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Das feuchte Nachtgespenst

Das feuchte Nachtgespenst

Titel: Das feuchte Nachtgespenst
Autoren: M. K. Bloemberg
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Fischsauce, die er einem Festtagsgast hatte servieren müssen.
    Nach einem kleinen Schläfchen kleidete sich Fulbert mit frischer Kleidung an und begab sich zur Küche im Wirtschaftsgebäude, wo die Diener sich während des Festes versorgten. Er stopfte sich mit eingelegten und gefüllten Eiern voll, schließlich erwartete er später noch den Höhepunkt des Abends, das Treffen des fetten Baudouin mit Julie im Reitstall. Nichts füllte den Lustsee besser auf als haufenweise Eiweiß zu futtern.
    Fulbert begab sich wieder an seine Arbeit als Kotträger, erleichterte die Festtagsgäste um die unangenehmen Abfallprodukte all der Leckereien, die sie in sich hineinstopften, bevor es Abend wurde und die Gelegenheit günstig war, um sich für eine Weile abzusetzen. Händereibend lief Fulbert an den Gärten vorbei zu den etwas außerhalb liegenden Reitställen. Sorgfältig bemühte er sich, den in der Umgebung des Schlosses lustwandelnden Gästen auszuweichen, damit er seinen frivolen Abendtermin nicht verpasste.
    Bereits von weitem erkannte er Julie, die abwartend am Tor der großen Scheune lehnte, in der die meisten Pferde in geräumigen Boxen untergebracht waren. Sie schreckte nicht einmal auf, als Fulbert außer Atem überraschend um die Ecke kam und lächelte kurz, als freue sie sich, dass er kam. Fulbert runzelte die Stirn. Sollte sie tatsächlich seine Perversionen, die er mit ihr trieb, angenehm finden? Sicherlich täuschte er sich, denn das Lächeln war innerhalb einer Sekunde von ihrem Gesicht gewischt gewesen.
    »Wie wollt Ihr mich heute Abend haben?«, fragte sie tonlos. Er suchte in ihrem Gesicht vergeblich nach einer versteckten Erregung. Selbst wenn sie es tatsächlich erregend fand, von ihm geschändet zu werden, überlegte er, so hegte er die lustvolle Vermutung, dieses Monstrum Baudouin würde in ihr solch eine Abscheu erregen, dass er so oder so auf seine Kosten kam. Danach wurde es möglicherweise Zeit, Julie loszuwerden. Schließlich hatte er seine Pflicht gegenüber seinem Herrn Graf Maximilian de St. Courchose beileibe nicht vergessen, sondern lediglich aufgeschoben. Ein Lächeln kräuselte sich um seine Mundwinkel und hellte die Wiesel-Miene des Kotträgers und Spions wieder auf.
    Julie hatte das Schweigen Fulberts inzwischen dahingehend interpretiert, selbst tätig zu werden und kniete auf dem Boden nieder. Er liebte es mehr als alles andere, wenn sie sein Glied leckte, also könnte sie sicherlich nichts falsch machen, wenn sie unaufgefordert seinen Stamm befreite und mit ihrer Arbeit begann. Sie selbst bekam von seinem Riesengemächt einfach nicht genug.
    Fulbert jedoch wehrte sie überraschend ab und zog sie an den Armen wieder auf die Beine. »Non, Julie. Heute nicht. Wie ich schon sagte, habe ich heute eine Überraschung für Euch. Ihr werdet Euch dem Mann, der gleich erscheinen wird, gehorsam hingeben. Habt Ihr mich verstanden?«
    Julies elfenzartes Gesicht blieb ausdruckslos derweil sie versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. Eine weitere seiner Spielereien also. Sie nickte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte ihr auch eine Blasestunde im Pferdestall gefallen. In diesem Moment kündigte ein Schnaufen den abendlichen Überraschungsgast an. Als Baudouins massige, in ein farblich furchtbares, lindgrünes Justaucorps gezwungene Gestalt um die Ecke bog, wurde Julie bleich und sie blickte Fulbert in einem Anflug von Panik an. Es konnte nicht sein Ernst sein, dass sie sich diesem Monstrum hingeben sollte. Dieser blickte sie jedoch streng an und nickte langsam und bedeutungsvoll.
    Fulbert lachte Baudouin an. »Ah, Monsieur Baudouin. Wir haben schon sehnsüchtig auf Euch gewartet.« Das lindgrün gekleidete Monstrum grunzte und versuchte, zu Atem zu kommen.
    Der Kotträger spielte weiterhin den nonchalanten Gastgeber. »Mademoiselle Julie hat mich gefragt, was Euch gefallen würde und sie ist furchtbar aufgeregt, dass Ihr sie abweisen könntet.« Baudouin blickte mit kleinen Schweinsäuglein blinzelnd von Fulbert zu Julie und verweilte mit gierigen Blicken auf ihr. Diese blickte ebenso enthusiastisch drein wie ein Verurteilter auf dem Schafott. Der Diener von Graf Charles de Jousfeyrac leckte sich über die Lippen, schien jedoch unschlüssig, wie er mit der ungewohnten Situation umgehen solle.
    »Schaut sie nur an. Glatte, rote Haare, in das ihr Euer Gesicht vergraben könnt, edle, aristokratische Gesichtszüge«, er schritt auf Julie zu, drehte sie zu Baudouin und strich mit dem Zeigefinger über
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