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Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15

Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15

Titel: Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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Laura.
    Michael blinzelte. „Mir ist irgendwie komisch“, stammelte er. „Ich glaube, ich sollte besser nach Hause reiten.“
    „Und was ist mit heute Nacht?“, wollte Laura wissen.
    „Wir werden einfach nur fliegen, oder?“, erkundigte sich Michael. „Nicht irgendwelchen Leuten helfen?“
    Verwirrt schüttelte Laura den Kopf. „Nein. Ich wollte dir nur die geheime Lichtung zeigen. Aber wenn dir nicht gut ist ...“
    „Wird schon wieder“, nuschelte Michael.
    Während sie gemeinsam Mondlicht sattelten, war Michael sehr schweigsam. Mondlicht schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Mehrmals stupste sie ihn aufmunternd an, aber Michael reagierte überhaupt nicht. Er stieg auf, verabschiedete sich kurz und ritt davon.
    Nachdenklich blickte Laura ihm nach. Sternenschweif legte den Kopf auf ihre Schulter.
    „Irgendetwas stimmt nicht mit Michael. Was hat er nur?“

5

    Um Mitternacht wartete Laura ungeduldig im Schutz der Bäume. Endlich sah sie die beiden auf die Farm zufliegen. Mondlichts Mähne und Schweif wehten im Wind, ihr Fell glänzte im Licht der Sterne. Sternenschweif schoss zu ihnen empor.
    „Also, soll ich dir jetzt die geheime Lichtung zeigen?“, fragte Laura.
    „In Ordnung“, antwortete Michael.
    Die beiden Einhörner flogen über die Baumwipfel. Es war sehr kalt, aber Laura fror nicht. Solange sie mit Sternenschweif flog, war ihr immer warm. Eine sehr angenehme Seite der Einhornmagie.
    „Meinst du, es schneit heute Nacht?“, fragte Michael.
    „Vielleicht“, antwortete Laura. „Weiße Weihnachten wären toll. Aber dann seid ihr schon wieder weg, oder?“
    „Ja, wir fahren Heiligabend zurück.“
    „Kannst du morgen noch mal rüberkommen?“
    „Vormittags ginge es“, erwiderte Michael. „Nachmittags holen wir einen Pferdeschlitten bei einer Freundin von Julie ab.“
    „Wozu denn das?“
    „Julie möchte ihn in unserem Kinderkrankenhaus aufstellen. Jedes Jahr bringen die Leute aus der Nachbarschaft Geschenke, und am ersten Weihnachtstag dürfen die Kinder sie auspacken. Julie möchte ihnen mit dem Schlitten eine Extrafreude machen. Alle Geschenke sollen zur Bescherung in den Schlitten kommen. Sie will ihn mit Bändern und Mistelzweigen schmücken.“ Er stockte. „Sie macht sich Sorgen, weil sie noch nicht genug Misteln hat. Sie dachte, dass sie die hier günstig kaufen kann. Aber die meisten Geschäfte haben keine mehr.“
    „Na, da kann ihr geholfen werden.“ Laura grinste. „Im Wald gibt es massig Misteln. Vom Boden aus kann man sie nicht erreichen. Aber wir können ja zum Glück fliegen!“
    „Hm.“ Michael schien nicht gerade begeistert zu sein.
    „Julie würde sich bestimmt darüber freuen“, fuhr Laura fort. „Und wir tun damit auch noch etwas Gutes. Komm, ich kenne da eine Stelle ...“
    Michael unterbrach sie. „Nein, lass mal. Bestimmt findet Julie morgen einen Laden, der noch welche hat.“
    „Aber so müsste sie nichts dafür zahlen. Und außerdem ...“
    „Wann kommt diese Lichtung denn endlich?“, wechselte Michael abrupt das Thema. „Ich fliege heute zum ersten Mal wieder hier draußen.“
    Laura gab nach. Sie konnten sich später immer noch um die Misteln kümmern. Michael war offenbar gerade nicht in der Stimmung.
    „Hier geht’s lang“, rief sie und Sternenschweif sauste hinunter zu den Bäumen.

    Michael mochte die Lichtung sofort. Nachdem sie sie eine Weile schweigend betrachtet hatten, spielten sie Fangen. Selten hatte Laura so viel Spaß in einer Nacht gehabt. Lachend und schreiend schossen Michael und sie im Sturzflug durch die eisige Luft, bis sie endlich wieder atemlos auf der Wiese landeten.
    „Das war echt klasse“, rief Michael mit glänzenden Augen. „Der Ausritt heute Morgen war schon toll. Aber das hier schlägt alles. Gemeinsam fliegen ist einfach das Beste!“
    Laura nickte. Michael hatte ja so recht!
    „Wir können uns morgen wieder um Mitternacht treffen“, schlug sie vor.
    „Müssen wir denn schon aufhören?“
    Laura seufzte. „Ich schon. Ich habe gestern Nacht Rosie kennengelernt. Sie ist auch eine Einhorn-Freundin, und sie hat Probleme. Ich versuche ihr zu helfen. Deshalb müssen Sternenschweif und ich jetzt los.“
    „Kann ich mitkommen?“
    Laura zögerte. Irgendwie erschien es ihr nicht richtig.
    „Besser nicht“, sagte sie entschuldigend. „Ich glaube, solche Sachen sollte ich lieber allein machen. Warum sammelst du nicht schon mal ein paar Misteln für Julie?“
    „Morgen vielleicht“, erwiderte Michael
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