an meiner Nasenspitze, im nächsten Moment löst das Gefühl sich auf. Ein weiterer Schritt, der sich anfühlt, als würde ich ins Nichts treten. Ich reiße die Augen auf und sehe um mich herum ein milchiges Schimmern. Ich fühle mich seltsam leicht und bin völlig orientierungslos, aber zum Glück nicht allein. Eve ist ja da und hält meine Hand. Etwas streift mich am Bein. Ich quietsche.
    «Oh», sagt Eva. «I forgot to tell you that there are fish in this sea.»
    Erst jetzt wird mir bewusst, dass ich normal atme, als wäre ich an der Luft. Ich sehe nach unten, wo ein Schwarm leuchtender, türkisfarbener Fische an mir vorbeigleitet.
    Eve zieht mich ein wenig nach vorn und bereitet mich auf das vor, was gleich geschehen
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