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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette
Autoren: Linda Lael Miller
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zuließ, dass Farley getroffen wurde.
    Zwei Männer rannten aus der Bank, die Gesichter mit schmutzigen Halstüchern verdeckt, ausgenommen Augen und Stirn: Es war eine Szene wie in einem John-Wayne-Film, abgesehen davon, dass hier die Kugeln echt waren.
    Rue sah sich hektisch nach Farley um, weshalb sie völlig überrascht wurde, als ein stahlharter Arm sie vom Rücken der Stute auf ein anderes Pferd zog. Danach war alles nur ein verschwimmender Nebel.
    Entweder träumte sie, oder sie saß hinter Farley und klammerte sich mit beiden Händen an seinen Staubmantel. Das herrliche Pferd, das sie beide trug, war Lobo. Sie fühlte die schnelle, geschickte Bewegung des Arms des Marshals, als er seinen 45er zog. Dann hörte sie zwei Schüsse in schneller Folge und fühlte den Rückstoß zwischen Farleys Schulterblättern, wo ihre Wange ruhte. Die Luft war dick von dem Geruch von Pferdemist und Schießpulver, und Rue wusste, dass sie sich als erstes übergeben würde, falls sie es überlebte.
    In diesem Moment, ausgerechnet jetzt, erkannte sie, dass sie eindeutig schwanger war.
    Eine kurze Stille folgte. Rue klammerte sich an Farley, sog die Stärke seines Körpers in sich auf. Er lebte, und sie auch.
    Er wandte den Kopf und sah sie an, und Rue sah die Freude in seinen Augen, obwohl ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Das war verdammt albern«, stieß er hervor. »Du hättest umgebracht werden können.«
    Die Halskette brannte auf Rues Haut. Sie verschlang ihre Hände vor seinem Bauch ineinander, fest entschlossen, sich nicht einmal von einem neuen Urknall wegblasen zu lassen. »Ich liebe dich auch, Farley Haynes«, sagte sie.
    Die Magie setzte wieder ein. Die Luft war von einer vibrierenden Stille erfüllt, in der Rue nur ihre eigene Stimme und Farleys Herzschlag hören konnte. Sie warf den Kopf zurück und schrie vor Freude auf, und im selben Moment riss sie die Kette von ihrem Hals und schleuderte sie von sich.
    Sie mochte im Himmel oder in der Hölle landen. So oder so, die Würfel waren gefallen.
    »Verdammt«, staunte Farley, als der geistige Sturm nachließ. Der Marshal, Rue und Lobo waren mitten auf dem verlassenen Parkplatz der Pine River Highschool. Es herrschte Abenddämmerung, und der Wind war kalt, aber für Rue hatte der Himmel noch nie heller gestrahlt, und die Luft war nie wärmer gewesen.
    Farley drehte sich breit lächelnd um. »Nun, Mrs Haynes«, fragte er, bevor er sie küsste, »was machen wir jetzt?«
    Es dauerte einen Moment, ehe Rue wieder zu Atem kam. »Sehr einfach, Mr Haynes«, erwiderte sie. »Wir reiten in den Sonnenuntergang hinein.«
    – ENDE –
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