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Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva
Autoren: Astrid Vollenbruch
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knurrte Dellcourt. »Ging ja auch alles gut, bis deine verdammte Tante sich in den Kopf gesetzt hat, hierherzukommen. Wir können von Glück reden, dass sie nicht ihren gesamten Hofstaat von Presseleuten mitgeschleppt hat.«
    Griscom stieß nur ein schnaubendes Lachen aus. »Los, komm. Ich will heute Abend noch mit dem Kram fertig werden!«
    Schritte kamen näher. Lautlos wie Mäuse huschten die drei ??? hinter einen Stapel Betonsäcke und duckten sich. Die beiden Männer schalteten das Licht nicht an, sodass nur ihre Umrisse im schwachen Gegenlicht der Straßenlaternen zu erkennen waren. So nah, dass Justus sie hätte berühren können, gingen sie an ihm vorbei den Gang hinunter und verschwanden in der Dunkelheit. Schlüssel klirrten, etwas knarrte, dann fiel eine Tür zu und wurde abgeschlossen. Alles war wieder still.
    »Was jetzt?«, flüsterte Bob.
    »Was schon?«, flüsterte Justus zurück. »Hinterher!«
    »Justus, wir haben keine Taschenlampen!«
    »Doch.« Justus kramte in seiner Hosentasche und zog eine winzige Stablampe an seinem Hausschlüsselbund heraus. Er knipste sie an, und sie beleuchtete einen etwa handgroßen Bereich auf einem der Säcke. Die restliche Umgebung blieb tiefschwarz.
    »Tolle Lampe, wirklich«, knurrte Peter.
    »Für Schlösser und Stufen reicht sie aus. Überhaupt kein Problem.«
    »Reicht sie auch aus, um den Zettel zu beleuchten, auf dem ich solche und ähnliche berühmte letzte Worte notiere?«
    »Sei nicht albern. Kommt, Kollegen!«
    Er knipste die Lampe wieder aus, und sie tasteten sich durch die Dunkelheit vorwärts. Als Justus stehen blieb, rempelten Peter und Bob ihn an. »Sag doch Bescheid!«, zischte Bob.
    Justus knipste die Lampe an und leuchtete mit dem dünnen Lichtstrahl um sich. Das Licht glitt über die holzgetäfelte Wand, an einer rostroten Tür hinunter und hielt auf einem Türschloss an. »Peter …«
    »Ja, ja.« Peter zückte schon seine Dietriche. Vorsichtig führte er zwei davon in das Schloss ein, tastete, drehte, dann klickte es, und Peter richtete sich auf. »Fertig. Ich sollte wirklich Berufseinbrecher werden.«
    »Leise«, flüsterte Justus. Sehr vorsichtig öffnete er die Tür. Beim ersten Knarren erstarrten sie alle drei, aber auf der anderen Seite blieb alles still. Millimeterweise zog Justus die Tür weiter auf, bis sie hindurchschlüpfen konnten. Das Licht zuckte durch einen kleinen Raum, der mit Schränken, Tischen und Kommoden zugestellt war. Nur ein schmaler Gang war frei geblieben. Justus leuchtete den Boden ab, aber er war sauber gefegt. Sie wanden sich zwischen den Möbeln hindurch und standen vor einem riesigen Garderobenspiegel, der mit großen Schrauben an der Wand befestigt war. Neben ihm befand sich ein breiter Schrank aus dunklem Holz.
    »Aha!«, sagte Justus triumphierend. »Der älteste Trick der Welt: ein Geheimgang hinter dem Spiegel in der Garderobe! Lasst uns mal sehen, ob wir ihn öffnen können, Kollegen.« Er klemmte sich die Lampe zwischen die Zähne, und die drei ??? tasteten den gesamten Spiegel ab: den Rahmen entlang und an der Rückseite, so weit sie ihre Hände zwischen Spiegel und Wand schieben konnten.
    Aber sie fanden nichts. Keinen Schalter, keinen Riegel.
    »Das gibt’s doch nicht«, sagte Bob. »Hier muss doch etwas sein! Die sind doch hier reingegangen, oder etwa nicht?«
    Auch Justus war ratlos. »Vielleicht habe ich mich geirrt. Versuchen wir es mit der Tür am Ende des Ganges.«
    Auch diese Tür hatte Peters Einbrecherkünsten nicht viel entgegenzusetzen und öffnete sich nach wenigen Sekunden. Sie führte in eine große, vollkommen leere Halle, die nur vom Licht einer Straßenlaterne durch ein halbblindes Fenster schwach beleuchtet wurde. Die drei ??? suchten alle Wände ab, fanden aber nur eine einzige weitere Tür, hinter der sich eine leere Besenkammer verbarg.
    »Es muss doch in der Garderobe sein«, sagte Peter.
    Justus nickte. »Versuchen wir es dort noch mal.«
    Sie kehrten in die Garderobe zurück und drückten und schoben an dem Spiegel herum, aber es tat sich nichts.
    »Und wenn wir ihn abschrauben?«, schlug Peter vor.
    Bob schüttelte den Kopf. »Das haben Griscom und Dellcourt doch auch nicht gemacht. Wenn sie hier wirklich irgendwo durchgegangen sind, dann ging das ziemlich schnell. Tür auf, Halunken durch, Tür zu.«
    »Ja, aber wenn es nicht der Spiegel ist«, begann Peter, und Justus unterbrach ihn mit einem halben Aufschrei: »– dann ist es vielleicht der Schrank!«
    Sie stürzten zum Schrank
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