Das Feuer der Zeit

Titel: Das Feuer der Zeit
Autoren: Kathrin Brueckmann

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mit mir zu tun hatte. Innerlich war ich schon nicht mehr da, hatte längst Lebewohl gesagt. Die Geburt von Arnes Kind – früher hätte mir das einen Stich versetzt – berührte mich nicht. Die Kollegen tuschelten hinter meinem Rücken, ich wusste es wohl, aber mir war das alles egal. Meine Seele tanzte Tango, denn sie würde bald mit ihm vereint sein.

    Am 21. September bereitete ich mich auf die große Reise vor. Ich hatte schon seit Tagen Holz gesammelt und nahe der Feuerstelle mit einer Plane abgedeckt, damit es nicht bei einem plötzlichen Regen nass würde. Außer einer Flasche Wein, einem Feuerzeug und Grillanzündern nahm ich nichts mit. Was würde ich schon noch brauchen?
    Bald flackerte das Feuer munter vor sich hin. Ich setzte die Flasche an die Lippen und nahm einen großen Schluck, der auf leeren Magen getrunken rasch Wirkung zeigte. Jetzt, da der große Moment herangekommen war, wagte ich kaum hinzusehen. Ich strich mir nervös mit den Fingern durchs Haar und starrte in die Flammen.
    Blass erst, aber dann immer deutlicher traten die Gestalten aus dem wabernden Gelb hervor. Sie feierten, und er saß wieder an demselben Platz, an dem ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Traurig sah er aus, ebenso verloren wie ich. Er spielte mit einem Zweig in seiner Hand.
    »Hier bin ich!«, rief ich, doch er konnte mich nicht hören.
    Langsam hob sich sein Kopf, sein Blick tastete sich vor in die lodernde Glut. Und dann erkannte er mein Gesicht, sein Lächeln war eine Liebkosung voller Sehnsucht und Verlangen.
    Ich streckte die Hand aus. Die Flammen schienen mich nicht zu versengen, ihr Biss schmerzte nicht. Ich würde es tun, auch wenn ich mich fürchtete. Er wartete auf mich! Ich stand auf und schritt ins Feuer.

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