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Das feuchte Nachtgespenst

Das feuchte Nachtgespenst

Titel: Das feuchte Nachtgespenst
Autoren: M. K. Bloemberg
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ihre Wange hinunter zum zarten Kinn, »ein Prachtbusen mit abstehenden Brustwarzen«, brutal riss er an ihrem Kleid und dem Mieder und entblößte für eine Sekunde ihre in der Tat prächtigen Nippel und Warzenhöfe, die größer waren als der Busen so mancher flachbrüstigen Dame. »Ihre Scham duftet köstlich und ihr Geschlecht …«, er winkte ab. »Was rede ich? Probiert sie aus«, lächelte Fulbert und trat zurück, suchte sich einen Heuballen aus, der an der Scheunenwand lehnte, und machte es sich darauf bequem.
    Es schien zunächst etwas zu dauern, bis Baudouins träges Denken das Gesagte verarbeitet hatte. Dann wankte er breitbeinig auf Julie zu, die erstarrte und hektisch zu Fulbert blickte - ein kleines Kaninchen, das vom Adler verfolgt, sich einem Wolf gegenübersieht und keinen Ausweg erkennt.
    Baudouin war ganz auf sein Ziel fixiert und keuchte erneut, als die Lust seine Säfte zum Kochen brachte. Julie sah wie sich sein massiger Körper wie ein Berg vor ihr Gesichtsfeld schob. Sie roch seinen sauren Schweiß und rümpfte angeekelt die Nase. Wie eine Stoßwelle berührte sie zunächst sein massiger Bauch, bevor sich sein feistes Gesicht ihr näherte. Entsetzt sah sie, wie sich sein Mund öffnete und sein Backenfett schwabbelte. Sie hatte noch nie einen Menschen gesehen, dessen Backen ein Doppelkinn aufwiesen. Eine seltsam blasse Zunge wälzte sich über speckige Lippen in ihre Richtung. Bevor sie ausweichen konnte, leckte Baudouin in überraschender Schnelligkeit über ihre Lippen. Sie wollte ihm Einhalt gebieten und drückte ihre Hände gegen seinen Bauch. In diesem Moment drang er mit der Zunge in ihren Mund, als sie die Lippen zu einer Erwiderung öffnete. Der Zungenwurm fühlte sich wie ein Klumpen kaltes Fett in ihrem Mund an. Gleich einem schnaufenden Pferd blies Baudouin schlecht riechende Luft durch seine Nüstern. Sie hörte undeutlich Fulberts meckerndes Lachen, doch bevor die Übelkeit Überhand nahm, näherten sich die klopfenden Geräusche von Pferdehufen.
    In der nächsten Sekunde ritt eine Stute durch das Tor. Fulbert sprang vom Heuballen, Julie schrie auf und lediglich Baudouin verharrte regungslos. Die Reiterin brachte ihr Pferd zum Stehen, das wiehernd gehorchte. Gräfin Pierrette de St. Courchose wendete das Pferd zur Seite und besah sich die Szene. Sie lachte laut und hart auf.
    »Wie köstlich. Kaninchenrammeln. Es stört mich im Grunde nicht, wenn Ihr Euch und meine Dienerschaft auf diese Weise vermehrt.« Sie blickte Baudouin abschätzend vom Kopf bis zu den Schnallenschuhen an. »Allerdings hätte ich gedacht, Ihr hättet mehr Geschmack.«
    Julies Gedanken rasten umher. Dies könnte ihre Chance sein, sich aus der Gewalt Fulberts zu befreien. Sie mochte es genossen haben, doch es mochte der Punkt kommen, wo Fulbert Vorstellungen hegte, die nicht zu ihrer Lust kompatibel waren. Oder er wollte sie irgendwann loswerden, wenn er sich an ihr müde gespielt hätte. Sie schaltete ihr Gesicht auf eine überzeugende Darstellung von Verzweiflung und Erleichterung, als sie sich von Baudouin befreite und vor dem Pferd mit der Gräfin auf die Knie fiel.
    »Bitte, Eure Majestät, bitte erlöst mich hiervon. Ich kann es nicht mehr ertragen, ich kann nicht mehr«, schluchzte sie und Strähnen ihrer roten Haare fielen ihr ins Gesicht.
    Die Gräfin nickte. »Ich hätte mich gewundert, wenn ihr Euch ihm freiwillig hingegeben hättet.« Sie stieg vom Pferd und bedeutete Fulbert, die Stute in eine Box zu führen. Der Kotträger und Spion ihres Gatten war bleich und ganz und gar nicht mehr selbstsicher wie noch vor einigen Minuten. Hastig und mit linkischen Bewegungen wieselte er das Pferd in eine Box. Pierrette bedeutete Julie, sich zu erheben. »Nun, dann berichtet Eurer Gräfin, wieso Ihr Euch diese Erniedrigung gefallen lasst«, forderte sie die Dienerin auf.
    Julie machte den Mund auf, schloss ihn dann jedoch wieder, Panik in den Augen. Pierrettes Blick erdolchte geradezu Julie, dann nickte sie wieder. »Ich verstehe. Jemand hat Euch in der Hand und es muss sich um ein solch schlimmes Geheimnis handeln, dass Ihr selbst Eurer Gräfin keine Antwort geben könnt.«
    Julie senkte beschämt den Blick und schluchzte. Pierrette hielt immer noch ihre Reitpeitsche in der Hand und klopfte sie in ihre Handfläche. »Überlegen wir einmal. Dieser da«, sie deutete mit der Reitpeitsche auf den teilnahmslosen Baudouin, der lediglich etwas enttäuscht wirkte, »hat nicht genügend Intelligenz für eine frivole
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