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Das Frauengesundheitsbuch

Das Frauengesundheitsbuch

Titel: Das Frauengesundheitsbuch
Autoren: Ingrid Gerhard
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werden. Sowohl mit apparativen und Labormethoden als auch mit ganzheitlicher Anamnese soll der Arzt die Ursache ihrer Beschwerden finden. Wie so oft im Leben gilt auch im Gesundheitswesen: Der Mix macht’s.
    Gut zu wissen
    IGEL-Leistungen
    Leistungen, die Ihre Krankenkasse nicht vorsieht, nennt man IGEL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen). Das sind medizinische Vorsorge- oder Wunschleistungen, die Ihnen nach der Gebührenordnung für Ärzte berechnet werden. Manche können durchaus wichtig für Sie sein, lassen Sie sich daher von Ihrem Arzt gründlich und schriftlich über die Kosten und die Konsequenzen der Untersuchungen aufklären.
Nicht „entweder oder“ sondern „auch“
    Integrative Medizin ist das Stichwort. Tatsächlich wünschen sich mehr als 80 % der Frauen einen Arzt, der sich mit Naturheilverfahren auskennt. Doch sie wollen – oder können es sich aus Kostengründen nicht leisten – keinen, der sich darauf beschränkt. Der ideale Arzt der Zukunft begleitet die Frau gewissermaßen vom Kindes- bis in das Seniorenalter. Er klärt sie über die verschiedenen infrage kommenden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten auf, erklärt ihr die Vor- und Nachteile der Leistungen, die sie zusätzlich haben kann, aber selbst bezahlen muss, und versetzt sie in die Lage, aktiv Gesunderhaltung zu betreiben und leichte Beschwerden selbst zu behandeln.
    Wenn wir wollen, dass immer mehr Ärzte, nicht nur Frauenärzte, ihre Patientinnen als informierte Partnerinnen ernst nehmen, müssen wir dies deutlich machen. Das geht zum Beispiel, indem Sie sich einem Arzt anvertrauen, für den integrative Medizin kein Fremdwort ist.
Der kleine Unterschied
    Frauen und Männer sind anders. Und zwar nicht nur, weil vielleicht die einen besser einparken und die anderen besser zuhören können. Auch körperlich biologisch unterscheiden sich die Geschlechter natürlich. Was eigentlich völlig selbstverständlich sein sollte, hat bisher nur in geringem Maße dazu geführt, dass Frauen und Männer aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden, wenn sie eine Arztpraxis betreten. Dabei beschränkt sich Frauenmedizin längst nicht auf Frauenleiden. Und geschlechtsspezifische Medizin meint nicht nur Erkrankungen der jeweiligen Geschlechtsorgane. Sie geht viel weiter. Ein Beispiel: Männer sind generell eher Vorsorgemuffel und schlucken lieber eine Tablette als ihren Lebensstil zu überdenken. Sie müssen also ganz anders an Verhaltensänderungen herangeführt werden. Oder: Frauen nehmen Schmerzen anders wahr als Männer. Trotzdem wird bisher zu wenig unterschieden. Das wird deutlich, wenn man bedenkt, dass bestimmte Medikamente nicht oder kaum an Frauen getestet werden. Ein noch sehr junger Zweig der Medizin, die so genannte Gender Medizin (Gender, engl. = Geschlecht) befasst sich genau mit diesen Unterschieden und setzt sich zum Ziel, sie zum Wohle beider Geschlechter in Zukunft mehr zu berücksichtigen.
Wieso Frauen anders krank sind
    Es fängt mit den Genen an und hört bei den Hormonen auf, könnte man sagen. Zum Thema Gender Medizin gibt es eigene Bücher, die ich Ihnen sehr empfehlen kann. Schon folgender kleiner Überblick dürfte allerdings klar machen, warum gleiche Diagnostik und Therapie nicht zum gleichen Erfolg führen kann.
    Hinzu kommen Faktoren der Umwelt. Früher wurde die Arbeitswelt von Männerndominiert. Heute stehen auch Frauen „ihren Mann“, versorgen nicht selten allein eine Familie. Damit kommen Anforderungen und Belastungen auf sie zu, die noch vor 50 Jahren fast ausschließlich Männer krank gemacht haben. Und auch vermeintlich typisch männliche Verhaltensweisen werden zunehmend übernommen, unangenehme Konsequenzen inklusive. Der wachsende Konsum von Zigaretten und Alkohol bei Frauen schon in jungen Jahren ist nur ein Beispiel dafür.
    Trotzdem haben Frauen und Männer auch heute noch beispielsweise eine sehr unterschiedliche Art zu kommunizieren. Während sie sich ausführlicher mitteilen will, bringt er, übertrieben gesagt, kein Wort heraus. Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Nicht nur die Art sich auszudrücken, unterscheidet sich, sondern auch das, was bei dem Gegenüber ankommt. Daraus resultieren Fehldiagnosen und auch Fehler in der gewählten Therapie.
    Gut zu wissen
    Rein biologische Unterschiede
Der Chromosomensatz ist anders, einmal XX, einmal XY.
Männliche und weibliche Hormone sind in unterschiedlicher Gewichtung vorhanden.
Der Stoffwechsel funktioniert anders.
Gewicht und Umfang
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