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Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)
Autoren: Tina Zang
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war’s. Die Tiavalanna kennen weder Kriege noch Umweltverschmutzung, noch Armut, denn alles ist für alle da und jeder für jeden. Niemand lügt, niemand würde einem anderen weh tun.
    Das klingt schön – aber auch ein bisschen langweilig. Ich stelle mir die Tiavalanna entsprechend fad vor. «What do they look like?»
    «They look like humans. They’re only a small population of about ten thousand, but you see many different types. Some look like Asians, some like Europeans, and some like Red Indians.»
    «Yay, Red Indians!» Marty klettert auf die Lehne der Bank und führt eine Art Stammestanz auf. « Ukka tchakka ukka tchakka. I need a headdress before we go there again.»
    Ich stelle mir Marty mit Federschmuck vor und kichere.
    «Do they have a chieftain?», fragt er. «A king, a superboss?»
    Ich gebe die Frage an Eve weiter.
    «There’s a man who is considered to be the wisest of all. His name is Telor and he lives in Luvilpa, the biggest village.»
    Die Tiavalanna singen, anstatt zu sprechen, und sie ernähren sich von köstlichen Früchten, die überall wild wachsen. Dazu trinken sie Lanna. Sie waschen sich auch damit. Und wenn es regnet – «then it rains Lanna», beendet Eve ihre Schilderung.
    Ich frage mich, was passiert wäre, wenn jemand anders als Eve mittels des Vorhangs dort gelandet wäre. Jemand, der dieses Paradies nicht respektiert. Jemand, der weitere Menschen mitgebracht hätte, die rücksichtslos in diese friedliche Welt mit ihren nur zehntausend Bewohnern eingefallen wären. Nun weiß ich, warum es Eve so wichtig ist, dass ich niemandem von Valanna erzähle.
    «What about the crime that happened there?»
    «A boy is missing. It’s Lauro, Telor’s son, about twelve years old.»
    Eve berichtet, was geschah. Der größte Teil des valannischen Lebens spielt sich im Freien ab. Am frühen Abend treffen sich die Familien vor ihren Häusern zur Abendmahlzeit. An dem Abend, an dem es passierte, war Eve bei Telors Familie zum Essen eingeladen. Alle saßen schon am Tisch, aber Lauro tauchte nicht auf, obwohl Pünktlichkeit dort selbstverständlich ist. Die Tiavalanna brauchen dazu nicht einmal Uhren, denn sie besitzen ein untrügliches Gespür für den Lauf der Gestirne.
    «Rima, Lauro’s mother, went to ask around if Lauro was with a friend. After a while it became obvious that Lauro was at none of his usual places.» Rima befürchtete, dass Lauro sich verletzt haben könnte. Also wurde eine Suchaktion gestartet. Sie gingen in verschiedenen Richtungen los, und jeder sollte jeden, den er traf, bitten, mitzusuchen und auch wiederum jeden, den er traf, um Mithilfe bitten. «It didn’t take long and all Tiavalanna were involved in the search for Lauro.» Sie suchten die ganze Nacht hindurch, doch sie fanden nicht die kleinste Spur. Lauro war wie vom Erdboden verschluckt. «In a world without crime – what could have happened to Lauro? There are no dangers, no traffic, no man-eating animals. You can’t even drown in the ocean, because you can breathe the Lanna.»
    Ich frage sie, ob man auch die kleinen Inseln abgesucht hätte, und Eve meinte, obwohl Lauro niemals zu einer geschwommen wäre, ohne seiner Mutter Bescheid zu sagen, wurden auch die gründlich abgesucht. Ebenfalls ergebnislos.
    Ich schließe die Augen, höre dem Vogelgezwitscher zu und denke nach. Anscheinend ist Lauro nicht mehr in Valanna. Da gibt es nur eine Erklärung. «He must have got pulled into the curtain and ended up in your bedroom.»
    Ist doch logisch, denke ich, aber wieder hat Eve etwas dagegenzuhalten. Man kann aus Valanna nichts hierher mitbringen, außer es stammt ursprünglich von der Erde. Sie hat es getestet. «Lauro is still on Valanna, but no one can find him.»
    Marty plustert sich auf. «I’m really good at finding things. Old socks, peanut butter sandwiches – and a missing boy.»

[zur Inhaltsübersicht]
    7
    Free!

    A ls ich Eve Martys Worte wiedergebe, lacht sie und meint, dass sie sich tatsächlich viel von uns erhofft. Sie sei auf jeden Fall froh, so ein außergewöhnliches Team wie uns gefunden zu haben.
    Ich verabrede mit ihr, dass ich morgen nach der Nachhilfe zu ihr komme, damit wir versuchen, das Rätsel um Lauros Verschwinden zu lösen.
    Erst als ich heimradle, wird mir klar, wie leichtsinnig ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen habe. Valanna mag friedlich sein, aber was, wenn wir aus irgendeinem Grund nicht zurückkommen können? Dann wäre ich spurlos verschwunden, und meine Familie
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