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Das ganze gleich nochmal

Das ganze gleich nochmal

Titel: Das ganze gleich nochmal
Autoren: Linda Conrad
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versuchte sie, Reid zu beruhigen. Ihr Boss hätte Witt am liebsten sofort in ein geeignetes Krankenhaus geschafft, damit er dort untersucht wurde. Es gelang ihr, Reid von seinem Vorhaben abzubringen und Zeit herauszuschlagen, damit sie Witts Vertrauen gewinnen konnte. Schließlich waren sie beide so eng miteinander verbunden, dass Houston Smith ihrer Meinung nach das Gedächtnis wiederfand, sobald er ihr vertraute.
    Endlich beruhigte sich Reid und erkannte nun auch Gefahren, die ihm bisher entgangen waren. “Tut mir leid, dass ich Sie und Cami in die Sache hineingezogen habe. Ich dachte, dass sich Witt beim Wiedersehen mit Ihnen an alles erinnern würde. Was möchten Sie nun machen?”
    Wie konnte er das überhaupt fragen? “Natürlich will ich bei ihm bleiben.”
    “Carley”, meinte Reid vorsichtig, “er hat jetzt ein neues Leben. Was ist denn, wenn es ein oder zwei Jahre dauert, womöglich auch länger?”
    “Ich bleibe und werde ihm helfen, ganz gleich, wie lange es dauert.”
    “Und wenn er sich nie mehr an Sie erinnert?”, fragte Reid so leise, dass sie es kaum hörte.
    Einen Moment nur zögerte sie. Dann gab sie ihm die einzige Antwort, die ihr möglich war. “In dem Fall müssen wir neue Erinnerungen schaffen”, flüsterte sie. “Ich glaube, dass er mich damals geliebt hat. Tief in seinem Inneren hat er sich nicht verändert. Vielleicht wird er mich mit der Zeit wieder lieben.”
    “Tut mir leid, Charleston, aber ich kann Ihnen nur zwei Wochen einräumen”, erklärte Reid entschlossen. “Es war schon schwierig genug, auf Davidson zu verzichten. Ich kann unmöglich auch noch Sie entbehren. Das würde unserer Operation zu sehr schaden.”
    “Nur zwei Wochen?”
    “Das ist mehr, als ich Ihnen eigentlich zugestehen sollte. Seien Sie auf der Hut und passen Sie auf sich und auf ihn auf. Wer immer hinter dieser Sache steckt, könnte versuchen, sein Werk zu beenden. Wenn Sie bei Witt bleiben, sind Sie hundertprozentig für ihn verantwortlich. In seinem Zustand ist er völlig hilflos.”

3. KAPITEL
    Eine Viertelstunde später schaltete Carley das Handy aus. Reid hatte ihr noch zahlreiche Anweisungen erteilt. Er ließ sie und Cami auf der Ranch, allerdings nur zeitlich begrenzt. Doch das war nicht ihre größte Sorge.
    Trotz allem, was sie zu Reid gesagt hatte, fürchtete sie, Witt könnte sich vielleicht nie wieder an sie erinnern. Was sollte werden, wenn sie ihn niemals mehr umarmen, sich niemals mehr an seinen großen, muskulösen Körper schmiegen konnte?
    Sie schluchzte trocken auf und nahm sich eisern zusammen. In diesem Moment hörte sie einen kläglichen Laut. Cami stand im Bettchen, hielt sich mit einer Hand am Rand fest und drückte das andere Händchen an den Mund.
    “Mom, heim?”, fragte sie traurig.
    Carley stand auf, ging durch das Zimmer, in dem es bereits dunkler wurde, und hob ihr schläfriges Kind hoch. “Ach, mein Schätzchen”, murmelte sie sanft und drückte einen Kuss auf die hellblonden Löckchen, “wir sind jetzt hier daheim, und wir müssen das Beste daraus machen.”
    Es klopfte leise, während Carley noch die Kleine wiegte und streichelte.
    “Ja?”
    “Miss Mills.” Die Tür öffnete sich einen Spalt. Rosie, das Mädchen, das sich um Cami gekümmert hatte, steckte den Kopf herein. Als sie sah, dass Carley die Kleine auf dem Arm hielt, kam sie ins Zimmer. “Ich soll Ihnen von Prediger Gabe ausrichten, dass die Angestellten um sieben Uhr zu Abend essen.”
    Cami drehte sich an der Schulter ihrer Mutter, um zu sehen, wer da sprach. Rosie lächelte der Kleinen zu.
    “Glauben Sie, Cami gibt mir noch eine Chance?”, fragte die dunkelhaarige Jugendliche.
    “Das musst du sie schon selbst fragen”, erwiderte Carley lächelnd. “Vielleicht ist sie ja gut aufgelegt. Sie und ich, wir könnten eine neue Freundin brauchen.”
    Cami wandte sich fragend an ihre Mutter.
    Carley lächelte ihr zu. “Rosie ist unsere Freundin, Cami”, erklärte sie.
    Daraufhin begann Cami zu strahlen und warf sich förmlich in die Arme der überraschten Jugendlichen.
    Carley suchte die Sachen ihrer Tochter zusammen. “Möchtest du sie füttern und auf sie aufpassen, während ich esse, Rosie?”
    Das Mädchen nickte und strich Camis Haar glatt.
    “Schön, dann habe ich Gelegenheit, um …”
    Das Dröhnen eines Motors in der abendlichen Stille übertönte Carleys Worte. Hastig trat sie ans Fenster und erblickte zwischen den Bäumen einen Mann auf einem Motorrad, der vor dem Stall Kreise
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