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Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Das fängt ja super an! Coming-out-Roman

Titel: Das fängt ja super an! Coming-out-Roman
Autoren: Jan Kamrath
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gestürzt, aber da waren leider die anderen Urlauber. Nachdem mein Rücken wirklich gut versorgt war, blieb ich noch eine Weile auf meinem Bauch liegen und hoffte, dass ich mich bald wieder so weit unter Kontrolle haben würde, dass ich es wagen könnte, aufzustehen und eine Runde schwimmen zu gehen. Nach etwa fünf Minuten war dieses Problem behoben, also machte ich den Vorschlag, schwimmen zu gehen.
    Alle waren begeistert, denn es war wirklich heiß und wir freuten uns auf die Abkühlung. Gesagt getan. Wir liefen zum Wasser und tobten dort etwas herum. Nach kurzer Zeit wollten aber die anderen wieder etwas für ihren Teint tun und nur Mike und ich blieben im Wasser. Ich stand gerade etwas breitbeinig im Wasser, als Mike untertauchte und zwischen meinen Beinen hindurchtauchte. Dabei berührte er ‘zufällig’ mein bestes Stück. Ich zuckte leicht zusammen und Mike tauchte wieder auf. Kaum oben, gab er mir auch schon einen Kuss. Ich wich zurück, denn ich hatte Angst, die anderen könnten etwas sehen und wüssten dann Bescheid. Aber er beruhigte mich, denn es war unmöglich zu erkennen, wer sich da gerade im Wasser küsste, unser Platz war zu weit vom Wasser entfernt. Also machten wir da weiter, wo wir gerade aufgehört hatten und nach etwa einer viertel Stunde beschlossen wir, zu den anderen zu gehen, denn langsam bekamen wir schon Schwimmhäute.

6. KAPITEL

    Während wir uns sonnten überlegte ich, wie ich den anderen das mit mir und Mike sagen könnte. Eigentlich dürfte es ihnen ja nichts ausmachen, denn von ihnen war noch nie irgendein abfälliger Kommentar über Schwule gekommen, abgesehen von den normalen Sprüchen, die ich sogar selbst ab und zu sagte. Aber die waren nie ernst zu nehmen. Was aber, wenn sie diese Sprüche doch ernst meinten, würde ich dann meine Freunde verlieren? Würden sie noch mit mir reden, oder würden sie mich nicht mehr beachten, oder …?
    Thomas schreckte mich aus meinen Gedanken.
    »Wollen wir was zu essen holen?«
    »Klar, ich würde sowieso gern mit dir reden.«
    Also gingen Tommy, Mike und ich los und ich erzählte Tommy, worüber ich gerade nachgedacht hatte.
    »Hey, sie werden es cool aufnehmen. Bei Lisa bin ich mir da sogar sehr sicher, denn sie hat einen schwulen Onkel und den mag sie sehr gern. Und die anderen werden dich auch nicht gleich umbringen.« Tommy grinste mich an.
    »Na gut, dann sage ich es ihnen am besten gleich. Mike, ich hoffe du hast nichts dagegen?«
    »Nein, ich bin schon geoutet und ich fände es toll, wenn ich dich auch in deren Gegenwart küssen könnte.«
    Gesagt getan. Als wir wieder bei den anderen waren, nahm ich all meinen Mut zusammen. »Hey Leute, könnt ihr mir mal kurz zuhören, ich würde euch gern etwas sagen.«
    »Ja, was denn? Willst du lieber mit der süßen Maus da hinten, die dich die ganze Zeit schon so anstarrt, essen?», plapperte Lisa dazwischen.
    Ich sah sie nur ernst an und sie merkte, dass ich etwas Wichtiges sagen wollte.
    »’tschuldige.«
    »Also es gibt etwas«, fuhr ich fort, »dass ich euch sagen will. Ich habe mich verliebt.«
    »In wen denn? Kennen wir sie?«, fragte Ingo.
    »Ja und nein.«
    Thomas und Mike grinsten.
    »Hä, was jetzt, ja oder nein?«, meinte Carmen.
    »Ihr kennt die Person, aber es ist ein er.«
    »Ja, schon okay, aber wer ist es?«, fragte Lisa.
    »Es ist Mike.«
    »Aha, hab ich’s mir doch gedacht, das du dich in ihn verknallt hast.«
    »Steht mir das etwa auf die Stirn geschrieben, Lisa?«
    »Nicht direkt, aber wie du ihn eingecremt hast, da hast du ihn mit so verliebten Augen angesehen, dass ich mir eben meinen Teil gedacht habe.«
    Lisa redet mit mir, es scheint sie nicht zu stören, aber was sagen die anderen? Nehmen sie es genau so locker auf wie Lisa? Die beiden schauten mich immer noch etwas verwundert an. Ingo fing als erster an zu reden.
    »Ja und, was machst du daraus so ein großes Ding, als ob das irgendetwas ändern würde. Du bist mein Kumpel, ob nun schwul oder hetero ist mir doch egal.«
    Diese Antwort kam mir bekannt vor. Genau dasselbe hatte damals Tommy zu mir gesagt.
    Jetzt fand auch Carmen ihre Sprache wieder. »Ist doch toll, dass du einen Freund hast. Ingo und ich haben uns auch gefunden.«
    Für mich war es ja nichts Neues mehr, da ich sie gestern ‘erwischt’ hatte, aber die anderen waren doch erstaunt.
    »Nicht nur ihr habt gestern zu einander gefunden, Ingo und ich auch.«
    »Und wann wolltet ihr uns das sagen?«, meinte Lisa.
    »Ja, ihr müsst doch nicht alles wissen,
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