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Das Fest der Köpfe

Das Fest der Köpfe

Titel: Das Fest der Köpfe
Autoren: Jason Dark
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Leichen und auch das Fest der Lebenden. Aber die Leichen werden siegen…« Er kicherte.
    Angela dachte daran, daß er voll und ganz unter dem Einfluß des Doktors stand. Er muß irgend etwas hervorgeholt haben, denn sie hörte es rascheln. Das Geräusch hörte sich an, als würden Zündhölzer in einer Schachtel bewegt.
    Sie hatte sich nicht getäuscht. Schon sehr bald züngelte die kleine Flamme und fand Nahrung an einem Kerzendocht. Die Kerze stand inmitten einer runden Laterne, deren beide Hälften zur Seite geklappt worden waren und offen lagen.
    Kinder gingen mit solchen Laternen am St.-Martinstag los und sangen. Jerome klappte die beiden Hälften zu. Die Laterne wurde zu einem Mond, dem ein Gesicht gemalt worden war. Der breite Mund zeigte ein sattes Grinsen.
    Jerome hob sie an und hängte sie schräg über ihrem Kopf an einen aus der Wand hervorschauenden Haken.
    »Wir wollen es doch stilecht machen«, flüsterte er. »Das ist zwar kein Kopf, aber wir geben uns auch damit zufrieden.«
    Das Kerzenlicht strahlte durch das dünne Papier und übergoß das Gesicht der Krankenschwester mit seinem gelblichen Schein, so daß ihre Haut beinahe schon aussah wie die einer lebenden Leiche. Angela erlebte alles haarklein, aber sie kam sich vor, als wäre sie in ihrem eigenen Alptraum gefangen. Was sich hier abspielte, war so furchtbar, daß sie keine Worte fand, geschweige denn eine Erklärung. Vor ihr stand Jerome und grinste. Auf seinem Gesicht schimmerte der Schweiß. Die Augen waren blank, als hätte man die Pupillen extra nachgeschliffen. »Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, dich mit Sinclair abzugeben? Du hast ihn doch herausgeholt, nicht wahr? Wir haben ihm den Zombie ins Zimmer geschoben. Er hätte ihn fertiggemacht, zerrissen, aber du hast ihn befreit. Dein Pech, daß du dich auf die andere Seite gestellt hast.«
    »Ich habe so gehandelt, wie ich mußte, Jerome. Noch ist Zeit. Kehre um, verschreibe dich nicht den Mächten, die du nicht kontrollieren kannst. Ich bitte dich.«
    »Ich habe mich bereits entschieden, kleine Angela. Ich bleibe dabei, verstehst du?«
    »Es wird dir über den Kopf wachsen. Wenn Stepanic dich nicht mehr benötigt, überläßt er dich seinen Zombies. Verdammt noch mal, was hat er sich dabei überhaupt gedacht?«
    »Macht, meine Liebe. Das ist ganz einfach. Wir werden die große Macht haben. Bald sind unsere Diener überall. Sie verteilen sich auf die umliegenden Orte. Sie werden es sein, die sich rasend schnell vermehren, und es wird nicht lange dauern, bis wir uns über die Grüne Insel ausbreiten.«
    »Das schafft ihr nicht. Man wird euch stoppen.«
    »Wer denn? Sinclair?«
    »Er ist nicht allein hier, hat er mir gesagt«, bluffte Angela.
    »Oh, daß weiß ich. Er hat einen Chinesen kommen lassen. Ich lernte ihn bereits kennen, aber auch er kann uns nicht stoppen, obwohl er es versucht hat.«
    Sie war überrascht. Es war also wirklich jemand in Kimberly, um Sinclair zu helfen? Sie wurde nicht recht schlau aus seinen Worten, fragte jedoch instinktiv das Richtige. »Und Hutch? Was ist mit ihm? Ihr seid doch sonst unzertrennIich.«
    In Jeromes Augen funkelte es wütend. »Er ist momentan leider verhindert, aber die Lage wird sich ändern.«
    »Der Chinese?«
    »Kann sein.«
    »Das war der Anfang, Jerome, das war der Anfang. Es wird weitergehen, und du mußt einsehen, daß du nicht gewinnen kannst. Ich beschwöre dich!«
    »Halt den Mund!« Er drehte den Kopf und nickte ins Dunkel hinein. Derjenige, dem das Zeichen galt, hatte es schon mitbekommen und reagierte auch.
    Angela hörte wieder die so typischen Schritte der lebenden Leiche. Leider verstärkten sie sich, ein Beweis dafür, daß er näher kam. Er löste sich aus der Finsternis, ein Unhold, wie er schlimmer nicht sein konnte. Ein grauenhaftes Wesen, von den Menschen verflucht, von der Hölle angenommen.
    Er schwankte herbei.
    Die Dunkelheit selbst schien sich zu bewegen, als er näher kam. Sein Körper bildete eine kompakte Masse, er trug noch sein Leichenhemd, an dem Dreck klebte.
    Auch in den Haaren hingen die Krümel, nur das Gesicht war blank, als wäre es gewaschen worden. Die gelbliche Leichenhaut geriet in den Schein der Papierlaterne, und die junge Frau dachte daran, daß sie keine Waffen besaß wie John Sinclair.
    Jerome trat einen Schritt zur Seite. Auch er beobachtete die lebende Leiche mit skeptischen Blicken. So ganz schien er dem Wesen noch nicht zu trauen.
    Quint kam und streckte beide Arme vor. Die Hände
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