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Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15

Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15

Titel: Das Geheimnis der Einhörner - Sternenschweif ; 15
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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Gras. Selbst im tiefsten Winter blieb dort kein Schnee liegen und violette Mondblumen schmückten das saftige Grün. Glühwürmchen tanzten durch die kalte, klare Luft, Rosenquarzsteine rund um den kleinen Hügel in der Mitte der Lichtung schimmerten im Licht der Sterne.
    Laura glitt von Sternenschweifs Rücken. Sie stellte die Kiste auf den Boden und öffnete sie. „Komm, lass uns alles noch mal in Ruhe anschauen“, sagte sie zu Sternenschweif. „Als ich das erste Mal einen Blick hineingeworfen habe, gleich nach Mrs Fontanas Tod, war ich noch ganz durcheinander.“

    „Ja, das ist richtig“, stimmte ihr Sternenschweif zu. „Du hast dir nur die Schriftrolle durchgelesen. Dann musstest du erst einmal die Nachricht verdauen, dass du nun auch eine Hüterin bist.“
    „Daran habe ich mich noch immer nicht richtig gewöhnt“, erwiderte Laura. Sie nahm die Schriftrolle heraus und legte sie zur Seite. Dann nahm sie den silbernen Sternanhänger an sich. Er war wunderschön. An den Spitzen befanden sich kleine rosa Steine, die funkelten. Vorsichtig legte sie den Anhänger auf der Schriftrolle ab. Dann griff sie nach dem Buch „Die Geheimnisse der Einhörner“. Als ihre Finger dabei den Boden der Kiste berührten, spürte sie einen kleinen metallenen Gegenstand. Was war das? Sie nahm das Buch heraus und sah sich die Sache genauer an. Was sie gespürt hatte, war eine Art Riegel. Links und rechts davon in den Ecken befanden sich noch einmal solche Riegel. Vorsichtig schob sie sie zur Seite. Da gab der Boden der Kiste plötzlich nach und klappte nach unten.
    „Sternenschweif, sieh mal!“, rief Laura aufgeregt. „Die Kiste hat einen doppelten Boden!“
    Neugierig streckte Sternenschweif den Kopf zu ihr. Laura nahm den Boden heraus und zum Vorschein kamen ein flacher Stein, eine weitere Schriftrolle, noch ein altes Buch und fünf kleine Fläschchen. Jedes von ihnen hatte eine andere Farbe und Form. Alle waren sie mit einer Flüssigkeit gefüllt. Was hatte das zu bedeuten? Wofür waren all diese Gegenstände bestimmt?
    „Ach, Sternenschweif“, seufzte Laura traurig. „Warum ist Mrs Fontana nur nicht mehr da, um uns das zu erklären? Mir kommt alles irgendwie so unwirklich vor! Wie kann ich jemals eine Hüterin sein? Mrs Fontana war so weise und klug. Ich weiß noch nicht einmal, was ich mit dem Inhalt dieser Kiste anfangen soll! Wie kann ich da anderen Einhörnern und ihren Freunden helfen? Ich bin nicht Mrs Fontana, ich bin einfach nur Laura!“
    „Mrs Fontana hätte dich nicht auserwählt, wenn sie nicht gedacht hätte, du wärst die Richtige dafür“, erwiderte Sternenschweif. „Ich kann verstehen, dass dir momentan so viele Fragen durch den Kopf schwirren, aber gemeinsam werden wir schon einen Weg finden.“
    Plötzlich ertönte ein Wiehern über ihnen. Laura schaute auf und schnappte nach Luft.
    Ein mächtiges Einhorn schoss durch die sternklare Nacht direkt auf sie zu.

2

    „Sidra!“, rief Laura aufgeregt, als sie das silberne Horn der Ältesten erkannte. Sie war eine derjenigen, die über Arkadia, das magische Land der Einhörner, wachten.
    Sternenschweif wieherte freudig, als Sidra neben ihm landete. Ihre dichte silberne Mähne und ihr Schweif fielen sanft zur Erde. Ihr schönes Gesicht war edel und weise zugleich.
    „Ich bin aus Arkadia gekommen, um mit euch zu reden“, begann Sidra ernst. Ihr Horn erhellte die Nacht. „Du bist jetzt eine Hüterin, Laura.“
    Laura nickte beklommen.
    „Aber du hast bisher noch niemandem geholfen.“
    „Ich weiß“, stammelte Laura kleinlaut. „Nach Mrs Fontanas Tod war ich eine Zeit lang wie gelähmt. Jetzt haben Sternenschweif und ich gerade noch weitere Sachen in der Kiste gefunden. Das ist alles so verwirrend. Ich weiß überhaupt nicht, was ich tun soll.“ Ratsuchend schaute sie Sidra an. „Kannst du es mir nicht sagen?“
    Sidra schüttelte den Kopf. „Du musst deinen eigenen Weg als Hüterin selbst finden.“
    Laura blickte in die dunklen Augen der Ältesten. „Ich habe Angst“, gestand sie. „Mrs Fontana war so klug. Ich kann niemals so sein wie sie!“
    Sidra schnaubte sanft. „Du hast ein gutes Herz, Laura. Tue das, was es dir sagt. Vergiss jedoch niemals die wichtigste Regel: Unter keinen Umständen darfst du einem anderen Einhorn oder einem Einhorn-Freund verraten, welche magischen Fähigkeiten es hat. Sie müssen sie immer selbst entdecken.“
    „Kannst du mir nicht noch ein bisschen mehr sagen?“
    „Nein“, antwortete Sidra ernst. „Es
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